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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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Supermarkt arbeitete. Er schien die Jobs so rasch zu verlieren, wie er sie fand.
    Er musste arbeiten. Niemand sonst unterstützte ihn. Aber als ich ihn jetzt lächeln sah, kam er mir wie jeder andere achtzehnjährige Junge vor, der gerade Sommerferien hat. Völlig egal, dass er und Vince nicht länger zur Schule gingen. Sie sahen keinen Sinn darin. Und ich schätze, sie hatten ebenso wenig die Zeit dafür.
    Das Telefon klingelte, bevor ich Sabine für ihr Angebot danken konnte. Emalia hatte uns angewiesen, die Anrufe anzunehmen. Meistens waren es nur Telefonverkäufer. Das Risiko, dass jemand unsere Stimme erkennen würde, war gering – geringer als die Wahrscheinlichkeit, dass Emalia oder Peter vielleicht Kontakt zu uns aufnehmen mussten.
    Ich lächelte den anderen entschuldigend zu und ging ans Telefon. » Hallo? «
    » Hey. « Die Stimme eines Jungen, barsch und drängend. » Bist du Eva? Addie? Eine von ihnen? «
    Unser Blick flog zu Ryan, der halb durchs Zimmer war, ehe es mir gelang zu sagen: » Wie bitte? Entschuldigung, wer ist denn da? «
    , sagte Addie, schaffte es aber nicht, den Satz zu beenden. Sogar mein Name war nicht viel mehr als ein Beben gewesen.
    » Wer ist es? « Ryan bildete die Worte lautlos mit den Lippen. Hinter ihm standen wie erstarrt Sabine und Jackson, beide sahen uns an.
    Unser Herz hämmerte. Sollte ich auflegen?
    Nein. Nein, das war dämlich.
    » Hier ist Christoph « , sagte der Junge. » Ist Sabine bei euch? Kannst du sie mir geben? «
    Langsam nahm ich den Telefonhörer vom Ohr und hielt die Sprechmuschel zu. Unsere Stimme stockte. Ich zwang sie, fester zu werden. » Kennst du jemanden namens Christoph? «
    Sabine seufzte und nickte. Ich merkte, wie ich mich etwas entspannte, als ich ihr den Hörer reichte. » Hey, Christoph. Versuch nächstes Mal vielleicht, nicht alle zu Tode zu erschrecken, okay? « Sie verstummte, als er etwas sagte. Ihr Ärger löste sich in Luft auf. » Welcher Sender? Ist gut, danke. « Sie schloss die Augen. Nur einen Moment. Dann holte sie scharf Luft, öffnete sie wieder und legte auf. » Habt ihr was dagegen, wenn wir den Fernseher anmachen? «
    Ich schüttelte den Kopf. Auf ihren Knopfdruck hin sprang der Fernseher an. Er flimmerte in der üblichen körnigen Qualität.
    Auf dem Bildschirm war Jenson zu sehen.

Kapitel 4
    Unsere Muskeln, Knochen, Organe verflüssigten sich.
    Jenson.
    Jenson von der Kommission. Jenson mit den dunklen Anzügen und den Bügelfaltenhosen und der stets unbewegten Stimme.
    Jenson, der Hally und Lissa für die Operation ausgewählt hatte. Dessen kalte, stählerne Stimme uns mehr Angst einjagte als Mr Conivents seidenweiche. Ein Mann, der Mr Conivents aalglattes Lächeln oder fadenscheinige Ausreden nicht brauchte. Der uns stets gemustert hatte, als gehörten wir ihm.
    Er sah genauso aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Dunkle Haare. Helle Augen. Anzug. Weder jung noch alt und brutal auf eine Weise, auf die ein Panther brutal ist – die Krallen in den weichen Pfoten verborgen. Er stand vor einem Rednerpult, seine Miene wie aus einem Marmorblock gemeißelt. Ein Textband lief unten am Bildschirm entlang: Mark Jenson, Direktor des Amtes für Hybridangelegenheiten im Sektor Zwei. Landesweite Übertragung.
    Direktor des gesamten Sektor Zwei? Die Americas waren in Staaten aufgeteilt, die wiederum in vier Sektoren gruppiert worden waren: zwei im nördlichen Kontinent und zwei im südlichen. Der Präsident regierte über uns alle, aber rangniedrigere Regierungsköpfe wachten über die einzelnen Sektoren. Ich hatte gewusst, dass Jenson Teil der Kommission war, die gekommen war, um Nornand unter die Lupe zu nehmen – ich hatte die Bedeutung erkannt, die die Klinik seinem Besuch beigemessen hatte –, aber mir war nicht klar gewesen, wie mächtig er tatsächlich war.
    » Unser Land wurde als Zuflucht für die Einzelseelen gegründet « , sagte Jenson. » Seit dem Entstehen der ersten Zivilisationen haben die Hybriden sich für etwas Besseres gehalten – für klüger, für fähiger. Abertausende Jahre wurden unsere Vorfahren als Sklaven unterjocht und dann gezwungen, zu sklavenähnlichen Bedingungen zu arbeiten, sich einer monströsen und unmenschlichen Behandlung zu unterwerfen. Schließlich erhoben sie sich. Sie kämpften für ihr Recht – unser Recht –, frei von der hybriden Herrschaft zu sein. « Er machte eine Pause. » Die Americas waren eine wahrhaft neue Welt – womöglich von Hybriden kolonisiert, aber auf den

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