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TTB 119: Computer der Unsterblichkeit

TTB 119: Computer der Unsterblichkeit

Titel: TTB 119: Computer der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Clifton , Frank Riley
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sagen, daß die Fernsehteilnehmer keine Gehirnmenschen und Eierköpfe sind, sondern bloß Leute, die von nichts etwas wissen und auch gar keine Lust haben, ihre Köpfe anzustrengen? Wollen Sie ihm sagen, daß er nicht hingehen und über immergrüne Bäume, Reptilien oder ähnliche Dinge reden kann, wenn er bei denen ankommen will?«
    »Soviel ich weiß, will er über Wasser reden«, antwortete Kennedy schmunzelnd.
    Steve Flynn ächzte. »Und die Hälfte der Fernsehteilnehmer wird glauben, Bossy sei eine Art Heißwasserboiler oder eine neue Badewanne! Nun – wollen Sie ihn dann wenigstens bitten, daß er nichts von der … was war das noch, worüber er und Hoskins kürzlich den ganzen Abend diskutiert haben? Ja, daß er nicht wieder von der vielwertigen Physik anfängt?«
    Er machte ein Gesicht, als sei ihm zum Weinen zumute.
    Er war bedrückt und voll Sorge, während er sich um die Vorbereitungen der Sendung kümmerte. Man hatte eine richtige Fernsehproduktion daraus gemacht, denn die ganze Welt wartete voll Spannung auf die Neuigkeit. Und als sie kam, war die ganze Welt von der Bekanntmachung, jeder werde Bossy haben, wie betäubt.
    Niemand hatte je geglaubt, daß außer einer kleinen Clique Privilegierter jemand von Bossy profitieren würde. Nun begriffen sie es nicht. Sie saßen mit der fassungslosen Starre eines armen, elenden Mannes da, dem man plötzlich eröffnet hat, daß er Millionär geworden ist.
    Sie sahen Kennedys Gesicht auf dem Bildschirm. Sie sahen Billings, der ihnen erzählte, daß er die Verjüngungstherapie noch einmal versuchen wolle, daß er seit seinem Fehlschlag viel dazugelernt habe. Sie sahen Hoskins, der seine kurze Ansprache auf kybernetische Prinzipien beschränkte, deren Erläuterung nur wenige verstanden. Sie sahen Mable und Carney wieder. Sogar Steve Flynn, der sich gewöhnlich im Hintergrund hielt und die Regie führte, trat ins Scheinwerferlicht und sagte ein paar Worte über Bossy.
    Ihm gelang, was den anderen nicht gelungen war: er stellte bei den Zuschauern wieder ein Gefühl der Orientierung her. Sie begannen wieder zu atmen. Seine Art hatte etwas Vertraut-Kommerzielles, und er erinnerte sie mit seiner Ansprache an den Sprecher einer Werbesendung, der einen neuen Dosenöffner pries, mit dem man auch Kartoffeln schälen konnte. Erst jetzt begriffen sie völlig, daß Bossy im nächsten Laden für sie bereitstand, und zwar zu einem Preis, der für sie wahrscheinlich erschwinglich wäre.
    Backenzähne nahmen wieder das rhythmische Bearbeiten der Kaugummi auf, durstige Kehlen wurden mit Bier durchspült, der Gestank angebrannten Essens drang aus Küchen und stach in die Nasen erschrockener Hausfrauen. Als Joe vor die Kameras trat, war die normale Fernsehatmosphäre soweit wiederhergestellt, daß sie ihn erkannten und wenigstens einen Teil von dem aufnahmen, was er sagte.
    »Um Bossy hat es viele Mißverständnisse gegeben«, fing Joe an. »Eins davon ist, daß der Mensch, weil Bossy schneller und genauer denken kann als er, zu denken aufhören wird, daß er zum trägen Sklaven der Maschine werden und seine Bestimmung nicht erreichen wird.
    Die Addiermaschine kann schneller rechnen als der Mann mit Bleistift und Papier, aber sie hat das Geschäft nicht zerstört und niemanden brotlos gemacht. Sie ist nur ein Werkzeug, das der Mensch benützt.
    Auch Bossy ist ein Werkzeug. Bossy kann Ihre Fragen beantworten, aber nur, wenn Sie sie stellen.
    Die Wahrheit ängstigt den Menschen. Er pflanzt Illusionen in den Schutt seines Geistes, um sich in ihnen vor dem weißen, kalten Licht der Wahrheit zu verstecken. Seine Argumente machen ihre Weisheit zunichte. Mit seinen vorgefaßten Meinungen und Vorurteilen diktiert er der Wahrheit, welche Form sie annehmen muß, welche Kleidung sie zu tragen hat. Und darum erkennt er sie oft nicht, wenn er ihr begegnet. Seine Illusionen trüben ihm den Blick.
    Und doch hat er Sehnsucht nach der Wahrheit und sucht sie.
    Das ist die Natur des Menschen. Er will wissen. Bossy wird dieses Verlangen nicht von ihm nehmen. Sie wird es vielmehr unterstützen und fördern. Bossy ist ein Werkzeug des Menschen. Wie alle Werkzeuge, ist auch Bossy für den Menschen da.
    Ja, Bossy wird Ihnen Unsterblichkeit verleihen. Und da liegt ein weiteres Mißverständnis. Wenn Sie sich auf einen Hügel an einem See setzen, mit dem Finger auf das Wasser zeigen und sagen: ›Komm und bade mich!‹ wird es unbewegt bleiben und sich nicht um Sie kümmern.
    Wasser gehorcht bestimmten

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