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Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Titel: Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Werner
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unter der Führung einer „Königin-Mutter“, welche die Sippenälteste sei. Sie setze den König ein, der ausden Söhnen der Prinzessinnen ausgewählt würde. Eine der ersten Pflichten der Königin-Mutter sei es, nachdem der neue König von ihr bestimmt worden sei, seine Brüder als mögliche Widersacher umbringen zu lassen. Während ihrer Amtszeit habe sie eine eigene Residenz, verfüge über einen Hofstaat und regiere über einzelne Dörfer, die ihr tributpflichtig seien. Diese Königin-Mutter und ihre Töchter besäßen jede nur denkbare sexuelle Freiheit. Die Mutter habe einen ganzen Harem von Männern, von denen sie Dutzende hinrichten ließe. Die Väter wären so unwichtig, dass es den Prinzessinnen frei stünde, jeden Mann zu heiraten. Wenn eine Prinzessin vor ihrem Ehemann stürbe, müsse er an ihrem Grab Selbstmord begehen. Denselben Schritt müsse er vollziehen, wenn eines seiner neugeborenen Kinder starb, vor denen er einen Kniefall machen und dabei Treue und Gehorsam schwören müsse.
    Selbst wenn afrikanischen Königinnen ein Regent beigegeben war, so demonstrierte der bei vielen Stämmen praktizierte „rituelle Königsmord“, wie gering seine tatsächliche Macht war. Den Schwestern dieses machtlosen Königs war es gestattet, nach einer bestimmten, von ihnen als heilig betrachteten Zahl von Regierungsjahren ihren Bruder mit eigener Hand zu erwürgen. Bei einigen Stämmen vollzog diesen Mord der Bruder seiner Mutter.
    Wenngleich es für einen Außenstehenden, der in einer europäischen Gesellschaft aufgewachsen ist, schwierig ist, diese weiblichen Machtstrukturen zu verstehen, so darf man nicht den Fehler begehen und den Frauen nur aufgrund ihres Geschlechts diese außerordentliche Stellung zuschreiben. Die Frauen waren Herrscherinnen bzw. konnten einem Mann die Königswürde verleihen, weil sie aus einem herrschenden Stamm oder einer herrschenden Sippe stammten.
    Beweise für die starke bis herausragende Stellung der Frauen in früheren Kulturen werden auch durch die Ergebnisse der Vorgeschichtsforschung bestätigt, die Bachofen noch unbekannt waren. An zahlreichen Orten Europas und des Vorderen Orients wurden Tausende von Darstellungen von Frauen in Höhlenmalereien, auf Keramikgefäßen oder als figürliche Plastiken gefunden, die aus der jüngeren Altsteinzeit (30000 v. Chr.) über die Jungsteinzeit (4000 v. Chr.) bis weit in die historische, d.h. durch Berichte dokumentierte Zeit hinein datieren. Diese Frauendarstellungen legen den Schluss nahe, dass in der vorgeschichtlichen Zeit Muttergottheiten verehrt wurden, die vielleicht Varianten eines ursprünglich gemeinsamen Kultes der „Großen Erdmutter“ waren. Überreste dieser Religion sind im Mittelmeerraum die Verehrung der „Magna Mater“ (Große Mutter), die in anderen Gebieten mit unterschiedlichen Namen, wie „Erdmutter“ oder „Kornmutter“, bezeichnet wird. Auch in den Religionen der Hochkulturen nimmt die Frau noch eine wichtige Stellung ein, wie beispielsweise die Göttin Isis in der Religion der alten Ägypter und Maria, die „Gottesmutter“, im Christentum.
    Weshalb wurde die Frau zu einer Göttin? Tausende von Darstellungen von ausgesprochen üppigen oder abstrahierten Frauenkörpern scheinen die These des „romantischen Schwärmers“ Bachofen zu bestätigen, dass in der Urzeit der Menschheit der Stoff, symbolisiert durch die Frau, das das Leben der Menschen bestimmende Prinzip war. Die Frau wird mit der Erde gleichgestellt. Die Mutter ist die Nachfolgerin und Stellvertreterin der Urmutter Erde. Die Menschen der Vorzeit, die in einer engen Verbindung mit der Natur lebten und deren Leben vom Ertrag ihrer Äcker bestimmt wurde, sahen im Gedeihen der Vegetation unsichtbare Kräfte am Werk, der sieeine körperliche Gestalt zuordneten. Es lag nahe, diesem geheimnisvollen Wesen eine weibliche Gestalt zu geben, weil die Frau das werdende Leben und die Fruchtbarkeit verkörpert.
    Die Darstellungen der Muttergottheiten unterscheiden sich in Haltung und Form. Gemeinsam aber ist der Mehrzahl dieser Frauenfiguren die Nacktheit, die es ermöglicht, die Geschlechtsmerkmale stark zu betonen. Auffällig sind der fruchttragende Leib und die Betonung der Brüste, wodurch die Künstler offenbar die Frau als Schöpferin des Lebens darzustellen versuchten. Da in der Vorzeit vermutlich die Tierhaltung und die Jagd von den Männern betrieben wurde, während der Anbau der Pflanzen, die Ernte und ihre Weiterverarbeitung der Frau oblag, stand die

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