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Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Titel: Vampire Earth 6 - Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Mutters löwenhaftes, bronzefarbenes Gesicht, als sie ihn am Boden hielt, Blut auf ihrem Oberarm … »Sie hat gesungen, um mich zu beruhigen.«
    »Hallo, Valentine, da ist ja wieder ein Ausschlag. Und schon ist er wieder weg. Bemerkenswert. Ein Anstieg dieser
Stärke sollte geradewegs in den roten Bereich führen, und sie reißen sich einfach jedes Mal vorher zusammen. Ihr Vater war - und da ist wieder ein Ausschlag. Vielleicht sollte ich Ihre Familie eine Weile aus dem Spiel lassen.«
    »Was ist mit dem … dem Gedankenstein?«
    Wholmes klopfte sich mit einer vernarbten Hand auf den Oberschenkel. »Wir wissen es nicht.«
    »Weiß Sir mehr?«
    »Kommt darauf an, in welchem Zustand er ist, wenn Sie mit ihm sprechen. Soweit ich weiß, war er einmal eine der führenden Kapazitäten der Weltenweber bei der Erforschung der Menschheit und hat unsere Zivilisation sehr genau beobachtet. Aber inzwischen ist er alt geworden, sehr alt, und er lässt nach.«
    »Wie ist er hier gelandet?«
    »Bei dem Chaos 2022 haben er und ein paar andere Weltenweber sich der Regierung offenbart. Sie wurden in ein ›sicheres Gebiet‹ bei Mount Omega gebracht, waren aber keine große Hilfe - was bedeutet, dass sie die magische Kugel nicht liefern konnten, von der alle hartnäckig geglaubt haben, sie würde die Kur vernichten.«
    »Es gibt Hilfsmittel. Schnellholz, beispielsweise.«
    »Jemand ist hier mit ein paar Samen aufgetaucht, aber ich habe keine Ahnung, wo die Bäume wachsen. Das ist ein großes Geheimnis.«
    »Sind die anderen Weltenweber fortgegangen?«
    »Sieht so aus. Man hat mir erzählt, sie hätten immer wieder versucht, ihre Zelte abzubrechen und woanders hinzugehen. Schließlich sind sie ausgebrochen, etwa zu der Zeit, zu der ich geboren wurde. Alle außer Sir, und niemand weiß genau, was danach passiert ist. Die anderen Weltenweber waren einfach verschwunden. Aber ich mache mir so meine Gedanken. Etwa zu der Zeit, zu der sie verschwunden sind, haben wir erstmals von diesem
Überkur in Seattle gehört. Manche Leute denken, sie hätten die Seiten gewechselt.«
    »Die Seiten gewechselt?«
    »Persönlich halte ich das für Unsinn. Adler meint, sie wären gefangen genommen worden, und der alte König des Turms hätte sie dazu benutzt, seine Macht zu vergrößern.«
    Valentine war erschöpft, aber er rang sich noch ein paar Worte ab. »Wie macht er das?«
    »Wir versuchen immer noch herauszufinden, warum Bären sich eine neue Lunge wachsen lassen können, nicht aber eine neue Hand. Haben Sie je das nachgewachsene Körperglied eines Bären gesehen? Es sieht aus wie eine Art Flosse. Manche lassen sich den Stumpf von einem Arzt abbinden, damit nichts Seltsames nachwächst.«
    Valentine sackte zurück auf sein Kissen.
    »Sie brauchen etwas zu essen. Ich sehe es Ihnen an. Ich werde dafür sorgen, dass man Ihnen etwas bringt.«

    Er suchte den Zahnarzt auf, einen geschwätzigen Kerl, der all die Unannehmlichkeiten mit seinem endlosen Redefluss überdeckte. Der Zahnarzt bot an, seine Zähne mit abgeschliffenen Schlächterzähnen zu überkronen, eine Methode, die sich bei den Bären der Delta-Gruppe einiger Beliebtheit erfreute. Ein Soldat, der seine Oberlippe und ein großes Stück seines Zahnfleischs eingebüßt hatte, hatte sich sämtliche Zähne im Oberkiefer durch Schlächterfänge ersetzen lassen. Valentine lehnte ab.
    Nachts suchten ihn sonderbar lebhafte Träume heim, wirbelnde Nebel, die sich in Schächte und Türme verwandelten, nur um sich Augenblicke später wieder aufzulösen wie eine Sandburg bei Flut.

    »Was meinen Sie, kann ich heute etwas frische Luft schnappen?«, fragte er Wholmes, der seine Zeit nun zwischen Valentine und zwei neuen Bären in der Zelle nebenan aufteilen musste. Valentine hatte eine Menge lautstarker Obszönitäten gehört, nicht ganz so eloquent wie die der Techniker auf der alten Thunderbolt , die bei der Wartung der Maschinen mehr oder weniger in jambischen Pentametern geflucht hatten, dafür aber ein gutes Stück lauter.
    »Es würde Ihnen guttun. Wahrscheinlich schickt Ihnen Colonel Thunderbird ein paar Männer, um Sie im Auge zu behalten.«
    Dass Wholmes den Rang erwähnte, vernahm Valentine mit Interesse. In der Delta-Gruppe waren Rangbezeichnungen etwas für Außenseiter, Hinterwäldler oder die Apparatschiks des Pazifikkommandos. Vielleicht mochte Wholmes Thunderbird nicht.
    Als Wholmes eine Tür weiter ging, sprang Valentine aus dem Bett und versuchte sich an ein paar Dehnübungen und

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