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Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Titel: Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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war euer Verhältnis?«
    »Es ist gut. Sie ist schön, findest du nicht?«
    Ist? Axel spürte, wie das Gespräch kippte. Sonne sah sehr zufrieden aus, und Axel hatte Lust, ihm das Lächeln vom langen, knochigen Gesicht zu wischen. Warum hatte sie etwas mit diesem Idioten angefangen? Wusste er, dass Axel mit ihr zusammen gewesen war?
    »Warum ging es zwischen euch zu Ende?«
    Er wollte etwas sagen, hielt dann aber inne.
    »Ich war keine gute Partie, hatte zu viel zu tun, du weißt schon. Sie hatte ein kleines Kind und brauchte jemanden, der immer für sie da war. Das ist nichts für mich.«
    Sie bogen von der Allee ab und setzten ihren Weg zwischenden Bäumen fort. Axel ging voran, an Dan Turèlls Grab vorbei, wo ein Chillum, Münzen und einige Schreibstifte lagen, am Gebüsch mit Scherfigs Schildkröte und an Kjeld Abells Monument vorüber und weiter entlang der ockergelben Mauer an der Nørrebrogade.
    »Wie hat sie das aufgenommen?«
    »Wenn ich ehrlich sein soll, dann war sie es schon ein wenig leid mit uns. Sie war sehr fordernd«, sagte er und fügte »auch sexuell« hinzu, wobei er Axel studierte, der den starken Drang verspürte, dem Reporter seinen vertraulich-schleimigen Männergesprächston mit einer Tracht Prügel auszutreiben.
    »Und deshalb ließest du sie fallen?«
    Sonne zuckte mit den Achseln.
    Sie hatten das Tor zur Nørrebrogade, in dessen Nähe Enver Davidi gefunden worden war, beinahe erreicht. Sonne zog eine halb leere Wasserflasche aus einer der unteren Taschen seiner Weste, trank sie aus und warf sie in einen Abfalleimer.
    »Ich bin doch wohl nicht verdächtig?«
    »Nein, nein.«
    »Du scheinst dich sehr für Laila zu interessieren, warum fragst du sie nicht selbst?«
    Und warum hältst du nicht einfach die Schnauze, du aufgeblasener Furz?, dachte Axel.
    »Das habe ich, aber es konnte ja sein, dass du einiges anders siehst. Wir hören uns alle Facetten einer Sache an. Manchmal hilft ein zweiter Blick auf die Dinge, um zu verstehen, was vor sich geht.«
    »Du hast versprochen, mir den Tatort zu zeigen und zu erzählen, was ihr wisst, hast du das vergessen?«
    Das hatte Axel nicht vergessen, allerdings war es nicht seine Absicht, sein Versprechen zu halten, doch als sie drei Meter vom Tatort entfernt standen, entschied er sich anders. Vielleicht konnte Sonne ihm doch helfen.
    »Okay. Hier saß er, die Hände mit Plastikhandschellen auf den Rücken gefesselt, Sturmhaube über dem Kopf, die ihm derTäter übergezogen hat, nachdem er ihn erwürgt hatte. Darf ich deine Hände sehen?«
    Sonne blickte ihn fragend an.
    »Jetzt komm schon.«
    Der Journalist streckte sie aus.
    Axel packte sie und drehte sie um, sodass die Handflächen nach oben zeigten. Sie waren vollkommen unverletzt.
    »Ja, es könnten gut und gerne solche Pranken gewesen sein. Er wurde brutal zusammengeschlagen, bevor man ihn erwürgt hat. Lass mich mal deine Fingerknöchel sehen!«
    »Nein, verdammt noch mal.«
    »Stell dich nicht so an, ist doch nur ein Scherz.«
    Sonne drehte die Hände um.
    Es waren keinerlei Kratzer zu sehen.
    »Genauso sehen die Hände des Mörders aus, weil er Handschuhe getragen hat. Er war gut vorbereitet, aber wir haben ein paar Fasern der Handschuhe gefunden, und wenn wir die finden, finden wir auch den Täter. Du bist ja Kriminalreporter, ich muss dich also nicht über die neuesten Revolutionen in der Kriminaltechnik belehren, aber wenn du wüsstest, was unsere Techniker alles gefunden haben, Haare, Fasern, ganz zu schweigen von den Abdrücken der Schuhsohlen.«
    »Wie ist er hier reingekommen, wisst ihr das?«, fragte der Journalist, während er sich eifrig auf einem Block Notizen machte.
    »Ja, das wissen wir sogar sehr genau. Wir wissen, dass Davidi an einem alten Laternenmast am Kapelvej über die Mauer geklettert ist. Anscheinend hat er eine ziemlich schwere Tasche dabeigehabt, sicher voll mit Drogen, und dann ist er seinem Mörder begegnet. Komm, gehen wir hinüber.«
    Axel ergriff Sonnes Arm und zog ihn zur Kapelle.
    »Sieh dir die Mauer an. Wir haben Blut und Hautpartikel gefunden, die zu Davidi passen, das Gleiche gilt für die Fasern an der eingeschlagenen Holztür«, sagte Axel und zog ihn mit sich zwischen die Säulen, bis sie auf den Platten vor der zersplitterten Tür standen.

    »Nichts von dem Mörder, aber sieh mal hier, wir haben jede Menge Spuren gefunden, die gleichen wie drüben am Tatort, Haare, Hautpartikel, Fasern von Kleidungsstücken, ein sorgfältiger und vorsichtiger Mörder, aber

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