Verlangen das wie Feuer brennt
besucht hatte oder Beziehungen zu zwei Frauen unterhielt.
Aus den Augenwinkeln sah Jason Celia an.
Mit Appetit dippte Brock ein Stück Quesadilla aus Mais in die Mangosauce. Sicher hatte er wie häufig der Arbeit wegen auf ein Mittagessen verzichtet. „Heute habe ich mit Prentice gesprochen. Er ist ja regelrecht begeistert von dir. War ein guter Schachzug, dass du ihm Geschichten aus deiner Militärzeit erzählt hast.“
Unruhig blickte Jason zur Tür. Als Schachzug würde er das nicht bezeichnen. Es war nur einfach eine Chance gewesen, Kontakt herzustellen, da Prentice’ Neffe in etwa zur selben Zeit Dienst getan hatte wie Jason. „Ich habe mich nur höflich mit ihm unterhalten.“
„Mann, du bist ein Held“, sagte Flynn begeistert und hob sein Glas. „Keine falsche Bescheidenheit. Es war einfach toll, wie du und deine Spezialeinheit diese Piraten hochgenommen …“
Nach seinem Collegeabschluss hatte Jason sechs Jahre in der Navy gedient, als Offizier in einer Tauchabteilung für besondere Aufgaben, und zwar dem Entschärfen von Minen. Natürlich hatte er einige Erfolge gegen Piraten erzielt und damit Leben gerettet, aber das traf auf viele seiner Kameraden ebenfalls zu. „Ich habe nur meine Pflicht getan, wie alle anderen auch.“
Inzwischen steckte Brock den Rest seiner Quesadilla in den Mund. „Du bist eindeutig auf Prentice’ Wellenlänge. Bleib sauber, und du wirst es mit seiner Hilfe weit bringen. Sein Werbeauftrag für eine neue Modelinie kommt uns wie gerufen. Du weißt ja, wie sehr uns Golden Gate Promotions im Nacken sitzt.“
Für Madd Comm war Golden Gate der Hauptkonkurrent – ebenfalls ein traditionsreiches Unternehmen, das bis zum heutigen Tage von seinem ursprünglichen Gründer, Athos Koteas, geleitet wurde. Ein ernst zu nehmender Gegner.
Für Jason bedeutete diese Chance in Kalifornien alles. Niemals würde er zulassen, dass sein Job bei Maddox durch irgendetwas in Gefahr geriet.
In seiner Jacke klingelte das Handy. Kamen noch mehr Bilder? Schickte ihm sein Freund vielleicht noch ein Bild mit Ton, damit es ja jeder mitbekam? Bei der Vorstellung bekam Jason Kopfschmerzen.
Sicherlich mochte er Kinder und wollte eines Tages selbst welche haben. Aber jetzt?
Flynn beugte sich zu ihm. „Im Ernst, für uns bist du eine echte Bereicherung, nachdem wir deinen Vorgänger, diesen Lahmarsch, entlassen haben.“
Brock grinste. „Sonnengebräunter Lahmarsch wäre besser, schließlich hatte er eine Schwäche fürs Nacktbaden.“
Verhaltenes Gelächter der Kollegen erklang. Mit leichtem Unbehagen lockerte Jason seinen Hemdkragen, während er daran dachte, dass Walter Prentice angeblich seine eigene Enkelin verstoßen hatte, nur weil sie sich geweigert hatte, den Vater ihres Kindes zu heiraten. Prentice war ein Mann, dem die Familie über alles ging.
Im Grunde fand Jason, dass im Beruf ausschließlich die Ergebnisse zählten. Dass er bei Maddox Communications als erfolgreicher Newcomer gefeiert wurde, hatte er seinem unermüdlichen Einsatz zu verdanken, harter Arbeit also.
Er war aus eigener Kraft so weit nach oben gelangt, ohne die Hilfe der alteingesessenen Firma seines Vaters, in der er gewissermaßen aufgewachsen war. Keinesfalls würde Jason zulassen, dass die kurze Unbedachtsamkeit vor vier Monaten alles infrage stellte, was er sich aufgebaut hatte. Er wollte den Erfolg genießen, den er sich verdient hatte.
Als Jugendlicher hatte er der Versuchung widerstanden, in das Werbeunternehmen seines Vaters einzutreten. Stattdessen hatte er ein Stipendium für das College erhalten und danach eine Offiziersausbildung absolviert.
Nach den sechs Jahren in der Navy hatte er auf eigene Faust sein Glück in der Werbebranche versucht. Als er den Job in New York angenommen hatte, war der Einfluss seines Dads für Jason noch immer zu spüren gewesen. Erst das Angebot von Madd Comm aus San Francisco hatte es Jason erlaubt, aus dem väterlichen Schatten herauszutreten, denn nun lag ein ganzer Staat zwischen ihnen.
Mit einem Mal wusste Jason, was er zu tun hatte. Gleich nach der Party würde er den Nachtflug nach New York nehmen. Schon am nächsten Morgen würde er bei Lauren Presley vor der Tür stehen und von Angesicht zu Angesicht mit ihr reden.
Und wenn das Baby tatsächlich von ihm war, musste sie eben ganz einfach nach Kalifornien ziehen. Wenn er sie überall als seine Verlobte vorstellte, wäre eventuellen Gerüchten von vorneherein die Grundlage entzogen.
Der Januarwind war so kalt, dass
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