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0032 - Der Schädeljäger

0032 - Der Schädeljäger

Titel: 0032 - Der Schädeljäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Nicole Duval warf sich in ihrem Bett unruhig hin und her. Sie hatte schlecht geschlafen. Vielleicht war die abendliche Schwüle daran schuld gewesen.
    Sehr spät erst war sie zur Ruhe gekommen.
    Nun war es zwölf und die Nerven rebellierten in ihrem jungen Körper.
    Sie war allein in dem bungalowähnlichen Haus am Rande der Stadt.
    Vor einer Woche war sie nach Bangkok gekommen, um für eine bekannte Pariser Zeitschrift einen Reisebericht zu schreiben.
    Jean-Paul Rovel hatte sie dazu veranlaßt. Rovel, der quirlige Junge aus der Nachbarschaft, der Nicole früher immer den Hof gemacht hatte. Rovel, der Streber, der Zeitungswissenschaften studiert hatte, als er aus Nicoles Nachbarschaft fortgezogen war. Rovel, den Nicole vor einem Monat auf den Champs Elysees wiedergetroffen hatte, der inzwischen Chefredakteur jener bekannten Zeitschrift geworden war, der immer noch für Nicole entflammt war und ihr auf Verlagskosten eine Reise in den Fernen Osten zukommen lassen wollte. Er war der Meinung, daß ein Mädchen, das für einen Parapsychologie-Professor als Sekretärin arbeitete, auch in der Lage sein müsse, einen packenden Reisebericht über Thailand zu verfassen.
    Die reiselustige Nicole hatte die Gelegenheit sofort beim Schopf gepackt.
    Nach einer Rückfrage bei Professor Zamorra hatte sie eingewilligt, den Bericht zu schreiben.
    Rovel hatte sich vor Freude mehrmals überschlagen. Er hatte versprochen nachzukommen, sobald es sein Job zuließe.
    Dann hatte er ihr eine Adresse genannt, an die sie sich in Bangkok wenden solle, und so war sie zu diesem schönen Haus, das auf einem idyllischen Fleckchen Erde stand, gekommen.
    Das einzige, was die Stille der Nacht fast täglich störte, war jenes ferne unheimliche Trommeln, das sich tief in Nicole Duvals Unterbewußtsein bohrte und in ihr eine seltsame Unruhe aufkommen ließ, die sie nicht abzuschütteln vermochte.
    Sie öffnete die Augen.
    Schweiß glänzte auf ihrer Stirn.
    Sie blickte auf den Reisewecker, der auf dem Nachttisch stand.
    Fünf Minuten nach zwölf.
    Nicole seufzte. Fast Jede Nacht wachte sie um diese Zeit auf.
    Allmählich machte sie das fertig.
    So schön das Haus und die Umgebung hier auch anzusehen waren, die Nächte waren in dieser Form ermüdend.
    Vielleicht sollte ich mich nach einem andere Haus umsehen, dachte das Mädchen müde. Es gibt bestimmt Bungalows in einer ruhigeren Lage.
    Das dumpfe Trommeln hatte schlagartig aufgehört.
    Nicole hatte es nicht sofort bemerkt. Dann aber genoß sie mit geschlossenen Augen die Stille.
    Sie wußte, daß das Trommeln bald wieder beginnen würde.
    Ärgerlich drehte sie sich zur Seite. Sie hatte in den vergangenen Tagen eine Menge Leute nach dem Sinn dieses Trommelns gefragt.
    Doch niemand hatte ihr eine zufriedenstellende Antwort gegeben.
    Man hatte sie mit ausweichenden Redensarten abgespeist, hatte getrachtet, so wenig wie möglich darüber sprechen zu müssen.
    Hing das alles mit den kopflosen Mädchenleichen zusammen, die man in den letzten Tagen und Wochen aus den Klongs gefischt hatte?
    Nicole Duval schauderte unwillkürlich.
    Und plötzlich setzten die Trommeln wieder ein, um ihre angegriffenen Nerven weiter zu foltern…
    ***
    »Tod!« röchelte das zuckende Mädchen! »Tod! Tod! Ich bitte um den Tod! Ich will sterben! Ja! Sterben durch seinen kräftigen Arm!«
    Das Mädchen schüttelte sich wie ein Hund.
    Es faßte sich selbst an den Oberarmen, kratzte sich, stöhnte, keuchte und stieß zischende Laute aus, während es sich zu Boden warf und zwischen den Scheiterhaufen umherschlängelte.
    »Tod! Tod! Gib mir den Tod! Ich flehe dich an, Meister! Gib mir den Tod!«
    Wieder hämmerten die Trommeln dumpf.
    Kreischende Männer warfen die Arme gegen den Himmel.
    Das Mädchen stürzte schreiend auf diese Männer zu. Wo sie auftauchte, fielen die Tanzenden zur Seite. Wie ein Wirbelwind jagte sie durch die Männerreihen. Sie rieb ihren blutigen nackten Körper an den Leibern der Männer. Ehe sie einer von ihnen packen konnte, lief sie weiter.
    Schließlich brach sie zwischen den hochlodernden Feuern erschöpft zusammen.
    »Fleisch von deinem Fleisch, oh Rajadhon, und Blut von deinem Blut!« donnerte plötzlich eine Stimme in den anschwellenden Lärm hinein.
    Eine Leiter knarrte.
    Aus dem Wipfel eines Baumes kletterte ein Mann im schwarzen Havelock herab.
    Der Voodoopriester.
    »Fleisch von deinem Fleisch, oh Rajadhon…« brüllte der kräftige Kerl über die gesenkten Köpfe seiner Anhänger.
    Jemand warf ihm

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