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Vaethyr - Die andere Welt

Vaethyr - Die andere Welt

Titel: Vaethyr - Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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für immer versinken könnte.
    Es war der Katalog von Wilder Jewels. Sie hatte ihn selbst entworfen. Obwohl Lawrence an jeden verkaufte, der das nötige Geld dazu hatte, war es ihm am liebsten, wenn sein Geschmeide die Hälse, Handgelenke und Stirnen von Elfenwesen schmückte. Sapphire berührtedas Eis an ihrem Hals. Die Albinitsteine waren so kalt und glatt, dass es wirklich etwas Erregendes hatte. Ihr war es gleichgültig, dass sie an ihr weiß blieben und somit ihr Menschsein verrieten.
    Sie kannte Albinit, lange bevor sie Lawrence kennenlernte. Sie wusste sogar von der geheimen Mine in Valle Rojo. Sie hatte seltsame Geschichten über Elfenwesen gehört und davon geträumt, in ihre Kreise einzudringen und für sie zu arbeiten … wobei sie nicht zu träumen gewagt hatte, tatsächlich einen Elfenmann zu heiraten.
    Sie hatte von Reichtum und Schmuck geträumt, einem Leben wie aus den Hochglanzmagazinen. Und jetzt führte sie dieses Leben, das ihr zustand, aber es war bloß eine Marginalie auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Ziel. Dass Lawrence schwierig sein würde, hatte sie gewusst. Das war ein Tatbestand. Wenn er düsterer Stimmung war, konnte sie ihn nicht einfach mit süßen Worten oder Sex herumkriegen. Und manchmal reichte es schon, ihn mit einem einzigen falschen Wort in schlechte Stimmung zu versetzen; es war ihr erlaubt, von den Elfenwesen , ja selbst von den Vaethyr zu sprechen, aber das heilige Wort Estalyr durfte sie um Himmels willen niemals in den Mund nehmen.
    Sie hatte auch nicht mit seinen entsetzlichen Söhne gerechnet.
    Doch sie war viel beharrlicher, als er es sich hätte träumen lassen können. Die seidige Stimme von Marilyn Monroe ging ihr durch den Kopf und brachte sie zum Lächeln. » Square-cut or pear-shaped, these rocks don’t lose their shape … ” Ja, Edelsteine waren wahrhaft gute Freunde.
    Sie musste begreifen lernen, was die Elfenwesen ausmachte. Und wenn es das Letzte war, was sie tat, sie musste es verstehen. Versucht hatte sie es schon seit Jahren, durch Meditation und Beobachtung. Es musste einen Weg geben, dorthin vorzudringen und das Herz dieses Geheimnisses, das sie so wütend machte, zu erreichen, selbst wenn es dazu nötig war, selbst ein Elfenwesen zu werden. Die hypnotische Wirkung, die der Albinit auf alle hatte, die ihn sahen, bewies, dass er mehr als nur dekorativ war; also müsste sie ihn doch dazu benutzen können, an sich selbst eine Verwandlung zu bewirken, indem sie seine Energie durch ihre eigenen Chakren schleuste, um auf diese Weise irgendwie ihr eigenes Bewusstsein zu verändern.
    Du kannst zu ihrer Schicht durchdringen , redete sie sich ein. Sie ist zum Greifen nah.
    Du kannst ihn dazu bringen, für dich die Tore zu öffnen .

~   4   ~
Ein Stier
    »Ich weiß nicht, warum Dad uns das nicht schon früher erzählen konnte«, sagte Lucas. Die Weihnachtsferien waren vorbei und er und Rosie liefen, mit ihren Schultaschen auf dem Rücken, Hauchwölkchen von der Kälte vor ihren Mündern, an der Straße entlang zur Bushaltestelle. Es war ein bitterkalter Wintertag und auf den Hecken glitzerte Raureif.
    »Nun, wenn es keine Erwachsenengeheimnisse zu lüften gäbe, dann hätten wir doch nichts mehr, worauf wir uns freuen können, oder?«, konterte Rosie. »Sie glauben, uns auf diese Weise zu beschützen.«
    »Nach dem Motto, wenn sie uns nicht erzählen, was für unheimliche Dinge uns da draußen erwarten, werden wir es nie herausfinden? Aber das werden wir sowieso. Es gibt Dinge in Stonegate, denen willst du nachts nicht begegnen.«
    »Ich weiß«, sagte Rosie düster. »Uns bleiben also noch immer die Schattenreiche, denn sie sind Teil der Erde, Teil von uns … aber richtig in die Anderswelt gehen, können wir nicht. Ich will mich aber nicht damit abfinden, dass wir Elysium nie zu sehen bekommen.«
    »Erinnerst du dich noch, was Matthew für einen Aufstand machte, wenn wir vor ihm in die Schattenreiche eintauchten?«, sagte Luc. »Es mag ja gefährlich sein, aber er kann uns doch nicht ewig beschützen.«
    »Matt sagt, in der Menschenwelt spielt es keine Rolle, ein Elfenwesen zu sein. Es hindert uns bloß daran, richtig daran teilzuhaben.«
    »Ach wirklich?« Lucas kickte einen gefrorenen Kieselstein weg. »Warum können wir nicht gleichzeitig Menschen und Elfenwesen sein?«
    Rosie stieß eine Hauchwolke aus. »Vermutlich ist Dad diesbezüglich sogar einer Meinung mit ihm. Als wollte er sagen, zerbrecht euch wegen der geschlossenen Tore nicht eure kleinen

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