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Verborgene Macht

Verborgene Macht

Titel: Verborgene Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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menschlichen Wesen. Ihre Faust fuhr wie ein Blitz in Katerina hinein, sodass diese einen Salto rückwärts schlug. Ihre andere Hand krachte wie ein Donnerschlag gegen Brigittes Brust. Taumelnd starrte die Frau wie gebannt auf das Messer in Cassies Fingern.
    Leichtfüßig sprang Cassie Brigitte abermals an. Das Messer war lebendig, die Kreaturen auf dem Griff sangen für sie. Ihre zappelnden Bewegungen folgten einem Muster. Es machte alles Sinn. Es war ein Tanz. Die Kreaturen bewegten sich in Harmonie miteinander. Cassie staunte über die eleganten Bewegungen und stach auf das blonde Ungeheuer ein.
    Aber diesmal war Brigitte vorbereitet. Sie wich Cassies Schlag aus und jagte, schnell wie ein Blitz, um sie herum. Dann versetzte sie Cassie mit der geballten Faust einen heftigen Schlag gegen den Hinterkopf. Cassie taumelte vorwärts und schüttelte heftig den Kopf, als die Welt vor ihren Augen verschwamm.
    »Hast du wirklich geglaubt, es wäre so einfach, Stipendiatin?«, zischte Katerina und stürzte sich ebenfalls auf sie. »Ha!«
    Cassie blockte den Fuß des Dämonenmädchens ab, bevor er ihr Kinn traf. Sie packte Katerina am Bein und schleuderte sie mit einem gewaltigen Brüllen mehrere Meter durch die Luft. Bevor sie ihr jedoch nachsetzen konnte, stand Brigitte hinter ihr, schlang ihr die Arme um den Hals und würgte sie.
    Cassie warf sich auf den Boden und hörte, wie die Luft aus Brigittes Lungen wich. Als deren Arme erschlafften, sprang Cassie auf und warf sich herum, ließ die Faust in Brigittes Gesicht krachen und bohrte ihr das Messer tief in die Schulter. Brigitte heulte schmerzvoll auf.
    »Mutter!«, schrie Katerina. Cassie schoss hoch, um sich dem Angriff der Tochter zu stellen, holte mit dem Messer aus und ließ den Griff auf Katerinas Kopf krachen. Kreischend vor Schmerz, fiel das Mädchen halb bewusstlos auf den schlammigen Boden. Wieder durchzuckte ein Blitz die Wolken und Donner hallte vom Himmel. Cassie beugte sich über die am Boden liegende Katerina und hob die Klinge.
    Ihre Augen brannten und alles war wieder rot. Es gefiel ihr. Sie liebte es.
    Cassies Kopf summte; ihre Gedanken waren ein einziges zorniges Wirrwarr.
    »Ich sollte dir den Garaus machen, du Miststück. Du hast versucht, uns zu töten. Versucht, uns alle zu töten!«
    Uns?
    Jake und Isabella. Und mich und...
    Cassie blinzelte heftig und versuchte, die brodelnde Wut niederzukämpfen, damit sie klar denken konnte. Wem hatte Katerina sonst noch Schaden zufügen wollen? Sie atmete tief durch und wandte das Gesicht himmelwärts. Eisiger Regen brannte ihr auf der Haut und erinnerte sie daran, dass sie verletzbar war. Sterblich.
    Menschlich...
    »Estelle!«, keuchte sie.
    Oh Gott. Estelle war noch immer in ihr — die ganze Estelle. Direkt in ihrem Körper und ihrem Geist. Cassie konnte sie spüren. Wie sie sich mit ihr vereinte. Eins mit ihr wurde. Die Aufgabe vollendete, die das Vereinigungsritual begonnen hatte. Schon bald würde sie für immer ein Teil von Cassie sein. Es sei denn...
    Cassie schloss die Augen und nahm all ihre Willenskraft zusammen. Keine übermenschliche Kraft, dachte Cassie, nur die Stärke ihres eigenen Verstandes. Ihrer eigenen Seele. Sie begann eine Veränderung zu spüren, etwas bewegte sich, verlagerte sich. Während sie kämpfte und sich gegen die Macht in ihr stemmte, kehrte eine vertraute Stimme zurück.
    Cassandra? Halt! Was tust du da?
    »Es ist nicht richtig«, sagte Cassie. »Ich kann das nicht zulassen, Estelle! Ich hätte es nicht zulassen ...«
    NEIN!
    Cassie schloss fest die Augen und biss die Zähne zusammen. Sie spürte, wie ihre Haut zu schimmern begann, heiß von der Energie, die sie zu vertreiben versuchte.
    Cassandra! Halt! Tu mir das nicht an! Ich will ganz sein!
    »Es tut mir leid«, rief Cassie. »Es tut mir so leid!«
    Ihr drehte sich der Kopf und plötzlich löste sich die Hitze auf ihrer Haut auf. Sie hatte es geschafft. Die Macht war greifbar, aber sie war wieder geteilt. Cassie öffnete keuchend die Augen. Regen vermischte sich mit ihren Tränen.
    Und irgendwo tief in ihr hörte sie einen Klageschrei. Voller Schmerz und Trauer.

KAPITEL 27
    Einmal mehr war Cassie all ihre Energie entzogen worden. Plötzlich zitterte sie, verängstigt und allein in der Dunkelheit. Instinktiv riss sie die Hände hoch, um ihr Gesicht zu betasten. Es war wieder normal.
    Sie taumelte von Katerina und Brigitte, die nach wie vor am Boden lagen, weg. Vor ihr ragte das Swedish Cottage wie ein drohender Koloss auf;

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