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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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blauweiße Sonne entstand über Mauk, dehnte sich rasch aus und verblaßte.
    Ein Raumschiff war explodiert. Niemand brauchte Fitzgerald zu erklären, daß es ein terranisches Raumschiff gewesen war. Anders wäre das Verhalten der Hamlets unerklärlich gewesen.
    Aber was sollte das? Nie war es einem terranischen Schiff geglückt, Mauk anzugreifen, ohne vorher vernichtet zu werden. Auf den ersten Augenblick erschien die Aktion sinnlos.
    Noel Fitzgerald spürte den Widerspruch.
    Die Menschen starteten keine sinnlosen Aktionen – dafür sorgten seit vielen hundert Jahren die quanten-elektronischen Kommandogehirne …

 
7.
     
    „Johnsons Schiff ist nicht mehr!“
    Der Roboter, der Kelly Johnsons Double war, sagte es mit leidenschaftsloser Stimme.
    Brigly beugte sich vor und umklammerte die Tischkante, als wollte er sie mit seinen Fingern zerbrechen.
    Professor Heiduck dagegen legte nur den Kopf schief und verzog sein zur Hälfte aus Plastik bestehendes Gesicht zu einer grimmig lachenden Fratze. Aber das besagte nichts, denn seine Züge waren seit der Operation nicht mehr Spiegelbild seiner Gefühle.
    „Dann ist der Chef verloren!“ sagte er.
    Robot-Johnson schüttelte den Kopf.
    „Vielleicht rettet ihm gerade das das Leben. Allerdings wird er ohne das Schiff und den Kodesender nicht den Impuls erhalten, der ihn zur Ausführung seines Auftrages befähigt; ja, er wird überhaupt nichts von seinem Auftrag wissen.“
    „Unsinn!“ sagte Brigly scharf.
    „Aber ich muß doch sehr bitten!“ Robot-Johnson klopfte mit dem Fingerknöchel auf die Tischplatte, genau, wie der richtige Johnson in solchen Situationen immer getan hatte.
    „Wir sind unter uns!“ Brigly schob angriffslustig das Kinn vor. „Und in diesem kleinen Kreise bestimmt immer noch der Mensch. Verstanden, Robot?“
    Robot-Johnson lächelte spöttisch.
    „Wissen Sie, Brigly; ich könnte Sie mit einem einzigen Befehl in den Psycholator bringen lassen. Jeder würde meinen entsprechenden Befehl befolgen, denn für alle – außer für Sie beide – bin ich der Chef des Solaren Abwehrdienstes.“
    Jetzt grinste Brigly.
    Noch unmißverständlicher reagierte Heiduck. Er lachte, daß es klang, als ertönten sämtliche Trompeten von Jericho.
    „Das ist der beste Witz“, schnappte er, „den ich je gehört habe! Hör bloß auf mit deiner Aufschneiderei, Robot! Du weißt, ich bin sozusagen dein Vater, und ich weiß ganz genau, du würdest nicht in der Lage sein, etwas zu tun oder zu unterlassen, das einen Menschen in irgendeiner Form schädigen könnte …“
    „Überhaupt kein intelligentes Wesen“, berichtigte Robot-Johnson seufzend.
    „Natürlich!“ Professor Heiduck massierte sich den kahlen Schädel. „Das ist ja unser Dilemma. Wir hätten den Krieg gegen die Hamlets längst gewonnen, wenn ihr Roboter zum Kämpfen taugtet.“
    „Seien Sie froh, daß es nicht so ist“, sagte Robot-Johnson. „Es könnte sonst leicht sein, daß die Roboter sich gegen ihre Herren wenden. Aber keine Sorge: Ein wirklich vernünftiges Wesen tötet niemals ein anderes vernünftiges Wesen, auch nicht eines, das auf dem Wege ist, Vernunft zu erlangen. Wirkliche Vernunft wird eben nicht von Gefühlen beherrscht, und nur eure Instinkte und Gefühle sind es, die euch morden lassen.“
    Professor Heiduck hüstelte verlegen. Schnell ließ er das unangenehme Thema fallen.
    „Also los, Brigly! Begründen Sie Ihren spontanen Zwischenruf!“
    Brigly nickte. Er gab Robot-Johnson, der seine Zigaretten hervorholte, Feuer und brannte sich selbst ebenfalls eine an.
    „Der Chef …“, er blies hastig den Rauch von sich und sah Robot-Johnson durch die Schwaden hindurch von der Seite an, „… hat diese Möglichkeit einkalkuliert. Er befragte unser QE-Gehirn nach einer Lösung, und er erhielt sie. Hier im S.A.S.-Hauptquartier gibt es einen geheimen Sender, der auf einen Knopfdruck ein ganz bestimmtes Kodesignal ausstrahlt. Daraufhin wird von einem Ort, den nur der Chef kennt, ein Einmann-Schiff starten und Kurs auf den Planeten Mauk des Sixmoon-Reiches nehmen. Da die ganze Besatzung nur aus einem Robot besteht, kann das Schiff mit bedeutend höheren Werten beschleunigen und verzögern als jedes andere mit organischer Besatzung. Das genügt, um unversehrt bis dicht vor Mauk zu gelangen.“
    Professor Heiduck schüttelte den Kopf.
    „Das genügt aber auch für die Hamlets, das Schiff kurz nach seinem Auftauchen über Mauk abzuschießen, mein lieber Brigly. Ich sehe nicht ein, was das dem

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