Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)
nur daran denke, dass ich noch das ganze Buch lesen muss.« Rick schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
»Erinnert ihr euch daran, was sie gesagt hat? ›Als ich euch das Päckchen mit den vier Schlüsseln gab, haben wir etwas ausgemacht.‹«
»Also?« Julia schaute ihren Bruder erwartungsvoll an.
»Versteht ihr denn nicht? Kalypso hat die Post aufgeschlossen, um uns das Päckchen zu geben. Wie konnte sie wissen, dass in dem kleinen Paket die vier Schlüssel sind? Wir haben es ihr nie erzählt!«
»Willst du damit sagen, dass Kalypso …« Julias Gedanken rasten.
»Eine … Erbauerin der Türen gewesen sein könnte«, schlussfolgerte Rick.
Fred Halbwach hatte jede Menge Ärger am Hals. Die Alte Eule funktionierte nicht richtig und so war in den letzten Tagen sehr viel Arbeit liegen geblieben.
»Was für ein Chaos«, beklagte sich Fred eines Abends bei Pater Phoenix. »Ich konnte nicht mal Nestors Anfrage bearbeiten.«
»Nestors Anfrage?« Der Pfarrer hatte verwundert eine Augenbraue hochgezogen.
»Ja, er hat behauptet, die Alte Eule hätte einen Fehler gemacht. So ein Quatsch! Die Alte Eule macht keine Fehler. Schließlich hat Peter sie entwickelt.« Fred leerte sein Glas Apfelsaft, bestellte ein neues und fuhr fort: »Aber Nestor gab keine Ruhe und schließlich habe ich die Korrektur per Hand vorgenommen. Er wollte, dass der Eintrag ›vermutlich verstorben‹ aus Ulysses Moores Akte gestrichen wird.« Fred Halbwach gähnte. »Na, Hauptsache, alle sind zufrieden …«
»Ja, das ist die Hauptsache«, stimmte Pater Phoenix ihm zu.
»Nur ich bin nicht zufrieden!«, brummte Fred Halbwach. »Ich bin ziemlich fertig.«
»Vielleicht solltest du einfach mal Ferien machen, Fred.«
»Stimmt«, überlegte der Beamte und schob seine rechte Hand in die Hosentasche. »Ein Urlaub ist genau das, was ich jetzt brauche … Venedig wäre vielleicht schön«, meinte er.
Vorsichtig umschlossen seine Finger den Griff eines Schlüssels. Es war der Schlüssel mit den drei Schildkröten, den er vor einiger Zeit bei einer Wohltätigkeitslotterie gewonnen hatte.
Anmerkung des Verlags
Liebe Leser,
endlich wurde das Geheimnis von Ulysses Moore und seinen Tagebüchern gelöst: Nestor und Ulysses sind ein und dieselbe Person.
Kurz bevor dieses Buch in Druck ging, erhielten wir noch einen weiteren Brief von unserem Mitarbeiter Markus Renner. Auch dieser kam aus Kilmore Cove.
Das Lektorat des Coppenrath Verlags
Meine Lieben,
also, es war folgendermaßen: Ulysses Moores Tagebücher wurden Kalypso anvertraut, die sie wiederum in der Truhe, die all die Jahre im Gärtnerhaus gestanden hatte, in der Pension in Zennor abgab.
Ich werde wohl nie erfahren, warum Kalypso unter all den Dichtern und Schreiberlingen der Welt ausgerechnet mich auserwählte, aber ich werde ihr mein Leben lang dafür dankbar sein. Jetzt, wo ich auch das sechste Tagebuch entschlüsselt habe, weiß ich endlich, warum als Autor unbedingt Ulysses Moore angegeben werden sollte. Denn schließlich war er derjenige, der diese Geschichte aufschrieb. Wann immer ich in Zukunft etwas von Cornwall, Venedig oder dem Alten Ägypten hören werde, werde ich daran denken, dass sie untereinander durch die Türen zur Zeit verbunden sind. Vielleicht erforschen Julia, Jason und Rick sie gerade in diesem Augenblick.
in einem Zimmer, dessen Fenster auf den kleinen Innenhof hinausgeht, habe ich ihr Porträt gesehen. Sie war ein wunderschönes Mädchen und muss sehr freundlich gewesen sein. Ich kann nur ahnen, was es für Ulysses bedeutet haben muss, eine Frau wie sie zu verlieren. Er spricht nie von ihr und es kommt mir vor, als hege er ganz heimlich die Hoffnung, dass sie nicht wirklich bei dem Sturz von den Klippen starb. Und wenn sie noch am Leben wäre ...?
Es ist spät geworden und ich muss diesen Brief hier beenden. Ich habe mir endlich eine Uhr gekauft. Eine Taschenuhr. Auf dem Zifferblatt sind eine Eule und die Initialen P. D. eingraviert. Wenn man mich fragt, wo ich sie herhabe, antworte ich: aus einem Städtchen, das es nicht gibt.
Markus
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Ein Auszug aus dem nächsten Band von Ulysses Moore:
Venedig. Auf dem Dachboden einer alter Villa findet Anita Bloom ein Notizbuch voller rätselhafter Schriftzeichen − es sind dieselben, die Ulysses Moore in seinen Tagebüchern beschreibt. Um herauszufinden, welches Geheimnis sie verbergen und welche Verbindung zwischen dem Notizbuch und dem Autor aus Kilmore Cove besteht, gibt es nur eine
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