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Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Titel: Vampire Earth 6 - Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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herausgekommen ist, ein Keller voller Leichen. Ich musste einen Stock nehmen, um herauszufinden, wie hoch sie gestapelt waren. Einige waren ziemlich zerfetzt. Bären im Blutrausch.«
    »Geben Sie den Bären die Schuld daran?«, fragte Valentine.
    »Nein, natürlich nicht. Die Bären sind nur ein besseres Werkzeug für derartige Dinge. Ich weiß, wie leicht sie außer Kontrolle geraten können. Aber ich wiederhole, es sind nicht nur Bären. Ich habe von Ihrem Massaker in Little Rock gehört. Sie wurden festgenommen und sind geflohen, richtig?«
    »Ja«, sagte Valentine.
    »Wo waren Sie seitdem? Haben Sie sich von den Ozarks einfach ferngehalten?«
    Valentine beschloss, ihm alles zu erzählen. Früher oder später musste der Schmerz hervorkommen wie ein Splitter aus einer Wunde. LeHavre kam einem Vorbild in seinem Leben noch am nächsten, und er hatte jemanden verloren, dem er mehr ein Vater gewesen war, als es Valentine für Amalee je hatte sein können.
    »Ich bin zurück in die Karibik gegangen, eigentlich, um dort zu stranden. Ich hatte dort eine Frau kennengelernt, bei den jamaikanischen Piraten. Am Ende hat sie eine Tochter geboren. Aber in den Jahren, in denen ich fort war, hat sie eine Beziehung mit einem anderen Mann angefangen, um ihrer selbst und unserer Tochter willen. Er ist ein guter Mann. Ich bin mit ihm zur See gefahren, und soweit es Amalee betrifft, ist Elian Torres ihr Vater. Malia, ihre Mutter … sie empfindet immer noch etwas für mich, aber ich weiß nicht, ob es Liebe ist oder Hass. Mir war jedenfalls nicht daran gelegen, eine Familie zu zerstören. Sie wollte, dass ich gehe, also bin ich gegangen.«

    Malia Carrasca hatte sein Mitgefühl. Er war mit Narcisse und Blake - gut getarnt natürlich - gekommen. Welche Frau, die bei Verstand war, hätte solch einem Überfall nicht Einhalt geboten? Am Ende war es leichter gewesen zu gehen, als zu bleiben. Und danach hatte er sich auf die lange, zornige Jagd nach den Mördern von Mary Carlson begeben.
    »Wie sieht Ihr Kind aus?«
    »Glücklich«, sagte Valentine. »Klein. Aber Gott, die kann laufen.«
    »Sie haben das Richtige getan. Ich weiß, Sie haben Probleme, Valentine, und Kummer, aber es gibt eine lange Liste von Leuten, die nur zu gern mit Ihnen tauschen würden.«
    Das hatte Valentine sich auch schon gesagt, aber es tat gut, es von LeHavre zu hören. Valentine respektierte ihn nach wie vor.
    LeHavre holte tief Luft. »Warum sind Sie überhaupt dort runtergezogen? Sie kommen mir nicht wie der Typ vor, der die Sache einfach im Stich lässt.«
    »Die Sache hat mich zuerst im Stich gelassen«, sagte Valentine.
    »Hey, Moment, Valentine. Wie kann die Sache einen Mann im Stich lassen?«
    »Sie sagten, Sie hätten von den Beschuldigungen gegen mich gehört. Am Ende war ich ein Flüchtling, geflohen von dem Ort, für dessen Verteidigung ich alles aufgegeben hatte.«
    »Kommen Sie, Valentine. Sie vermischen Menschen und Orte mit einer Idee. Ich habe Ihnen diese Frage schon einmal gestellt: Was veranlasst Sie, ein Gewehr in die Hand zu nehmen, nicht das Lenkrad eines Traktors oder ein Buch oder eine Angel? Was bedeutet die Sache?«
    »Uns von den Kur zu befreien«, sagte Valentine.

    »Da haben Sie es. Es ist eine Idee, keine Person und kein Ort. Menschen, sicher, Menschen können bisweilen grässlich sein. Ich bin in meinem Leben auch schon ein Stück weit herumgekommen. Es gibt überall Schönes und Hässliches, Fruchtbarkeit und Sterilität. Ideen sind das, worauf es ankommt. Gute Ideen, richtige Ideen. Ideen sind größer als jeder von uns. Sie werden nicht alt, und sie geben ganz sicher nicht den Befehl, jemanden vor das Kriegsgericht zu stellen. Denken Sie, ich hätte die Sache aufgegeben?«
    »Ich wüsste nicht, wie Sie ihr hier so dienen könnten, wie Sie es zu Hause getan haben«, sagte Valentine.
    »Valentine, ich wurde nicht einfach hierhin abkommandiert. Ich habe mich freiwillig als Offizier bei den SBs gemeldet. Erinnern Sie sich an Ihren ersten eigenverantwortlichen Einsatz? Die Red-River-Operation?«
    »Deutlich«, sagte Valentine.
    »Sie haben mir erzählt, dass Sie, als Sie diese Leute rausgeholt haben, das Gefühl gehabt hätten, Sie hätten wirklich etwas geleistet. Mehr noch als im Falle des Schlächters, den Sie und Ihre Wölfe zerlegt haben.«
    Seine Zeit bei der Küstenmarine, als Valentine als Maulwurf in der Uniform eines Quislings Dienst getan hatte, erwähnte LeHavre nicht. Die Flüchtlinge, die er zusammengetrieben hatte …

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