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und der verrueckte Maler

und der verrueckte Maler

Titel: und der verrueckte Maler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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zweitens, ob in Ihrem Computer die Namen William Ashley und Alex Hamilton auftauchen.«
    »Du weißt, dass ich dir aus datenschutzrechtlichen Gründen weder mittelbar noch unmittelbar Einblick in unser Datenverarbeitungssystem geben darf«, erwiderte Cotta.
    »Natürlich«, sagte Justus und zwinkerte Peter und Bob zu. Am anderen Ende der Leitung hörten sie Cotta Daten in den Computer eintippen. Zu dem, was er jetzt tat, war der Inspektor eigentlich nicht befugt. Aber er hatte ja ihre ausdrückliche und eisern eingehaltene Zusage, dass sie Daten, die sie auf diesem Wege von ihm bekamen, niemals an Dritte weitergeben würden.
    »Safer Security Limited – Fehlanzeige. Und jetzt zu den beiden Personen. William Ashley – Fehlanzeige«, kam Cottas Stimme. »Und wie hieß der andere?«
    »Alex Hamilton«, sagte Justus. Es dauerte wieder eine halbe Minute, bis Cotta sich erneut meldete.
    »Ich habe hier einen Alex Hamilton aus Ventura«, sagte der Polizist. »Ist euer Mann von dort und 18 Jahre alt?«
    »Ja.«
    »Ein paar Diebstähle, ein Einbruch«, sagte Cotta ungerührt. »Der übt noch.« Cotta war ein herzensguter Mensch. Aber seinen Frust über das Elend und dessen Folgen, mit denen er täglich zu tun hatte, lud er zuweilen in Sprüchen ab, die sarkastisch und roh klangen. Jedenfalls in den Ohren von Leuten, die ihn nicht näher kannten.
    Justus bedankte sich und legte auf. Das weitere Vorgehen war rasch beschlossen. Es blieb gar nichts anderes übrig, als Alex Hamilton zu suchen und über ihn irgendwie an seine Auftraggeber heranzukommen. Das übernahmen Justus und Bob. Peter, als der Einzige, der bisher weder mit dem Kamelhaarmann noch mit Silberhaar etwas zu tun gehabt hatte, sollte am nächsten Tag noch einmal zur Safer Security Limited fahren, als Begleiter von Onkel Titus. Der musste sowieso nach Los Angeles.
    »So etwas habe ich mir schon lange gewünscht«, sagte Onkel Titus lachend, als ihn die drei ??? in ihren Plan einweihten. »Bleibt ihr auf einen Kaffee?«, fragte er.
    »Keine Zeit«, antwortete Justus, »wir haben da einen sehr strengen Auftraggeber, der endlich Ergebnisse sehen will.«
    Onkel Titus schmunzelte und die Detektive zogen los.
    Mit dem Bus fuhren sie an die Küste, zum Hafen von Ventura. Der einzige Hamilton, der im Telefonbuch zu finden gewesen war, hieß Jerry und wohnte in einer finsteren Gassebeim Gemüsemarkt. Sie stiegen aus, liefen zwei Häuserblocks weiter und standen wenig später vor einem hässlichen dreistöckigen Gebäude, das bestimmt schon achtzig Jahre alt und ebenso bestimmt noch nie renoviert worden war. Von der Fassade bröckelte der Putz und oben unter dem Dach hingen in zwei Fenstern nur noch Scherben. Dass die meisten Nachbarhäuser ähnlich aussahen, war für die Bewohner wohl nur ein schwacher Trost.
    Sie klingelten bei Jerry Hamilton, aber es tat sich nichts. Also klingelten sie im Erdgeschoss eine alte Dame heraus, die dem Schild zufolge Virginia Bloomingdale hieß und mit ihrer gepflegten Erscheinung und ihrer kerzengeraden Haltung einen wesentlich nobleren Eindruck machte, als es zu dieser Gegend zu passen schien.
    »Mr Hamilton ist nicht da«, sagte Mrs Bloomingdale freundlich. »Wenn ihr Glück habt, findet ihr ihn in seinem Drugstore.«
    »Und wenn wir kein Glück haben?«, fragte Peter etwas vorlaut.
    »Dann in einer Kneipe«, antwortete Mrs Bloomingdale. Dabei sah sie so bekümmert aus, dass man merken konnte, wie leid ihr der Mann tat. »Aber es gibt zu viele, in denen er verkehrt.«
    Sie ließen sich die Adresse des Drugstores geben, liefen durch Ventura und hatten nach einer knappen halben Stunde Glück.
    Jerry Hamilton war ein Mensch mit auffallend rotem Gesicht und so klein, dass er inmitten seiner Dosen, Flaschen und Plastikpackungen fast verschwand und die Theke neben der Kasse kaum überragte.
    Justus, Peter und Bob murmelten ihre Namen und fragten, ob sie Alex Hamilton sprechen könnten.
    »Al?«, fragte der Mann zurück. Sein Tonfall verriet, dass erLeute, die zu ihm kamen und sich nach seinem Sohn erkundigten, schon gewohnt war.
    »Woher soll ich wissen, wo der Bursche steckt?«
    »Wann haben Sie ihn denn zuletzt gesehen?«
    Mr Hamilton sah mit einer Mischung aus Misstrauen und Gleichgültigkeit zu Bob auf. »Erstens weiß ich das nicht mehr. Und zweitens, was geht euch das an?«
    Er verschanzte sich hinter seiner Barrikade aus Waren und tat so, als hätte er zu tun. Aber Bob fragte sich, vor wie vielen Stunden der letzte Kunde diesen

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