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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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lege auf, als Jeremy Glaser auf mich zukommt. Er hat seinen Notizblock in der Hand. »Alles in Ordnung?«, fragt er mich.
    »Sicher. Wieso?«
    »Na, die Art, wie der Geschäftsführer des Senders und du hier aufgeregt herumlaufen, lässt immerhin auf eine Krise schließen.«
    »Nö.« Ich rücke meine Sonnenbrille zurecht. »Keine Krise.«
    »Du meinst, abgesehen von der Tatsache, dass niemand mehr WVMP empfangen kann?« Als Antwort auf meinen überraschten Blick hält er mir sein Handy unter die Nase. »Mein Zimmergenosse hat es mir gerade gesimst.«
    Scheiße, verfluchte! Wie viele andere Medienfritzen haben das wohl schon mitbekommen? Und vor allem: Wie viele Werb e kun de n wissen schon Bescheid?
    Glaser kommt noch einen Schritt auf mich zu. Sein Blick verrät neu entfachtes Interesse. »Ich kann euch vielleicht helfen, den Piratensender aufzuspüren!«
    »Nee, lass mal!« Das hätte uns noch gefehlt: dass Jeremy Glaser überall herumschnüffelt und womöglich dabei über die Wahrheit stolpert! »Trotzdem: danke«, sage ich und drehe mich in Richtung Bühne um.
    »Das könnte eine Riesen-Story werden!«, meint er.
    Abrupt bleibe ich stehen. Vor meinem inneren Auge ziehen Bilder vom Sender vorbei, von unserem Logo, von Shanes Gesicht auf dem Titel des Rolling Stone . Bilder eines solventen, finanziell gut gestellten Unternehmens. Bilder, wie wir überleben.
    Ich drehe mich zu Glaser um. »Gib uns einen Tag für eigene Nachforschungen. Donnerstagmorgen bekommst du alles, was wir herausfinden.«
    »Exklusiv?«
    »Bis zum Wochenende, ja.«
    »Okay, das reicht mir.« Er schiebt den Notizblock zurück in die Tasche. »Ich fahre jetzt zurück auf den Campus in mein Wohnheim. Da höre ich mir das Ganze selbst an. Ich rufe dich dann am Donnerstag an!«
    Auf meinem Weg zurück in die Küche werfe ich Shane sein Handy zu. Er fängt es mit traumwandlerischer Sicherheit.
    In Stuarts unbeleuchtetem Büro treffe ich auf David, der mit der Nase vor dem Bildschirm von Stuarts PC hängt. Das blässlich weiße Licht, das der Bildschirm abgibt, fällt auf ein ziemlich besorgt wirkendes Gesicht. Ein abwesender Blick streift mich, während ich mir einen Weg vorbei an hüfthohen Papierstößen und massenweise aufeinandergestapelten Paketen in Folie verpackter Halloween-Papierservietten suche.
    »Habe da was Seltsames entdeckt.« David zeigt auf den Bildschirm. »Die FCC stellt eine Kopie jedes bearbeiteten Antrags für die Öffentlichkeit ins Netz. Es findet sich darunter auch die behördliche Genehmigung für das Aufstellen eines Umsetzers von Anfang des Monats genau hier in Sherwood.«
    »Für das Aufstellen eines was?«
    »Eines Umsetzers. Heißt auch Transformator. Das ist eine große Sender- und Empfängerantenne, die ein Funksignal aufnimmt und aus dem ursprünglichen Empfangsbereich eines Senders heraus überträgt. Nehmen wir beispielsweise mal an, wir wollten auch noch in Poughkeepsie empfangen werden. Dann müssten wir Umsetzer aufstellen, die das Signal bis dorthin weitergeben, also über die ganze Strecke hinweg von einem Umsetzer zum nächsten. Erst dann könnte uns jeder zwischen Poughkeepsie und hier auch hören.«
    »Aber wir dürften dabei doch nicht die Frequenz eines anderen Senders besetzen, oder?«
    »Nein, dürften wir nicht. Um den gesetzlichen Anforderungen zu genügen, müssten wir mit dem Umsetzer auf eine Frequenz wechseln, die im Zielgebiet noch nicht belegt ist. Wenn wir hier in Sherwood auf vierundneunzig Komma drei senden, würden wir in Scranton beispielsweise auf der Frequenz hundertzwei Komma eins zu hören sein.«
    Mit zusammengekniffenen Augen werfe ich einen Blick auf die auf dem Bildschirm aufgerufene Seite und bekomme den Antrag eines Unternehmens zu sehen, das unter dem Namen Family Action Network, Inc. läuft. »Aber diese Typen da hat es nicht interessiert, ob sie auf eine andere Frequenz wechseln müssen oder nicht.«
    »Mangelndes Interesse war das nicht.« David unterlegt mit einem Mausklick den entsprechenden Text in dem Antragsformular. »Sie haben ausdrücklich unsere Frequenz haben wollen.« In der Faust hält David das zerknüllte Springsteen-Stirnband und blickt mich finster an. »Die haben es auf uns abgesehen!«
    »Die haben’s auf mich abgesehen, ich hab’s doch gewusst!«
    Schwarzes Leder knarzt, als Regina in dem kleinen Büro des Senders auf und ab tigert. Während sie ihre wütenden Tiraden loslässt, sticht sie mit ihrer langen braunen Zigarette zu und tötet die Luft um sie

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