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Verbotene Geschichte

Verbotene Geschichte

Titel: Verbotene Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Fischinger
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Geschichte, eine Vermischung von Realität und Fantasie. Wie so viele »sonderbare Begebenheiten«, über die seit der Öffnung des Ostblocks berichtet wird.

    Die Vermutung allerdings, dass das Tunnelsystem von Iaşi von einer menschlichen Zivilisation aus den Tagen der Dinosaurier stammen könnte, klang von Anfang an so, als wäre sie zu schön, um wahr zu sein. Aber man wird ja noch träumen dürfen...

2
    DER KOHLESCHÄDEL VON FREIBERG
    »Kuriose Fälschung oder 15 Millionen Jahre alt?« Das ist die Frage, die der Diplomgeologe Bernd Nozen im von der Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI (A.A.S.) herausgegebenen Magazin Sagenhafte Zeiten Anfang 1999 aufwarf.
    Und die Geschichte, um die es geht, ist in jedem Fall kurios genug, um ihr auch jetzt, mehr als zehn Jahre später, noch einmal nachzugehen.
    Nozen berichtet nämlich von einem alten Fund, der – wenn er denn echt wäre – beweisen könnte, dass bereits vor 15 Millionen Jahren Menschen auf der Erde lebten. Und das wäre eine echte Sensation – würde es doch alle bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse auf den Kopf stellen.
    Was aber hat es nun wirklich mit diesem Fund auf sich – dem Kohleschädel von Freiberg?
    Man kann ihn besichtigen: montags bis donnerstags im Humboldt-Bau der TU Bergakademie in Freiberg, ganz in der Nähe von Schloss Freudenstein. Dort ist er Teil der Paläontologisch-Stratigraphischen Sammlung. Und das schon »seit mindestens 1842«, wie mir mitgeteilt wurde.

    Der infrage stehende Schädel entstammt (siehe Bildteil), und nur so viel ist sicher, dem Erbe des Pharmazeuten Löscher, der die Elefantenapotheke in Freiberg betrieb, zudem Bergmeister des Grafen von Thun aus Böhm war und 1813 verstarb.
    Ein gewisser Herr Kersten untersuchte den Kopf und veröffentlichte seine Ergebnisse »über einen in Brauneisenstein und Bitumen umgewandelten Menschenschädel« 1842 in Berlin. Mit den Mitteln, die ihm vor 170 Jahren zu Gebote standen, hatte Kersten allerdings weder Spuren von Knochen noch von anderen menschlichen Geweberesten finden können. Als »Innere Ausfüllung eines Menschenschädels durch Kohlemassen« landete der Schädel im Archiv. So ausgewiesen im »Catalog über Versteinerungen der königlichen Bergakademie zu Freiberg« von 1859 unter der Katalognummer 1.
    Nachdem der Geologe Otto Stutzer den Schädel 1923 in einer Veröffentlichung erwähnt hatte, erregte er die Aufmerksamkeit von Experten der ethnografischen Abteilung des Zwinger Museums im nahe gelegenen Dresden. Sie untersuchten ihn und kamen zu dem Ergebnis, es handele sich um einen »aus Braunkohle modellierten Schädel«. Also nicht um Teile der sterblichen Überreste eines Menschen, der vor 15 Millionen Jahren gelebt haben könnte.
    Von sich reden machte der Fund dann erst wieder 1988, als Prof. Gerhard Roselt in der Zeitschrift für angewandte Geologie (Nr. 34) die Ergebnisse seiner mit neueren Methoden durchgeführten Analysen vorlegte. Er bestätigte im großen Ganzen das Resultat der Zwinger-Experten und wies darauf hin, dass das Objekt Spuren von Harzen aufweise,
wie sie von Apothekern verwendet worden seien. Hatte sich der Pharmazeut und Bergmeister Löscher in seiner Freizeit vielleicht als Bildhauer versucht? Oder sich einfach ein Späßchen machen wollen?
    Zehn Jahre später wurde ein Lokalreporter der Freien Presse auf den Schädel aufmerksam. Seiner Anregung folgend führten die Ärzte Dr. Frietjof Kaulen und Dr. Siegfried Pomplun aus Freiberg im November 1998 eine computertomografische Untersuchung des Objekts durch. Dabei zeigten sich Strukturen, die an die Jahresringe von Bäumen erinnerten.
     
    Stand der Dinge wäre also: Zwar ist die Braunkohle in der Region, aus der das an einen Menschenschädel gemahnende Objekt stammt, 15 Millionen Jahre alt – keineswegs aber es selbst. Der Schädel wurde, wie Roselts Analyse aus dem Jahr 1988 nahelegt, von Menschenhand gefertigt.
    Warum dann aber, so fragt Bernd Nozon, in Schichten? »Wäre es einfach nur darum gegangen«, wendet er in seinem Artikel in Sagenhafte Zeiten ein, »einen künstlichen Schädel herzustellen, hätte man diesen in einem Stück modelliert«. Er regte seinerzeit neuerliche Untersuchungen an, zeigte sich diesbezüglich jedoch wenig optimistisch.
    Wohl nicht zu unrecht. Denn nach herrschender Meinung handelt es sich bloß um natürliche Kohle, die ein Unbekannter zu einem menschlichen Schädel modellierte. So wurde es mir im Freiberger Institut erst im März

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