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Ulysses Moore – Die steinernen Wächter

Ulysses Moore – Die steinernen Wächter

Titel: Ulysses Moore – Die steinernen Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Hilfe.«
    »Ich denke nicht mal im Traum daran!«, widersprach Julia. »Das ist eine wirklich dämliche Idee!«
    Nervös sah Jason hinter sich. »Ich brauche nicht lange. Höchstens eine Viertelstunde!«
    »Jason«, seufzte seine Schwester. »In einer Viertelstunde schaffst du das nie! Der Leuchtturm liegt außerhalb des Ortes. Er ist weit weg. Und du bist zu Fuß.«
    »Aber nur auf dem Hinweg. Ich hole mein Fahrrad und damit komme ich dann zurück«, erklärte er.
    »Das kannst du doch auch noch nach der Schule erledigen.«
    Jason schüttelte den Kopf und zwischen seinen Haaren kamen zwei winzige weiße Federn hervor, die auf wundersame Weise das wiederholte Duschen überstanden hatten. Einige übrig gebliebene Teerränder und Kratzer auf seinem Bauch waren weitere Andenken an die Abenteuer der letzten Tage.
    Julia versuchte noch eine Weile ihren Bruder zur Vernunft zu bringen und erinnerte ihn daran, dass in wenigen Minuten die Messingglocke schellen würde, die den Anfang des Unterrichts bekannt gab.
    »Und was soll ich Miss Stella sagen?«
    »Lass dir doch irgendetwas einfallen«, erwiderte Jason.
    »Nach allem, was uns in den letzten Tagen passiert ist, kannst du mir nicht erzählen, dass du Angst vor einer Lehrerin hast! Ich will einfach nur ...«
    »Was willst du?«, hakte Julia nach, um Jason in die Enge zu treiben. Sie ahnte, was ihrem Bruder gerade durch den Kopf ging und dass er nicht nur zum Leuchtturm wollte, um das Fahrrad zu holen. Er hasste dieses Rad: Es war ihm von Dr. Bowen geliehen worden und pinkfarben lackiert. Also ganz eindeutig ein Mädchenfahrrad.
    Jason schien keine passende Antwort einzufallen. Er sah seine Schwester nur flehend an. »Julia ... du musst mir helfen.«
    »Dann musst du mir sagen, warum. Und weshalb du es nicht einfach nach der Schule erledigen kannst.«
    Jason seufzte und zählte an den Fingern ab: »Erstens, weil Papa uns abholen wird. Zweitens, weil er uns dann nach Hause bringt. Drittens, weil er und Mama uns eine Menge Fragen stellen werden. Und viertens, weil sie uns nicht aus den Augen lassen. Kannst du mir sagen, wie wir unter diesen Bedingungen all das schaffen sollen, was wir vorhaben?«
    Julia biss sich auf die Lippe. Ihre Ernennung zu Rittern von Kilmore Cove am Sonntagabend brachte viel Verantwortung mit sich. »Jetzt, wo Mama und Papa ständig im Haus herumlaufen, könnte es etwas schwieriger werden.«
    »Und vergiss nicht diesen Umzugstypen, den sie aus London mitgebracht haben ...«
    »Vielleicht sollten wir uns lieber ein paar Tage lang von der Tür zur Zeit fernhalten.«
    Jason riss eine Hand hoch. »Auf gar keinen Fall! Das können wir uns nicht erlauben. Nicht jetzt, wo wir vom Ersten Schlüssel wissen.«
    »Aber wenn wir auch nur in die Nähe dieser Tür kommen, wird Mama es sofort merken!«
    »Dieses Risiko müssen wir eingehen. Und wir müssen sofort handeln, Julia.«
    »Also?«
    »Also gehe ich jetzt zu Leonard Minaxo«, antwortete Jason und zog ein altes, halb versengtes Foto aus der Hosentasche, »und frage ihn, ob in Wirklichkeit er Ulysses Moore ist.«
    Julia warf einen besorgten Blick zur Schule. »Glaubst du wirklich, dass Leonard dir das verraten würde?«
    Jason dachte an den vorherigen Tag zurück, als sich Leonard hinter das Steuerrad der Metis gestellt und sie wie ein echter Kapitän durch den Sturm gelenkt hatte.
    »Ein Kapitän lügt seine Mannschaft niemals an«, entgegnete er. »Vielleicht sagt er nicht die ganze Wahrheit, aber er lügt nie.«
    Die Zwillinge schauten sich in die Augen, dann gab Julia nach. »Eine Viertelstunde, okay?«
    Ihr Bruder nickte, drehte sich um und lief los.
    Julia holte tief Luft und bereitete sich darauf vor, Miss Stella entgegenzutreten. Genau in dem Augenblick, als sie den Eingang erreicht hatte, klingelte die Glocke.
    Mit dem Schulrucksack auf dem Rücken rannte Jason zur Hauptstraße Richtung Meer.
    Er drückte sich gegen eine Backsteinmauer, um nicht gesehen zu werden, und spähte zur Küstenstraße hinüber. In der Nähe des windschiefen Windy Inn , des einzigen Hotels von Kilmore Cove, war eine Reihe von Ständen aufgebaut worden, die frischen Fisch verkauften. Jason hielt nach dem Auto seines Vaters Ausschau. Als er es nirgends entdecken konnte, wurde er langsam ruhiger.
    Er hatte gerade die Küstenstraße eingeschlagen, die zum Leuchtturm führte, als er plötzlich stehen blieb. Seine Nase hatte einen unwiderstehlichen Duft aufgefangen, der sich ringsherum ausbreitete. Jason nahm die Witterung auf:

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