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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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gehört.
    »Sicher.«
    »Da gibt es etwas, das ich nicht verstanden habe«, begann Julia. »Als Sie meinem Bruder und Rick die Karte von Kilmore Cove gestohlen haben …«
    »Ach ja!« Oblivia wurde sofort hellhörig. »Es tut mir leid wegen der Karte. Es war … Ja, es war irgendwie ein Missverständnis. Vielleicht bin ich nicht richtig auf die Jungen eingegangen, aber …«
    »Was ich nicht kapiert habe«, unterbrach Julia sie, »wie konnten Sie überhaupt wissen, dass es im Land Punt eine Karte von Kilmore Cove gab?« Jason, Rick und sie hatten von der Existenz dieser Karte durch Ulysses Moores Notizbuch erfahren und sie nur dank der Hilfe von Maruk, einem Mädchen aus Punt, gefunden.
    »Ach, meine Mutter hat mir davon erzählt, als sie mir den Schlüssel gab.«
    »Ihre Mutter?«
    »Natürlich«, antwortete Oblivia. »Warum hätte ich sonst in ein Kaff wie Kilmore Cove ziehen sollen, nachdem ich mir ein millionenschweres Wirtschaftsimperium aufgebaut hatte?«
    Julia war so überrascht, dass sie auf dem Kopfsteinpflaster beinahe ausrutschte. Entschuldigen Sie, aber wer war denn Ihre Mutter?«, fragte sie.

    Black Vulcano sah noch zu, wie Nestor und Rick unter lautem Motorengebrumm auf die Küstenstraße bogen, bevor er sich von Leonard verabschiedete, der sich gemeinsam mit einem sehr verschlafenen Fred Halbwach auf den Weg machte.
    Dann ging er zurück in die Villa Argo. Er versuchte Zan-Zan all das zu erklären, was sie soeben gesehen und gehört hatte. Zan-Zan war in einer mittelalterlichen Welt aufgewachsen. Allein schon der Gang durch die modern eingerichtete Küche musste sie sehr verwirrt haben: die bunten Lämpchen, Hähne, aus denen warmes Wasser kam, Schalter, mit denen man Räume hell und wieder dunkel machen konnte.
    »Ich möchte jetzt gern mal was nachschauen«, sagte Black Vulcano und stieg in den ersten Stock hinauf.
    Zan-Zan folgte ihm in einen Raum, dessen Boden und Wände mit hellen Marmorplatten verkleidet waren. Black warf einen prüfenden Blick auf die Badewanne, entschied sich dann aber für die Dusche und stellte schon mal das Wasser an.
    »Hmm«, meinte er genießerisch, als er seine Hand unter den warmen Strahl hielt. »Genau das brauche ich jetzt! Eine schöne, heiße Dusche!« Er legte die Mönchskutte ab. »Möchtest du es zuerst ausprobieren?«
    Doch Zan-Zan schüttelte den Kopf. Den seltsamen, dampfenden Regen fand sie alles andere als einladend.
    »Ich brauche nicht lange«, versprach Black Vulcano und verschwand in der Duschkabine. »Hahahahaha«, lachte er vergnügt. »Pass du bitte auf, ob diese Oblivia durch die Tür kommt. Und wenn, dann schickst du sie ins Land der Träume, so wie die anderen auch. Uhuhuhuhuh, tut das gut!«
    Zan-Zan nickte und ging rückwärts aus dem Badezimmer.
    »Warte! Noch etwas!«, rief Black und streckte den Arm aus der Duschkabine heraus. »Könntest du mir bitte schnell das Shampoo geben?«

    Der alte Rigobert, Oblivia und Julia kletterten auf den Wehrgang, erreichten die Terrasse, auf der von dem Feuer inzwischen nur noch rauchende Asche übrig war, öffneten ein Tor und stiegen schließlich die Treppe hinunter, die zum Kreuzgang der Verlorenen Zeit führte.
    »Hier haben wir Black Vulcano und seine Assistentin gesehen«, erinnerte sich Julia, als sie an den beiden Nischen mit den großen Vasen vorbeikamen.
    »Hm«, machte Oblivia, die mit ihren Gedanken ganz woanders war.
    Obwohl Julia wusste, dass es nicht sehr wahrscheinlich war, rechnete sie jeden Moment damit, ihren Bruder zu sehen. Doch als sie den Kreuzgang erreichten, fehlte von Jason jede Spur. »Und jetzt?«, fragte sie und sah sich um, ob irgendwo eine Nachricht für sie lag.
    Oblivia beachtete sie jedoch gar nicht. Sie eilte auf die Tür zur Zeit zu, die sich auf der anderen Seite des Kreuzgangs befand. Nur einmal blieb sie kurz stehen, um sich den Abdruck eines Turnschuhs auf dem Kiesweg genauer anzusehen. »Annahme bestätigt«, murmelte sie leise vor sich hin. »Black Vulcano ist zur Villa Argo zurückgekehrt.«
    »Oblivia!« Julia und Rigobert liefen ihr nach. »Was haben Sie vor?«
    »Ich gehe nach Hause«, antwortete sie.
    »Das dürfen Sie nicht!«, protestierte Julia. »Wir haben die Schlüssel nicht. Ohne sie können wir nie mehr hierher zurückkehren.«
    Oblivia ärgerte sich darüber, dass dieses Mädchen glaubte, ihr Vorschriften machen zu dürfen. »Es ist der Moment gekommen, uns zu trennen. Ich breche nach Kilmore Cove auf. Du dagegen bleibst hier, suchst nach deinem Bruder

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