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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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er zur Tatzeit war, da gaben sie sich damit zufrieden.
    ***
    Mario führte seinen Freund weg vom Präsidium in Richtung Bahnhof. Er hatte Angst, dass jemand sie beobachten könnte. Das Verhalten Maltes war so eindeutig schuldbewusst, dass er befürchten musste, sie könnten ihn im nächsten Moment zurückrufen, um ihn erneut zu verhören.
    „Ich kann das nicht“, wimmerte Malte, „ich bringe das einfach nicht!“
    „Aber was hast du denn, es ist doch alles wunderbar gelaufen. Mensch..., Malte..., das war's..., du bist draußen..., glaub mir, die werden dich nicht mehr verhören. Die Gefahr ist vorüber...“, rief Mario und schlug Malte betont freundschaftlich auf die Schulter. Malte ging leicht in die Knie: „Es ist endgültig vorbei“, sagte Mario und schob ihn in die Kaufingerstraße hinein, auf der zu dieser Tageszeit nur wenig Menschen flanierten.
    „Nichts ist vorbei“, greinte Malte, „ich muss das beichten, verstehst du?, mit einer solchen Sünde kann ich nicht weiterleben.“
    Mario Micoliç wurde es heiß. Mit dieser Wendung hatte er nicht gerechnet. Wenn dieser Idiot wirklich die Tat in der Beichte erwähnen würde, dann wäre sein Leben hinüber. Beichtgeheimnis hin Beichtgeheimnis her, die Buße, die Pater Sebastian Malte auferlegen würde, wäre der Untergang seiner Freunde. Vor allem aber wäre es sein eigener Untergang und dies musste er unter allen Umständen verhindern.
    Mit nur schlecht vorgetäuschter Vertrauensseligkeit drückte er seinen Freund an sich: „Komm Malte...“, redete er beruhigend auf ihn ein: „Das schaffst du schon. Wirst sehen, alles wird gut. Ich sag dir was, die können uns nichts, die können uns gar nichts. Glaub mir, wenn wir alle dicht halten, dann sind wir raus aus der Sache.“
    Aus verweinten Augen sah Malte seinen Freund an: „Mag ja sein dass die uns nicht mehr verhören, aber ich kann mit dieser Schuld auf meinem Gewissen nicht leben, verstehst du? Ich kann einfach nicht mehr. Immer sehe ich Maria vor mir. Nachts kann ich nicht schlafen, ständig sehe ich sie, wie sie da liegt im Wald, auf der Lichtung. Oh dieses Blut, dieses schwarze Blut auf ihrem Kleid. Ich werde das nicht durchhalten Mario, versteh mich doch, ich kann das einfach nicht.“
    Er wischte sich die Tränen aus den Augen und sah seinen Freund treuherzig an: „Ich werde es beichten Mario! Nicht wahr..., du verstehst mich doch Mario?“ Malte schluchzte, „Franco, Peter und Gerd, die werden das doch auch begreifen müssen, damit kann doch keiner von uns leben!“ Lächelnd blickte er zu Mario auf.
    Dem war das Benehmen Maltes peinlich. Er hielt ihn immer noch fest umarmt und bei jedem Halt den sie machten schmiegte sich Malte wie ein Kind an seine Brust.
    „Wirst sehen“, schluchzte Malte, „uns allen geht's dann bestimmt viel besser.“ Erleichtert seufzte er auf. Er hätte es schon vor Tagen tun sollen, nun aber hatte er sich entschlossen. Gleich heute, sobald sie zurück waren, würde er mit Pfarrer Sebastian sprechen, gleich heute noch würde er beichten.
    Ein Weinkrampf schüttelte ihn und er schluckte.
    ***
    Während Malte an seiner Brust lag und heulte, schossen Mario die schlimmsten Gedanken durch den Kopf. Seine Mutter! Enterben würde sie ihn, auch wenn es bei ihm zu Haus kaum etwas zu erben gab. An seinen Vater dachte er nicht. Nie hatte er sich gegen seine Frau durchsetzen können und nach Marios neuntem Geburtstag beachtete er ihn schon nicht mehr.
    Und seit seinem Eintritt ins Gymnasium reichte es nicht einmal mehr für eine solide Verachtung. Nur seine Mutter! Sie hing an ihm wie eine Klette in einem Schafpelz. Mario wusste um seinen Einfluss bei ihr. Er war das Einzige was sie in ihrem Leben zustande gebracht hatte und diesen Schatz hütete und verteidigte sie gegen jeden Unbill des Lebens. Sie ist putzen gegangen, nur damit er sein Studium beenden konnte. Und das sollte jetzt alles umsonst gewesen sein? Nein, das konnte er ihr einfach nicht antun! Aber das Wichtigste für ihn war..., er wollte sich das selbst nicht antun. Er konnte sich eine Gefängniszelle nicht einmal vorstellen, geschweige denn Jahre darin verbringen. Auf dem Weg nach Hause würde er etwas finden müssen, um Malte zu überzeugen.
    Er hatte den Job bekommen. Es war gar nicht so schwer gewesen. Der Chef der Kanzlei hatte sich sein Staatsexamen angeschaut, ihm ein paar Fragen gestellt und schon war er eingestellt. Aber bei seinen Noten hätte er auch nichts anderes erwartet.
    „Nein...“, sagte er

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