Verführerische Fesseln (German Edition)
abgenommen. Jahrelange Übung vermutlich, aber ich wagte es nicht, danach zu fragen. Mein Herz schlug immer noch schneller und mein ganzer Körper fühlte sich schwer an. Ich begann, darüber zu grübeln, wann ich das letzte Mal derart heftig gekommen war und ich musste zugeben, dass es nur zwei mögliche Antworten gab: Entweder es war viel zu lange her – oder noch nie.
„Worüber denkst du nach?“, fragte Alex, nahm eine meiner Haarsträhnen und spielte mit ihr.
„Wie großartig das war“, sagte ich leise und versuchte, das schüchterne Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken.
„Das freut mich. Allerdings ging das Ganze etwas schneller, als ich eigentlich geplant hatte. Aber hey, nachdem ich sechs Jahre auf diesen Moment hingefiebert habe, wird ein wenig Ungestüm doch erlaubt sein?“
Seine Worte lösten gemischte Gefühle in mir aus. Zu einem freute es mich, dass er mich scheinbar wirklich stark begehrte, und zum anderen ließ die Andeutung, dass er „mehr“ geplant hatte, sofort meinen Kopf heiß werden.
Da ich Angst hatte, nur noch unzusammenhängend zu brabbeln, nickte ich einfach nur.
„Hast du jetzt Hunger?“, fragte er.
„Oh Gott, und wie!“, sagte ich mit Nachdruck.
Eine dreiviertel Stunde später am Küchentisch. Alex goss uns beiden noch ein Glas Rotwein ein, dann konnte ich mich nicht länger beherrschen und begann zu essen. Es gab Pizza und Salat und ich war mittlerweile so hungrig, dass ich vermutlich auch die Zeitung vom Vortag gegessen hätte.
Erst nach einer Weile fiel mir auf, dass Alex mich staunend ansah: „Du hast ja scheinbar ganz schön Hunger.“
Ich schluckte, legte das Besteck zur Seite und sagte: „Entschuldige, ich will nicht wie ein Neanderthaler wirken. Aber ich bin wirklich ausgehungert.“
Er faltete die Hände, sah mir in die Augen und sagte breit grinsend: „Das habe ich auch schon gemerkt.“
Das Blut schoss mir ins Gesicht und am liebsten hätte ich ihm eine Oherfeige verpasst. Ich klappte zweimal den Mund auf und zu, dann sagte ich: „Da würde ich mich lieber nicht so weiter aus dem Fenster lehnen, du hast auch nicht gerade einen Langstreckenflug hingelegt.“
Empört verschränkte ich die Arme vor der Brust und funkelte ihn an. Er lehnte sich im Stuhl zurück und lachte: „Okay, schon verstanden. Ich halte lieber meine Klappe. Du wirst schon sehen, ich kann auch anders. Aber vielleicht sollten wir erst weiter essen, bevor wir zu der nächsten Runde übergehen.“
Mein Schoß zog bei seinen Worten augenblicklich und ich spürte das vertraute Prickeln, das mir verriet, dass meine Nippel wieder hart wurden.
Was hatte Alex nur an sich, dass ich so stark auf ihn reagierte? Ein kleiner Teil von mir hatte damit gerechnet, dass diese Magie sich in Luft auflösen würde, wenn wir endlich miteinander geschlafen hatten – aber dem war nicht so. Im Gegenteil, ich musste mich stark in Zaum halten, um jetzt nicht mein Essen hinunter zu schlingen. Einfache Logik: Je schneller wir mit dem Essen fertig waren, desto schneller wären wir wieder im Schlafzimmer.
Ich bemühte mich, wie ein erwachsener Mensch mit Manieren zu essen, und war trotzdem viel früher als Alex fertig. Es war wirklich erstaunlich, wie langsam er essen konnte. Am liebsten hätte ich vor Ungeduld aufgeschrien.
Als er dann endlich aufgegessen hatte, wollte ich schon aufstehen, doch Alex griff nach meinem Handgelenk. „Ich finde das wirklich schmeichelhaft von dir, aber wir haben noch die ganze Nacht Zeit. Bleib sitzen.“
Ich ließ mich wieder sinken und sah ihn an. Er hatte den Kopf leicht schräg gelegt und musterte mich. In der indirekten Beleuchtung der Küche sahen seine grünen Augen fast grau aus, wie ein Sturm auf hoher See. Mir waren die Hormone offensichtlich schon zu Kopf gestiegen.
„Bist du dir immer noch sicher?“, fragte er schließlich.
Die Frage war so offen formuliert, dass ich im ersten Moment nicht sicher war, wovon er redete. Er trank noch einen Schluck Wein, ließ mich nicht aus den Augen.
„Ja, bin ich. Das war der beste Sex, den ich seit einer Ewigkeit hatte.“
Verlegen schlug ich die Augen nieder – das war mir herausgerutscht, bevor ich darüber nachgedacht hatte. Ich hörte, dass Alex seinen Stuhl zurückschob und aufstand, dann zog er auch meinen Stuhl vom Tisch weg. Er beugte sich über mich und stützte sich dabei auf den Armlehnen des Stuhls ab. Er wirkte übergroß und ein klein wenig bedrohlich, wie er sich so vor mir aufbaute. Sein Gesicht
Weitere Kostenlose Bücher