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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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Das ist wie eine Ziegelwand. Wir rennen immer wieder mit dem Kopf dagegen.“ Lars starrte mürrisch zur Decke. „Und ich glaube, unsere Lehrer werden auch langsam ungeduldig. Meine ,Lektion’ heute ging nicht besonders gut. Ich weiß nicht, was sie von mir erwarten, aber ich habe es jedenfalls nicht geschafft. Der Mann war so wütend, daß er am liebsten weggegangen wäre.“
    „Dann ist es dir auch aufgefallen“, sagte Peter. „Weißt du, was mich beunruhigt? Was geschieht denn, wenn sie entscheiden, daß man uns nicht lehren kann? Was dann? Steckt man uns dann auch in das Schlafgewölbe?“
    Lars schauderte. „Daran habe ich gar nicht gedacht.“
    Peter richtete sich im Bett auf. „Ich habe viel darüber nachgedacht. Ich habe mir auch überlegt, daß es noch einen anderen Weg gibt, auf die andere Seite einer Ziegelwand zu kommen. Ich meine, man muß nicht immer mit dem Kopf dagegen anrennen – man kann auch darüber hinwegklettern oder ein Loch darunter graben.“ Er sprang auf. „Irgend etwas müssen wir tun. Es hat doch keinen Sinn, ewig hier herumzuhocken. Meinetwegen greifen wir einen von ihnen an.“
    „Das würdest du nie schaffen. In einer Minute hätten sie dich. Wo willst du denn überhaupt hin? Über die Berge? In dem Augenblick, wo sie uns vermißten, hätten sie uns schon wieder zurück.“
    „Nicht, wenn wir ein Schiff mit Koenigantrieb hätten.“
    Lars starrte ihn an. „Du meinst, ein Schiff stehlen?“
    „Noch viel besser.“ Peters Wangen hatten sich vor Erregung gerötet. „Paß auf. Wir wissen, wo die Männer schlafen. Wie wär’s denn, wenn wir hinuntergingen und sie aufweckten. Nicht alle. Nur genügend, um damit ein Schiff zu besetzen. Wenn es uns gelänge, irgendwie unser Gehirn so abzuschirmen, daß niemand etwas merkte, dann könnten wir es vielleicht bis zur Ganymed schaffen und mit ihr starten, ehe sie uns hindern können.“ Er sah Lars an und grinste. „Wir brauchten ja nicht besonders weit zu fliegen, ehe wir den Antrieb einschalten. Und sobald wir einmal zu Hause sind, könnten wir mit einer Armada zurückkommen – wenn das nötig sein sollte.“
    „Und was ist, wenn wir sie nicht aufwecken können?“ meinte Lars. „Die haben doch bestimmt irgendwelche Spritzen bekommen.“
    „Die Stadtmenschen wecken sie, um sie zu füttern, also können sie nicht besonders tief schlafen. Und wir wissen genau, daß diese Stadtbewohner nicht genügend von Technik verstehen, um die Schiffe betriebsunfähig zu machen.“
    Die beiden jungen Männer saßen jetzt auf ihren Betten, während ihr Plan langsam Gestalt gewann. Nach etwa einer Stunde schüttelte Lars den Kopf. „Es ist riskant. Wenn sie uns erwischen, legen sie uns so schnell schlafen, daß wir gar nicht merken, was passiert ist.“
    „Um diese Stunde sind bestimmt nicht viele wach, und weshalb sollten sie uns belästigen, wenn wir über irgendeine unwichtige Sache nachdenken – ein Gedicht zum Beispiel. Außerdem – wenn jemand uns aufhält, können wir ihm ja sagen, die Meister hätten uns befohlen, es zu tun! Das wird sie mindestens eine Weile aufhalten.“

 
14.
     
    Die Stadt schlief. Die schimmernden Gebäude waren dunkler geworden, das beständige Pulsieren geistiger Aktivität, das sonst immer alles überlagerte, hatte sich beruhigt, und nur ein leises Flüstern verriet Lars, daß hier überhaupt Menschen lebten.
    Sie gingen durch schweigende Passagen und versuchten, ihre Gedanken auf unwichtige Dinge zu lenken und ihr eigentliches Marschziel in den Hintergrund zu drängen. Das in letzter Konsequenz zu tun, war unmöglich, aber sie bemühten sich, und niemand hielt sie auf, während sie ein Stockwerk nach dem anderen in die Tiefe stiegen. Sie kamen an einem alten Mann auf einem Korridor vorbei, der sie neugierig musterte. Eine Gruppe junger Leute drängte sich unter einem Doppelbogen, der zwei Korridore verband, aber sie waren so in ihre Gedanken vertieft, daß sie Lars und Peter kaum sahen.
    Am oberen Ende der Treppe, die sie in das Gewölbe führte, blieben sie stehen.
    „Wenn ein Posten da ist, versuchst du, seine Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, ohne ihn kopfscheu zu machen“, flüsterte Peter. „Dann versuche ich, ihn anzuspringen, ehe er Alarm schlagen kann.“
    „Welche wollen wir denn wecken?“ flüsterte Lars zurück.
    „Fox und Morehouse zuerst, Lambert und Lorry, wenn wir Gelegenheit bekommen. Fertig? Gehen wir.“
    Sie eilten die Treppe hinunter. In dem großen Gewölbe sahen sie niemand

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