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0518 - Höllenparadies

0518 - Höllenparadies

Titel: 0518 - Höllenparadies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie nannten ihn »Uncle Willy«!
    Ein harmloser Name, völlig falsch für diesen Killer und Schänder, der neun Morde auf dem Gewissen hatte.
    Vier Erwachsene – der Rest waren –, aber darüber sprach man nicht. Es war einfach zu schrecklich.
    Sie hatten ihn gejagt. Vom kleinen Dorfpolizisten, angefangen, bis hin zu den Spezialisten bei Scotland Yard. Es war sogar eine Sonderkommission gebildet worden. Mit einem wahren Heer von Polizisten und einem gigantischen Materialaufwand versuchten sie, ihm eine Falle zu stellen, ihn einzukreisen, aber er entwischte ihnen immer wieder.
    Uncle Willy war ein Phantom!
    Er verhöhnte sie, er schrieb ihnen Briefe, er kündigte sogar weitere Morde an, und er verübte ein zehntes Verbrechen.
    Das brachte die Mitglieder der Sonderkommission unheimlich auf die Palme. Einige von ihnen beschlossen, über ihren eigenen Schatten zu springen und Kontakt mit einer Person aufzunehmen, die von vielen Polizisten abgelehnt wurde, obwohl sie oft genug benötigt wurde.
    Rick Malone, der Kopfgeldjäger!
    Er war ein Mensch, der Mörder, Erpresser und Totschläger holte, die auf Kaution freigelassen worden waren. Er holte auch Steuerflüchtlinge zurück und betrieb seinen Job kalt und ohne Gefühle. Es ging ihm allein um den Erfolg.
    Und den hatte er.
    Millionär war er durch seine Arbeit nicht geworden, aber er konnte gut leben und zwischendurch monatelang nichts tun. Dann saß er in seiner Fischerhütte in Irland, wo er nur für bestimmte Leute zu erreichen war.
    Einer davon besuchte ihn.
    Er war ein Yard-Beamter und stand an der Schwelle zu einer großen Karriere.
    Er kam eines Nachmittags, als die Wintersonne noch handbreit über dem Horizont stand. Der Mann sah Malone in Anglerhaltung vor einem See.
    »Beißen Sie denn, Rick?« Der Beamte war stehengeblieben und hatte die Hände in die Taschen seines schwarzen Mantels vergraben. Auf seinem Kopf saß ein ebenfalls dunkler Hut. Der helle Schal reichte bis über die Ohren.
    »Schlecht.«
    »Dann solltest du aufhören.«
    »Nein, sie riechen den Bullen. Deshalb beißen sie so schlecht.«
    Der Besucher lachte. »Noch immer die alte Aversion gegen die Polizei, Rick?«
    »Ja.«
    »Du hast mal zu uns gehört.«
    »Ich weiß.« Malone sprach, ohne sich umzudrehen. Er trug dicke Kleidung. Auch ohne sie war zu sehen, daß er einen breiten Rücken besaß. Er war durchtrainiert wie ein Ausbilder bei den Rangers.
    Der Besucher starrte über den mit einer Fellmütze bedeckten Kopf des Fischers hinweg. Er konnte die Bäume am jenseitigen Ufer des Sees erkennen. Letzte Sonnenstrahlen tauchten die Kulisse in rötliches Licht.
    Der Himmel sah aus wie helles Blei, das jemand von einem Ende zum anderen gestrichen hatte. Der in den See führende Steg war ebenfalls eisglatt.
    Rick Malone holte tief Luft. »Ich weiß, daß man dir nicht entkommen kann, James. Du bist ein Mann für den Yard.« Er nickte und lachte dabei bitter. »James Powell, am Beginn einer Karriere, das habe ich mir gedacht. Es mußte einfach so kommen.«
    »Auch du hättest Karriere machen können, Rick.«
    »Nein, James, ich bin anders. Ich kann nicht im Büro hängen und darauf warten, daß etwas passiert. Ich muß raus, weißt du? Ich muß die Natur sehen, ich muß es erleben. Aber was erzähle ich dir das alles! Wir haben lange darüber gesprochen.«
    »Stimmt.«
    Rick Malone stand auf. Obwohl er lange gesessen hatte, drückte er sich mit einem Schwung in die Höhe, drehte sich um und grinste James Powell an.
    »Komm in meine Bude.«
    »Ja, mir wird kalt.«
    »Du bist eben nichts gewohnt.«
    »Und du bist dicker angezogen.« Malone kam auf James Powell zu und schlug ihm auf die Schulter. »Immer noch der alte. Nie um eine Antwort verlegen. Das habe ich an dir immer gemocht. Deshalb bist du der richtige Mann für den Job. Aber dein Magen.«
    James Powell nickte traurig. »Er hat sich noch immer nicht beruhigt.«
    »Damit habe ich keine Last.« Malone ging vor. Es waren nur einige Schritte bis zu seiner Behausung, die aus dicken Holzstämmen bestand. Ein typisches Blockhaus und gut isoliert. Nebenan, wo der breite Schuppen mit dem nach links abkippenden Dach angebaut worden war, stand auch Malones Fahrzeug, ein geländegängiges Gefährt, dessen Reifen den Weg durch dicken Schnee fanden.
    In der Hütte war es warm. Der Kamin brachte die angenehme Temperatur. Auf einem Fell direkt vor dem Feuer räkelte sich Senta, eine Bernhardiner-Hündin. Sie sah so träge aus, aber sie konnte explodieren,

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