Verlobt, verliebt, verführt
nicht bereit, Mac. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass dir das genauso geht.“
Dass er nichts darauf erwiderte, bestärkte sie lediglich in der Erkenntnis, dass sie sich gefühlsmäßig viel zu weit vorgewagt hatte. Taylor löste sich aus seiner Umarmung. „Ich muss über einiges nachdenken, und du hast deine Exfrau, die du noch nicht ganz verwunden hast.“
Erschrocken sah er ihr in die Augen. „Wie bitte?“
„Ich habe noch nie im Leben das Bedürfnis gehabt, mit jemandem zu konkurrieren, und das werde ich auch jetzt nicht tun.“
„Mit Ariel habe ich überhaupt nichts mehr zu tun.“
Ariel. Jetzt hatte diese Frau für Taylor auch einen Namen. Ihr wurde bewusst, dass sie endgültig über Jeff hinweg sein musste, wenn sie so siedende Eifersucht empfinden konnte. Sie hatte Jeff wirklich geliebt, aber er war lange tot, und sie war noch am Leben. „Ich wollte das jetzt nicht alles zur Sprache bringen.“ Sie schloss die Augen. „Wir haben miteinander geschlafen, aber mehr wird es zwischen uns nicht geben.“
„In Ordnung“, stimmte er leise zu, als sie die Augen wieder öffnete.
Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, aber was hatte sie als Antwort erwartet? Er war immer vollkommen ehrlich zu ihr, und sie durfte niemandem als sich selbst die Schuld geben, wenn sie zu tiefe Gefühle für ihn entwickelt hatte.
„Weißt du was?“ Sie brachte ein Lächeln zustande. „Ich muss los. Heute gibt es viel für mich zu tun.“
Dass er sie schweigend nach Hause fuhr, deutete Taylor als weiteren Beweis dafür, dass er noch nicht zu einer Beziehung bereit war.
Wortlos begleitete er sie ins Haus und ins Apartment bis vor die Schlafzimmertür.
Dort hob er die Hand und strich ihr so zärtlich über die Wange, dass sie am liebsten seine Hand ergriffen und festgehalten hätte. Taylor öffnete die Tür und betrat das Zimmer.
Sie war so durcheinander wie noch nie zuvor.
Mac fand, dass die Probleme zwischen Taylor und ihm einzig darin begründet lagen, dass sie die Wirklichkeit nicht akzeptieren wollte. Hier ging es um Vertrauen und um den Willen, sich aufeinander einzulassen.
Er gestand sich ein, dass Taylor mit Ariel nichts gemeinsam hatte. Aber vertraute er ihr auch so sehr, dass er ihr glaubte, dass sie ihn niemals so hintergehen und in seinen Gefühlen verletzen würde wie Ariel? War er bereit, sich ihr völlig zu öffnen?
Nein, so weit war er noch nicht.
Zweifellos fühlte er sich zu Taylor hingezogen, und das nicht nur körperlich. Doch deswegen brauchte er dieser Anziehung nicht zwangsweise nachzugeben.
Und Taylor zuliebe wollte er sich nicht halbherzig auf sie einlassen. Bei ihr gab es nur ein Ganz-oder-gar-nicht.
Das Leben hatte sie verletzt, und Mac wollte nicht mit ihr spielen. Wenn er sich wieder auf eine Beziehung einließ, dann ganz ernsthaft. Aber dazu musste er erst einmal bereit sein.
Zwei Tage lang bekam er sie kaum zu Gesicht, weil sie ihm auswich. Darin war sie sehr gut.
Am dritten Tag kam Suzanne mit Essensresten, die von einer Party stammten, für die sie den Party-Service gemacht hatte. Sie teilte Mac mit, Taylor sei auf einem Flohmarkt, auf dem antike Möbel aus Frankreich angeboten würden.
„Ich kann es kaum erwarten, dass sie endlich ihr Geschäft eröffnet“, sagte Suzanne und öffnete eine Frischhaltebox. „Das hat sie wirklich verdient.“
Der köstliche Duft ließ Macs Magen knurren, und er legte den Werkzeuggürtel ab. „Ein Geschäft?“
„Sie möchte gern in einem der Verkaufsräume unten einen Antiquitätenladen aufmachen.“ Suzanne warf ihm einen fragenden Blick zu, als sein Magen wieder knurrte. Wortlos reichte sie ihm eine Serviette. „Das sind kleine Lauchtörtchen. Greifen Sie ruhig zu. Es sei denn, Sie finden solche Törtchen nicht männlich genug.“
„Bei etwas, das so lecker duftet, habe ich keine Hemmungen, es zu essen.“ Beim ersten Bissen stöhnte er fast auf, dann setzte er sich auf den Boden und konnte beim zweiten Bissen das Stöhnen nicht unterdrücken. „Sie sind ein Genie.“
„Nein, Nicole ist ein Genie. Aber ich kann gut kochen. Genau wie Sie. Sie wissen Ihre Hände auch gut zu gebrauchen.“
Mac hielt inne und sah, wie Suzanne errötete. „Ich meine, Sie sind ein guter Handwerker.“ Sie deutete auf den frisch verlegten Holzfußboden.
„Sie hat Ihnen von jener Nacht erzählt.“
„Nein.“ Suzanne setzte sich neben ihn. „Sie hat überhaupt nichts gesagt, aber das war auch gar nicht nötig. Nicole und ich waren bei ihr zum
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