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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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schüttelte nur den Kopf. Sprechen konnte sie nicht, und sie wischte sich die Tränen ab.
    „Ich dachte, wir würden einander vertrauen. Aber du hast mir vom wichtigsten Ereignis in deinem Leben nichts erzählt – dafür aber Anna!“, rief Georgie von der Türschwelle her.
    Endlich nahm Lizzie sich zusammen. Selbstmitleid half weder ihr noch ihrem Sohn. „Ich wollte es dir in Dublin erzählen.“ Und das stimmte sogar. „Aber du wolltest ja nicht mitkommen. Und selbst du musst einsehen, dass ich so etwas nicht in einem Brief schreiben konnte. Wenn Mama davon gelesen hätte?“
    Georgie kam herein und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Sie blickte zu Ned hinüber, und ihr Gesicht verlor ein wenig von der Anspannung, die sich darin gezeigt hatte. „Ich hätte euch zu Tante Eleanor begleiten sollen, dich und Anna. Dann hätte ich helfen können. Ich habe dich so lieb. Ich würde alles für dich tun.“
    Lizzie sprang auf und lief zu ihrer Schwester, um sie zu umarmen. Zuerst machte Georgie sich ganz steif, doch als Lizzie sie festhielt und flüsterte: „Ich wollte dir niemals wehtun“, da entspannte sie sich.
    „Ich weiß“, flüsterte Georgie, und die beiden lösten sich voneinander. „Verzeih mir, dass ich nur an mich selbst gedacht habe, Lizzie. Ich wage kaum, mir vorzustellen, was du durchgemacht haben musst.“
    „Wir hatten solche Angst“, gestand Lizzie. „Wir wussten ja nicht einmal, ob Tante Eleanor uns überhaupt hereinbitten würde – geschweige denn, ob sie uns dort behalten hätte, wenn sie erst einmal die Wahrheit erfuhr. Georgie, ich brauche dich jetzt. Ich fürchte mich so. Mama wird mir das nie verzeihen, und Papa ist so wütend. So habe ich ihn noch nie gesehen! Ich habe nicht das Gefühl, hier willkommen zu sein. Verzeih mir, wenn ich dir Unrecht getan habe, das war nie meine Absicht. Bitte, du musst meinem Sohn und mir jetzt helfen!“
    Georgie nahm ihre Hand. „Lizzie, du bist hier zu Hause. Niemand wird dich hinauswerfen.“ Ihre Blicke begegneten sich, dann sah Georgie zu Ned hinüber. „Und er ist ein Fitzgerald. Sie werden sich daran gewöhnen. Es braucht eben seine Zeit. Der Schock war einfach zu groß.“
    Lizzie nickte und hoffte verzweifelt, dass Georgie recht haben möge, obwohl sie es nicht wirklich glauben mochte. Erschöpft ließ sie sich auf das Fußende des Bettes sinken. „Was soll ich jetzt tun?“
    „Warte, bis die Krise vorüber ist“, sagte Georgie. Sie kniete sich vor Ned hin. „Hallo. Ich bin deine Tante Georgie.“
    Ned hatte einen von Lizzies Schuhen entdeckt und untersuchte ihn jetzt sehr sorgfältig, aber er begegnete Georgina mit einem strahlenden Lächeln. „Ned“, erklärte er und klopfte mit dem Schuh auf den Boden. „Ned!“
    Georgie lächelte. „Ja, du bist Ned, und ich bin Tante Georgina.“
    Ned hörte auf zu lächeln und sah sie sehr ernsthaft an.
    „Er versucht, dich zu verstehen“, erläuterte Lizzie.
    „Er hat wirklich auffallend blaue Augen“, meinte Georgie und erklärte dann: „Tante Georgie!“
    „Ja“, sagte Ned entschieden. „Ja!“, rief er noch einmal, ließ den Schuh los und klatschte in die Hände.
    „Mein kluger Junge“, flüsterte Lizzie stolz.
    „Er ist sehr klug“, bestätigte Georgie und stand auf. „Ich habe mich noch nicht von dem Schreck erholt“, sagte sie und musterte das Kind gründlich.
    Lizzie hatte das unbehagliche Gefühl, dass ihre Schwester auf den Schreck wegen Neds Vater anspielte. Sie stand ebenfalls auf. „Wie du schon sagtest – die Krise wird vorübergehen.“
    Georgie griff nach ihrem Arm. „Liz, ist Tyrell de Warenne der Vater?“
    Lizzie fühlte sich wie betäubt. Nie hatte sie damit gerechnet, dass jemand die Wahrheit erahnen könnte, wenn sie mit Ned nach Hause zurückkehrte, aber ihrer Schwester war genau das gelungen – wenige Minuten nachdem sie Ned erblickt hatte. Wenn Georgie so leicht Tyrells Züge in Ned erkannte, würde das auch jemand anderem gelingen?
    „Nein, tu das nicht!“
    „Ich bin kein Dummkopf. Ned sieht dir nicht im Geringsten ähnlich. Und wie viele schwarzhaarige Iren kennen wir? Vor allem wenn man bedenkt, dass du schon dein ganzes Leben lang in Tyrell de Warenne verliebt warst.“
    Der Küfer hat schwarzes Haar, erinnerte sich Lizzie, verzichtete aber auf diese überflüssige Bemerkung. „Ist es so offensichtlich?“
    „Für mich ist es offensichtlich, weil ich deine Geschichte kenne. Er ist ein so dunkler Typ, und seine Augen sind von diesem ganz

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