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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity Heaton
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der für ihren Geschmack ein bisschen zu förmlich aussah. Sie stellte das Essen stattdessen auf den Couchtisch, setzte sich auf die dunkelblau und gold gestreifte Couch und aß, während sie darauf wartete, dass Callum aus dem Schlafzimmer auftauchte.
    Es war eine Stunde später oder in Essensbegriffen zwei Portionen Schinken, Eier, Würstchen, Kartoffeln und Tomaten, Pfannkuchen, die Hälfte des Toasts, zwei Waffeln mit Schokoladensoße und Erdbeeren und ein Glas Orangensaft später, als er wieder erschien.
    Sie verkrampfte sich, als sich die Türen hinter ihr öffneten, und schluckte einen Mundvoll Essen, darauf wartend, dass er etwas sagte. Er durchquerte den Raum, erschien zu ihrer Linken und setzte sich auf den Sessel dort. Er schwang seine Füße auf den hölzernen Couchtisch und sie konnte einem schnellen Blick auf ihn nicht widerstehen. Ein weißes Handtuch saß tief auf seinen Hüften, aber davon abgesehen war er nur köstlich, nacktes Fleisch.
    „Immer noch hier wie ich sehe.“ Er sah sie böse an. „Nun, das ist wenigstens ein Fortschritt, denke ich.“
    Kristina stocherte in ihrem Essen, ihr Appetit verschwand wieder. Die Entschuldigung, die sie von dem Augenblick an geübt hatte, als sie sich zum Essen hingesetzt hatte, floh aus ihren Gedanken und sie fand sich dabei wieder, wie sie stattdessen etwas Überraschendes sagte.
    „Ich habe an meine Mutter gedacht und den ganzen Mist, den sie durchgemacht hat. Deshalb habe ich geweint.“ Ihr Geständnis als Friedensangebot brachte ihr wahrscheinlich mehr Gunst ein, als eine lahme Entschuldigung es getan hätte. Callum setzte sich auf, auf dem Rand des Sitzes balancierend und wendete ihr das Gesicht zu. Er drängte sie nicht fortzufahren, damit sie nicht in Panik geriet und es floss alles aus ihr heraus. So selbstverständlich wie alles, wenn es um ihn ging. „Ich habe meinen Vater nie gekannt. Er verließ meine Mutter, als sie mit mir schwanger wurde. Ich dachte immer, sie wäre eine starke Frau, dass sie das alles so gut bewältigte und dass sie sich dadurch nicht hatte verletzen lassen. Ich erkannte, dass ich unrecht hatte, als ich das Erwachsenenalter erreichte und dem Rudel beitrat. Sie war nur stark für mich gewesen ... hatte gewartet, bis ich unabhängig war. Dann hat sie sich umgebracht.“
    „Himmel ... das wusste ich nicht. Hätte ich es gewusst ...“
    „Dann hättest du was? Wärst nicht ehrlich mit mir über deine Gefühle gewesen? Hättest mich weitermachen lassen, wie ich es tat, weil ich Angst davor habe so zu enden wie meine Mutter? Ich musste irgendwann mal erwachsen werden, Callum und du konntest es nicht wissen ... Also, gib dir keine Schuld. Du hast gesagt, was gesagt werden musste ... und ich weiß das tatsächlich zu schätzen ... weil ich jetzt weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die sich wegen allem hier ins Hemd macht.“ Sie riskierte einen weiteren Blick auf ihn und der Stahl in seinen grünen Augen war verschwunden, ersetzt durch einen federweichen und warmen Blick, der sie mit dem Verlangen erfüllte zu ihm zu gehen, sich auf seinen Schoß zu setzen und ihn anzuflehen, sie ein Weilchen zu halten und ihr zu sagen, dass ihre Verrücktheit nicht alles ruiniert hatte.
    „Bist du deshalb vor deinem Rudel davongerannt?“
    Sie schüttelte ihren Kopf. Sie könnte eigentlich auch darüber ehrlich sein.
    „Ich rannte weg, weil unser Alpha es sich in den Kopf gesetzt hatte, dass ich seinen Nachwuchs zur Welt bringen sollte und ich wollte damit nichts zu tun haben. Das Rudelgesetz legt fest, dass er dazu berechtigt ist, mich dazu zu zwingen. Er versuchte genau das ... ließ sich sogar von seinem Stellvertreter helfen mich festzuhalten, sodass er mich markieren und mich an sich ketten konnte ... also griff ich ihn an und floh. Ich bin seitdem auf der Flucht gewesen.“
    Callums Knurren war so leise, dass es fast lautlos war. Sie fühlte es als Grollen durch sie hindurch, ein besitzergreifendes Schnurren, das Funken über ihre Nervenenden jagte. Er erhob sich von seinem Platz, setzte sich neben sie und zog sie in seine Arme, ihren Kopf an seine Brust pressend.
    Sein Herz klopfte schnell an ihrem Ohr.
    „Ich werde sie dir nicht zu nahe kommen lassen, Kristina ... und ich werde dich nicht verletzen, wie der Bastard es mit deiner Mutter getan hat. Du musst nicht mehr wegrennen. Nur ... lass mich dich einfach beschützen. Ich kann dich irgendwohin bringen, wo du sicher sein wirst. Ich kann dich beschützen.“
    Kristina entspannte

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