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Unter Sternenjaegern

Unter Sternenjaegern

Titel: Unter Sternenjaegern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Menschen, blieben in der zunehmenden Verwirrung unbeachtet. Rasch schlängelten sie sich die Straßen entlang, arbeiteten sich zur Westseite der Stadt durch, wo sich der Fluß vorbeikrümmte.
    Ein Ruf brach durch den wirren Lärm in den Straßen. Zuerst war es ein Geräuschwirrwarr, dann kamen Menschen in das Stadtzentrum gerannt und schrien aufgeregt: „Die Hasen! Die Hasen sind tot! Die Hasen sind tot! DIE HASEN SIND TOT!”
    Die Jungen sprangen über die niedere Mauer, rannten über die Uferpiers am Fluß entlang und überblickten die dort festgebundenen Boote. Die meisten waren große Kähne mit flachem Boden, die die Clans von den Pachtgütern hierhergebracht hatten, aber hier und dort sahen sie kleinere Boote, alles, vom Einmann-Ruder-boot bis zum komplizierteren Tag-Segler. Umeme stoppte neben einem adretten Achtmeterboot. „Dies ist gut”, sagte er. „Steigt ein. Havih, du suchst dir zwei Helfer aus und setzt das Segel. Ich werde in der ersten Wache das Ruder übernehmen. Ihr anderen, hievt eure Ausrüstung herein und seht zu, daß ihr ebenfalls unterkommt.” Behende kletterte er an Bord, setzte sich neben das Ruder, während die Jungen herumhasteten.
    Innerhalb weniger Minuten hatten sie das Segel oben. Das Boot war mit den fünfzehn Jungen und all ihrem Gepäck ziemlich voll, aber sie achteten nicht auf die Unbequemlichkeit, lachten und scherzten, endlich befreit von ihrem erzwungenen Schweigen.
    Umeme lächelte. Er empfand dieselbe Befreiung von der Anspannung, aber da er verantwortlich war, konnte er sich die Zügel nicht allzu sehr schießen lassen. Kelteh ließ sich neben ihn plumpsen, die Baumleine in einer Hand. „Wir sind fertig”, sagte er.
    „Warte noch einen Moment.” Havih sprang auf das rauhe Dock hinaus und eilte die Böschung hinauf. Beinahe augenblicklich kam er wieder zurück, einen Hasenkadaver an seiner Hand baumelnd.
    „Wollte sehen, was sie getötet hat”, keuchte er. Er stürzte sich in das Boot, brachte es bedrohlich ins Schaukeln und kroch dann nach hinten zu Umeme.
    Umeme knurrte. „Es ist Zeit aufzubrechen. Qareh, nimm das Bugtau. Lerzu, du das neben deinem Ellenbogen. Ketreh, laß deiner Leine ein wenig Spiel, damit das Segel ein bißchen Luft einfangen kann.”
    Das Boot glitt langsam in die Flußmitte, das Segel blähte sich, trieb sie langsam, einem Vogel gleich, der über das Wasser glitt, dahin. Schon nach wenigen Minuten war Kiwanji hinter der Flußbiegung und den Bäumen verschwunden. Die massigen Kuumti-Bäu-me des Flußtales ragten immer höher auf, bis ihre weit ausladenden Äste nur noch über der Mitte des Mungivir einen schmalen Streifen freiließen.
    Havih drehte den Hasen immer wieder in seinen Händen, berührte das verklumpte Fell um Augen und Nüstern. „Sieh mal.” Er zeigte Umeme den Kopf des Hasen. „Blut ist aus Nüstern und Maul gekommen, sogar aus den Augen heraus. Bestimmt hat irgend etwas ihre Gehirne gesprengt.”
    „Jäger.” Umeme rümpfte über den Hasen die Nase. „Laß das Ding verschwinden, brr.”
    Havih warf den Hasen in den Fluß und wischte sich die Hände an seinen Hosen ab. „Wie lange ist es bis zur Küste, was meinst du?”
    „Kommt auf den Wind an. Bei einer guten Brise zwei, drei Tage und nur mit der Strömung allein vielleicht fünf. Agoteh zufolge ist der Fluß den ganzen Weg friedlich und tief, keine Untiefen, über die wir uns Sorgen machen müssen. Also haben wir es geschafft. Bis zur Küste jedenfalls. Agoteh hat gesagt, wir müssen aufpassen. Die Leute dort sind unheimlich. Und es gibt keine Gesetze oder Sitten, die sie zur Ordnung zwingen.” Er blickte finster auf die Jungen, die vor ihm im Boot herumlungerten. „Wie auch immer, wir haben ein paar Tage lang Frieden.”
    Faiseh war hinter dem Podest, auf dem der Leichnam des Watuk und das zersprungene Ei lagen. Zwei weitere Leichen waren neben ihm ausgestreckt. Er hielt ein Energiegewehr. Ein zweites lag neben seinem Knie. Auf der anderen Seite der großen Höhle kauerten Watuk-Wächter im Korridorbogen. Mehrere von ihrer Gesellschaft lagen auf dem Metabeton außerhalb des Korridors verstreut. Als Aleytys und Grey aus dem Aufzug traten, beugte sich einer der Wächter vor und schoß auf Faiseh. Der Ranger duckte sich hinter das Podest, dann erwiderte er das Feuer. Beide Schüsse gingen fehl, und die beiden Gegner belauerten sich weiterhin konzentriert.
    Grey schob sich an Aleytys vorbei, rannte zu dem Podest hinüber und schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich

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