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Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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tat sie auch, allerdings nicht so, wie er erwartet hatte. Statt saftiger Wiesen traf er auf dichtes Gestrüpp, und der Unterschied zwischen dem Grundstück und dem umgebenden Wald bestand lediglich im Alter der Bäume. Der Weg, den man mittlerweile nur noch als Wildpfad bezeichnen konnte, führte ihn zu dem Teil des Grundstücks, der bebaut gewesen war. Die Reste einiger teilweise zusammengebrochenen Nebengebäude standen noch da, aber nach dem, was er bei einem Blick durch die ehemaligen Fensteröffnungen sehen konnte, befand sich nichts mehr darin, außer dem Holz, aus dem sie einmal gebaut worden waren. Zwischen den wild gewachsenen Bäumen konnte er ein paar uralte Apfelbäume ausmachen. Er glaubte nicht, dass sie noch Früchte trugen, aber im nächsten Augenblick trat er mit dem Schuh in einen alten, vergammelten Apfel, der noch nicht vollständig in den Kreislauf der Natur zurückgekehrt war.
    Plötzlich wurde er von einer Sehnsucht ergriffen, diesen Boden zu bearbeiten. Neue Apfelbäume zu pflanzen, das wilde Gestrüpp zu entfernen und wieder einen Garten hier anzulegen. Es war sein Grundstück, würde sein Grundstück sein, und er würde es nicht weiter verkommen lassen. Auf der Karte, die er in den Händen hielt, sah er, dass sich nur wenige Hundert Meter entfernt ein See mit einer Badestelle befand. Auf dem Weg war er an einer Ferienhaussiedlung vorbeigekommen, die anscheinend in den Sechzigerjahren angelegt worden war. Dort würden die Kinder im Sommer Spielkameraden finden. Warum hatte ihm seine Mutter das alles vorenthalten? Es war wohl kaum möglich, dass sie das Grundstück nicht kannte, dessen Eigentümerin sie war. Selbst wenn es ursprünglich seinem Vater gehört hatte und sie selbst niemals dort gewohnt hatte, musste sie doch zumindest von seiner Existenz wissen.
    Er verließ die Nebengebäude und den Obstgarten und ging weiter. Plötzlich entdeckte er das eigentliche Wohnhaus. Oder eher das, was davon übrig war, und das war nicht viel. Ein gemauertes Fundament mit den zerfallenen Resten eines Schornsteins in der Mitte war alles, was von dem Gebäude noch zu sehen war. Innerhalb der Außenmauern wuchsen wie überall junge Bäume und Sträucher. Es war eine traurige Vorstellung, dass dies einmal das Zuhause von jemandem gewesen war, vielleicht das seines Vaters oder seiner Großeltern.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend zog er das Telefon aus der Tasche und rief seine Mutter an.
    »Hier ist Conny. Wie geht es dir?«
    »Es muss ja. Wie geht es euch?«
    Positiv wie immer. Er beschloss, direkt zum Punkt zu kommen.
    »Ich stehe hier auf dem Grundstück. Unserem Grundstück. Von dem du sagst, dass du es nicht kennst. Björskogsnäs 4:14.«
    Am anderen Ende der Leitung war es still.
    »Mama?«
    »Ich höre dich«, sagte sie reserviert.
    »Es ist schön hier, Mama. Ein schönes, großes Grundstück. Es liegt oben auf einer Anhöhe. Man könnte hier ein bisschen roden, dann hätte man eine schöne Aussicht auf die Umgebung.«
    Keine Antwort.
    »Ein neues Haus bauen, wo das alte gestanden hat. Das wäre super für die Kinder, und die Badestelle gleich unten am See. Wenn wir dieses Grundstück schon einmal besitzen, warum sollten wir nicht etwas daraus machen?«
    Er wartete ein paar Sekunden, aber es kam keine Reaktion.
    »Warum antwortest du nicht?«
    »Weil ich nicht weiß, worüber du sprichst«, sagte sie nur.
    »Das glaube, wer will, Mama. Ich versuche einfach nur zu verstehen. Warum kannst du mir nicht helfen?«
    »Du verstehst gar nichts.«
    »Genau, das ist ja auch der springende Punkt. Warum bist du so abweisend zu mir?«
    Sjöberg kritisierte seine Mutter nicht oft; er hielt es für verlorene Liebesmüh. Im Grunde war sie eine negative Person, ängstlich und geduckt, aber sie hatte ein gutes Herz. Sie war liebevoll zu den Kindern, obwohl sie es selten mit körperlichem Kontakt zum Ausdruck brachte. Die Kinder mochten sie sehr, obwohl sich nur selten ein Lächeln in ihr Gesicht verirrte.
    »Du redest nur.«
    Wie üblich wies sie alles, was außerhalb des Alltäglichen lag, als Unsinn zurück.
    »Hat Papa hier gewohnt, Mama? Haben Großvater und Großmutter hier gewohnt? Du musst mir jetzt antworten.«
    Dieses Mal wollte er nicht aufgeben.
    »Was weiß man schon, was weiß man schon ...«
    Jetzt begann sie auf nur allzu bekannte Weise zu jammern, dass sich ihm die Nackenhaare sträubten. Sie wich seiner einfach formulierten, geradlinigen Frage mit einer billigen Tattergreismasche aus, versteckte

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