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Verlobt, verliebt, verführt

Verlobt, verliebt, verführt

Titel: Verlobt, verliebt, verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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standen wie bei Taylor, war die Atmosphäre vollkommen anders. Viele Häuser standen leer, und nur wenige waren bisher renoviert worden.
    Sie bogen nach links in eine Sackgasse, in der bereits alle Häuser wieder sorgfältig restauriert worden waren. Bis auf ein viktorianisches Haus mit zwei Geschossen, kleinen Türmchen und Rissen im Anstrich. Die Veranda war halb verfallen, aber der Rasen war gemäht. Auf einem Fensterbrett stand eine Topfpflanze.
    Mac hielt davor an. „Mein trautes Heim“, sagte er spöttisch. „Komm mit.“
    Im Eingangsbereich lag ein schäbiger orangefarbener Teppichboden. „Original 1972“, sagte Mac abfällig. „Die Idioten haben ihn auf die schönen Holzbohlen geklebt. Den werde ich rausreißen, sobald ich kann. Sonst werde ich noch blind von der Farbe.“
    Im Wohnzimmer gab es einen wunderschönen Kamin, der in einem Übelkeit erregenden Grünton angestrichen war. „In den siebziger Jahren war guter Geschmack ein Fremdwort“, bemerkte Mac. „Grün und Orange hätte man verbieten sollen. Das werde ich auch renovieren.“
    In der winkligen Küche gab es zahllose Nischen, doch hier waren die Türen der Küchenschränke entfernt worden. Alle Borde waren schwarz lackiert.
    „Ich habe keine Ahnung, in welchem Jahr diese Küche so misshandelt wurde, aber vielleicht sollte ich lieber hier anfangen.“ Mac sah Taylor an, und sein Blick war nicht zu deuten. „Vorausgesetzt, ich kann meinen Schuldenberg jemals abtragen.“
    „Du hast Schulden?“
    Er biss die Zähne aufeinander, als wolle er Taylor warnen, ihm nahe zu kommen. Damit konnte sie leben. Das Einzige, was ihr missfiel, war die Tatsache, dass er ihr unterstellte, sie würde glauben, er würde viel Geld haben, nur weil seine Eltern reich waren. „Du hast großes Talent, wenn es ums Renovieren geht“, sagte sie nachdenklich. „Eigentlich solltest du bei einem Sanierungsprojekt im South Village beteiligt werden. Dabei könntest du auch eine Menge verdienen.“
    „Das habe ich vor. Wenn ich mit deinem Haus fertig bin, habe ich ein Referenzobjekt. Beim Stadtrat habe ich mich bereits um einige Projekte beworben, und ich setze meine ganzen Hoffnungen in diese Ausschreibungen.“
    „Dann bin ich für dich also so eine Art Türöffner.“
    „Wenn du es so sehen willst.“
    „Außerdem denkst du, ich sei auf der Suche nach einem reichen Partner.“
    Mac verzog das Gesicht und rieb sich das Kinn.
    „Es stimmt, nicht wahr? Du zeigst mir das hier alles, damit ich bloß nicht auf den Gedanken komme, du seist so reich wie deine Eltern. Das ist ekelhaft, Mac.“
    „Sieh mal, ich habe alles verkauft, was ich hatte, um dieses Haus zu bekommen. Ich bin nicht der, für den du mich hältst.“
    Taylor stemmte die Hände in die Hüften. „Und für wen halte ich dich?“
    „Für einen Mann, der von den Zinsen eines großen Vermögens lebt.“
    „Wie schmeichelhaft für mich!“ Sie wollte schon gehen, als Mac sie festhielt.
    „Hör mir zu. Meine Exfrau hat mir bei der Scheidung alles genommen, was ich hatte. Doch schon vorher habe ich nicht viel besessen. Ich habe mich von diesem reichen Leben gleich nach der Highschool abgewandt und bin zur Polizei gegangen.“
    Jetzt drehte sie sich zu ihm um. „Du warst Polizist?“
    „Bis vor vier Jahren. Und da kann man keine Reichtümer anhäufen.“
    „Geld ist mir nicht wichtig, Mac. Und es kränkt mich zutiefst, dass du mich so falsch beurteilst.“
    „Ich habe gesehen, wie deine Augen leuchteten, als es um das Geld meiner Eltern ging.“
    Taylor knirschte jetzt fast mit den Zähnen. „Ich war lediglich überglücklich, einem Mann begegnet zu sein, der mich verstehen kann. Der aus ähnlichen Kreisen kommt wie ich und trotzdem seinen eigenen Weg geht.“ Sie senkte die Stimme, weil sie einen Kloß hatte. „Ein Mann mit Vorstellungskraft. Verstehst du das eigentlich, Mac? Heute habe ich mehr über dich erfahren als in der ganzen Zeit zuvor, und es hätte wunderbar sein können. Wie du mir einen solchen Tag verderben konntest, ist mir unerklärlich, aber du hast es geschafft.“
    Taylor riss sich los und drehte sich an der Tür noch einmal um. „Es tut mir leid, dass wir das nicht teilen können und dass du unter deine Ehe keinen Schlussstrich ziehen kannst.“ Ihr war klar, dass es ihr nach Jeff auch nicht leicht gefallen war, wieder eine Beziehung einzugehen. „Das tut mir wirklich leid.“
    „Das hat doch nichts mit meiner Ehe zu tun.“
    „Und ob. Bitte fahr mich jetzt wieder nach

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