verboten gut
nicht zu übersehen, wie launisch George oft war, wenn Jason nicht da war, und wie aufgeregt, wenn er wusste, dass er kam.
Fest presste Josh Marc auf den Boden und versuchte dabei, dessen Gesicht mit Schnee abzureiben. »Gibst du auf?«, fragte er schwer atmend.
»Niemals!« Marc bäumte sich auf und schaffte es tatsächlich, sich aus Joshs Griff zu winden. Schon lag Josh unter ihm.
Marc keuchte in sein Gesicht. »Du hast keine Chance gegen mich, Kleiner.«
»Das werden wir ja sehen!« Josh zog Marcs Kopf an sich, um ihn zu küssen. Josh wusste genau, wie er ihn schwach machen konnte.
Tatsächlich entspannte sich Marc auf ihm und erwiderte den Kuss. Zärtlich knabberte er an seinen Lippen. Das nutzte Josh aus, um sich zu befreien und ins Haus zu laufen.
»Na warte!« Marc folgte ihm bis hinauf ins Zimmer, wo sie sich lachend auszogen und unter die heiße Dusche stellten. Josh liebte es, gemeinsam mit seinem Freund zu duschen. Das gegenseitige Rasieren und anschließende Liebesspiel war bei ihnen fast schon zu einem Ritual geworden.
»Haben wir noch Zeit?«, fragte Josh, der es kaum erwarten konnte, Marc in sich zu spüren. Hastig rubbelten sie sich mit einem Handtuch trocken, bis Georges Stimme durchs Haus hallte: »Hey, Jungs, das Essen ist fertig!«
Josh zuckte zusammen. »Verdammt, war klar.«
Sie küssten sich noch einmal zärtlich und zogen sich dann schnell an.
»Wir verschieben das auf später«, sagte Marc, als sie gemeinsam die Treppen nach unten gingen.
»Mmm, da hat sich Maria selbst übertroffen«, sagte Marc, als er sich neben Josh an den festlich gedeckten Tisch setzte.
Ihre Väter nahmen gegenüber Platz. Marc freute sich total auf sein erstes richtiges Weihnachtsfest. So sollte es sein: einen Festschmaus an Heilig Abend und am nächsten Morgen Geschenke auspacken vor dem Weihnachtsbaum.
George hatte Maria und ihre Familie eingeladen, mit ihnen zu essen, aber ihre Köchin und ihr Mädchen-für-alles hatte dankend abgelehnt. Sie feierte mit ihrer eigenen Familie im Angestelltentrakt, wo sie ihre Wohnung hatte.
Marc hatte Josh überreden können, über Silvester nach Kapstadt zu fliegen, um seine Mum zu besuchen. Während Josh nicht genug vom Schnee haben konnte, freute sich Marc schon riesig auf das milde Klima, Badeurlaub und Einkaufsbummel.
Joshs Mutter freute sich auch, ihren Sohn mal wieder zu sehen. Seitdem Josh nicht mehr bei ihr lebte, zeigte sie plötzlich mehr Interesse an ihm. Nach Amerika wollte sie allerdings nicht kommen, und so hatten die beiden gleich eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit.
»Ähem.« Als Jason sich räusperte, schauten ihn alle über den Tisch hinweg an. »Also …«, begann Joshs Vater und wandte sich an seinen Sohn, »ich wollte euch mitteilen, dass ich demnächst eine Stelle in New York annehmen werde, damit ich näher bei dir sein kann.«
Marc entging nicht Georges heimliches Grinsen. Er freute sich bestimmt wie ein Honigkuchenpferd, seinen Lover öfter um sich zu haben.
»Das ist ja klasse, Dad!« Josh strahlte über das ganze Gesicht. »Aber möchtest du wirklich näher bei mir sein oder bei George?«
Marc verschluckte sich beinahe an einem Stück Truthahn und auch Jason reagierte auf diese offensichtliche Anspielung. Sein Gesicht war plötzlich genauso rot wie die Tomate auf seinem Teller.
George hingegen stocherte in seinem Essen herum, als hätte er nichts von alldem mitbekommen.
»Bei euch beiden«, sagte Jason schließlich und kratzte sich an einer Braue. »George hat mir angeboten, dass ich hier wohnen kann.«
»Das Haus ist ohnehin viel zu groß«, warf George ein. »Genug Platz für alle.«
»Aha.« Josh nickte. »Wirst du dann bei ihm oder mit ihm wohnen, Dad?«
»Josh!«, zischte Marc. Ihm wurde heiß und kalt. Was hatte er vor?
»Was ist los mit dir?«, fragte nun auch Jason.
Josh seufzte gespielt und sah seinen Vater dann direkt an. »Wir wissen es schon seit einem Jahr, Dad. Außerdem seid ihr nicht gerade leise, wenn ihr … au!«
Marc hatte ihm einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein verpasst. Josh war wohl lebensmüde! Marc hatte immer noch Probleme damit, zu wissen, dass sein Vater und Jason Sex hatten, wie würde sich dann erst sein Dad fühlen, wenn er erfuhr, dass sie es wussten!
»Hab dir doch gesagt, dass sie nicht blind und taub sind«, brummte George, ohne aufzusehen, und nahm dann einen großen Schluck von seinem Wasser.
Marc atmete auf. Sein Vater schien das Outing relativ gut wegzustecken. Glück
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