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Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Titel: Verschwörung auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Schrank stehend den Trainingsanzug über, band die alten Turnschuhe zu, nahm Taschenlampe, Dietriche und Draht an sich und schlich in den Nordflügel.
    Wie gewöhnlich war das Portal nicht abgeschlossen. An der Wand entlang tastete sich Stephan die Freitreppe hinunter.
    Ottokar wird annehmen, daß ich mich mit irgend jemand treffen will, mutmaßte er. Wahrscheinlich in der Folterkammer! Dort will er mich dann überraschen!
    Ohne verdächtige Geräusche zu hören, schlich Stephan über den Burghof zur Eisentür im Burgfried. Mit einem Dietrich ließ sich das einfache Schloß leicht öffnen. Er zog die Tür zu und lauschte in den Kellerraum, ziemlich lange, ehe er, ohne Licht zu machen, die Eisenleiter hinunterstieg. Für eine Sekunde ließ er die Taschenlampe aufblitzen. Er war allein. Die Steinplatte hinter Paules Kasten war noch mit den Rohren verkeilt. Ohne Eile tastete sich Stephan durch den Stollen zur Duschraumtür, fand die Klinke, schob die Sichtblende beiseite und wollte den Dietrich einführen. Aber das ging nicht. Irgend etwas steckte in der Öffnung. Er schaltete seine Taschenlampe ein.
    Verdammt! Das alte Schloß war gegen ein kompliziertes Sicherheitsschloß vertauscht worden. Wer hatte das gemacht? Ottokar? Oder steckte die Horn dahinter? Was sollte er jetzt machen? Wußte Beatrix davon?
    Unschlüssig lehnte Stephan an der Stollen wand. Da, ein Klicken in unmittelbarer Nähe! Noch einmal. Ein Lichtspalt, die Tür wurde vollends geöffnet und Beatrix kam herüber. Jetzt sah sie ihn.
    „Leuchte mal!“ flüsterte sie.
    Stephan hielt die Lampe hin. Mit einem kleinen Schlüssel schloß sie die Tür von innen ab.
    „Wo hast du denn den her?“ fragte er.
    „Das ist meiner“, antwortete sie. „Uns hat das nicht gepaßt, daß ihr Schlüssel habt und wir nicht. Da haben wir das Schloß auswechseln lassen. Auf unsere Kosten.“
    Obwohl Stephan in diesem Augenblick die Taschenlampe ausschaltete, war ihr, als habe sie ihn grinsen sehen. An der Hand führte er sie durch den Stollen. Plötzlich blieben beide stehen.
    Was war das?
    Ein scheuerndes metallisches Geräusch. Nur ein paar Schritte vor ihnen.
    „Ottokar!“ flüsterte Stephan und leuchtete in den Kellerraum. Er hatte richtig vermutet. Ottokar und Konsorten erwarteten ihn in der Folterkammer. Da er nicht kam, wollten sie nachsehen, wo er blieb. Durch die geballte Kraft, mit der sie auf der einen Seite gegen die Steinplatte drückten, war das Rohr auf der anderen seitlich verrutscht.
    Stephan gab Beatrix die Lampe und verkeilte es wieder.
    „Drum sind wir da nicht mehr rausgekommen!“ flüsterte sie.
    „Jetzt aber nichts wie weg!“ sagte er und kletterte die Eisenleiter hinauf, öffnete die Tür in den Burghof, ließ Beatrix hinaus und schloß sie mit dem Dietrich wieder ab. Geduckt eilten sie zur Freitreppe hinauf und durch das Portal. Drinnen nahm Stephan sie wieder an der Hand, zog sie im Laufschritt durch den Westflügel, bis zur kleinen Treppe. Hier befand sich hinter den nach oben führenden Stufen ein kleiner, mit allen Schikanen eingerichteter Verschlag, das sogenannte Kabuff. Mit Wasserleitung, Elektrokocher, Heizofen, Radio und vielen Sitzkissen.
    „Mensch!“ staunte Beatrix, als er das Licht einschaltete.
    „Mach dir’s bequem!“ sagte er und schloß die Tür. „Du kannst ruhig laut reden. Der Laden ist ziemlich schalldicht.“ Er füllte den Kocher mit Wasser, warf Brühwürfel hinein, holte Tassen aus einem Kasten und schaltete den Heizofen ein. „So. Jetzt gibt’s erst mal heiße Bouillon. Dann werden wir in aller Ruhe die Lage besprechen.“
    Beatrix streckte sich aus und suchte im Radio passende Musik. Ihre Wahl gefiel Stephan. Er füllte die Tassen, ließ sich neben ihr nieder. Andächtig schlürften beide. Der Heizofen wärmte von außen, die Bouillon von innen, das Radio schaffte Atmosphäre — es war gemütlich.
    „So laß ich mir Schule gefallen“, sagte sie. „So und nicht anders.“
    Stephan setzte die Tasse ab: „Wem sagst du das? Wir müssen es schaffen. Miteinander! Fragt sich bloß, wie?“
    „Es ist idiotisch!“ Sie tippte sich gegen die Stirn. „Ihr macht im Grunde genau, was die Horn will!“
    „Genau!“ bestätigte er. „Es ist tatsächlich idiotisch. Aber ihr seid auch nicht ganz schuldlos daran.“
    Ein Wort gab das andere: „Wenn ihr uns einsperrt!“ sagte sie.
    „Wenn ihr Forderungen stellt…“ sagte er.
    „Wenn ihr uns mit Technik schikaniert...“
    Stephan winkte ab: „Das alles müssen

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