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die Polizei befragte. Aber als er die Nachrichten hörte, fielen ihm sofort die vier Typen ein, die in einem zirka hundert Meter entfernten Sommerhäuschen wohnten. Ein paar Tage zuvor, als er auf dem Weg zum Eis-Kiosk mit seiner Freundin bei ihnen vorbeigegangen war, hatte er sie im Garten Federball spielen sehen.
Alles, was er gesehen hatte, waren vier blonde, durchtrainierte junge Männer in Shorts mit nacktem Oberkörper gewesen. Ganz offensichtlich betrieben sie Bodybuilding, und irgendetwas an diesem Bild mit den vier Federball spielenden jungen Männern hatte ihn ein zweites Mal hinsehen lassen - vielleicht, weil sie sich ihr Match in gnadenloser Sonnenglut lieferten, mit einer gewaltsam konzentrierten Energie, wie er fand. Irgendwie sah das Ganze nicht nach harmlosem Zeitvertreib aus.
Es gab keinen rationalen Grund, sie für Bankräuber zu halten, aber trotzdem war er zu einen Spaziergang aufgebrochen und hatte sich auf einen Hügel gekauert, von dem aus er ihre Hütte im Blick hatte. Nach ungefähr vierzig Minuten kam die Clique in einem Volvo angefahren und parkte den Wagen auf dem Grundstück. Sie schienen es eilig zu haben, und jeder von ihnen schleppte eine Sporttasche, was an und für sich nichts bedeuten musste, denn sie konnten ja genauso gut irgendwo beim Baden gewesen sein. Aber einer von ihnen ging noch einmal zum Auto zurück und holte einen Gegenstand heraus, den er schnell mit einer Sportjacke verhüllte. Sogar von seinem relativ weit entfernten Beobachtungsposten aus konnte Mikael feststellen, dass es sich um eine ziemlich alte AK4 handelte, genau den Typ Gewehr, der vor nicht allzu langer Zeit während des einjährigen Wehrdienstes sein ständiger Begleiter gewesen war. Er rief also die Polizei an und erzählte ihnen von seiner Beobachtung. Das war der Auftakt zu einer drei Tage dauernden, von den Medien intensiv verfolgten Belagerung des Sommerhäuschens gewesen. Mikael stand im Rampenlicht und erhielt ein großzügig bemessenes Freelancer-Honorar von einer der beiden Abendzeitungen. Die Polizei richtete ihr Hauptquartier nämlich in einem Wohnwagen ein, der auf dem Grundstück des Sommerhäuschens stand, in dem Mikael wohnte.
Der Fall mit den »Panzerknackern« verschaffte Mikael genau den Starstatus, den er als junger Journalist in der Branche benötigte. Die Kehrseite des Ruhmes war, dass die andere Abendzeitung es sich nicht verkneifen konnte, mit »Kalle Blomkvist hat den Fall gelöst« zu titeln. Der spöttische Text stammte von einer ältlichen Kolumnistin und enthielt ein Dutzend Verweise auf Astrid Lindgrens kleinen Detektiv. Obendrein hatten sie noch ein grobkörniges Foto abgedruckt, auf dem es so aussah, als würde Mikael einem uniformierten Polizisten mit erhobenem Zeigefinger irgendwelche Anweisungen erteilen. Dabei hatte er ihm nur den Weg zum Plumpsklo beschrieben.
Es spielte keine Rolle, dass Mikael Blomkvist seinen ersten Namen, Carl, niemals verwendet und auch keinen Artikel jemals mit Carl Blomkvist unterzeichnet hatte. Von diesem Moment an war er zu seiner Verzweiflung bei den Kollegen als Kalle Blomkvist bekannt - ein Spitzname, den man spöttisch stichelnd benutzte, nicht unfreundlich, aber auch nicht wirklich freundlich. Nichts gegen Astrid Lindgren - er liebte ihre Bücher, aber er hasste seinen Spitznamen. Es brauchte mehrere Jahre und weitaus gewichtigere journalistische Verdienste, bis sein Spitzname langsam in Vergessenheit geriet. Trotzdem zuckte er immer noch zusammen, wenn dieser Name in seiner Anwesenheit fiel. So wie in diesem Moment.
Er zwang sich zu einem Lächeln und sah dem Reporter der Abendzeitung in die Augen, der sagte: »Ach, komm, denk dir doch einfach was aus. Du dichtest dir deine Texte doch immer zusammen.«
Der Ton war nicht unfreundlich. Sie waren ja alle mehr oder weniger miteinander bekannt, und außerdem waren Mikaels schlimmste Kritiker gar nicht erst aufgetaucht. Mit einem von ihnen hatte er früher zusammengearbeitet, und auf einem Fest vor ein paar Jahren wäre es ihm beinahe gelungen, eine andere aufzureißen - eine Mitarbeiterin von TV4.
»Sie haben ja ganz schön was auf die Nase bekommen da drinnen«, kam es von Dagens Industri - ganz offensichtlich hatten sie eine junge Sommeraushilfe geschickt.
»Tja, das muss man wohl so sagen«, gab Mikael zu. Etwas anderes konnte er schlecht behaupten.
»Wie fühlt sich das an?«
Trotz der ernsten Lage konnten es sich weder Mikael noch die älteren Journalisten verkneifen, bei
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