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Blitze des Bösen

Blitze des Bösen

Titel: Blitze des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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BLITZE
DES BÖSEN
Roman
     
Aus dem Amerikanischen
von Peter Schwertner
     
Deutsche Erstausgabe
     
WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN
     
HEYNE ALLGEMEINE REIHE
Nr. 01/9963
     
Titel der englischen Originalausgabe
BLACK LIGHTNING
     
    Scanned by Doc Gonzo
    Diese digitale
Version ist
FREEWARE
und nicht für den
Verkauf bestimmt
    Umwelthinweis:
Dieses Buch wurde auf
chlor- und säurefreiem Papier gedruckt.
Redaktion: Barbara Zander
    Copyright © 1995 by John Saul
Copyright © der deutschen Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
Printed in Germany 1996
Umschlagillustration: Bavaria Bildagentur/ TCL, Gauting
Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
Satz: Franzis Druck GmbH, München
Druck und Bindung: Ebner, Ulm
ISBN: 3-453-10854-X
Für Michael Prolog
Fünf Jahre vorher –
Experiment Nummer siebenundvierzig
    Es war wie ein Ballett, das der Mann schon so oft getanzt hatte.
Die ersten Schritte waren ihm derart vertraut geworden, daß er
sie ganz automatisch und ohne zu überlegen ausführte. Wäre er
danach gefragt worden, hätte er nicht einmal genau sagen
können, warum eine bestimmte Person seine Aufmerksamkeit
erregte und er gerade sie zu seinem Studienobjekt auserkor.
Mit dem Alter hing es auch nicht zusammen; daß alle seine
Versuchspersonen relativ jung waren, hatte für ihn keinerlei
Bedeutung.
    Auch das Geschlecht spielte keine Rolle. Unter seinen Versuchspersonen befanden sich fast ebenso viele Männer wie
Frauen, aber auch das war reiner Zufall und statistisch gesehen
belanglos. Außerdem war es ihm auch nie darauf angekommen,
ob er sich selbst die Versuchsperson auswählte oder ob sie
selbst den ersten Schritt unternahm.
    Die Versuchsperson hatte damals von sich aus den Kontakt
aufgenommen, und er hätte sie fast abgelehnt, weil ihm schien,
daß er sie schon irgendwo einmal gesehen hatte. Kam ihm
jemand bekannt vor, war das der einzige Grund, ihn von
vornherein für seine Studien auszuschließen, denn in einem
solchen Fall konnte er sich seiner Objektivität nicht sicher sein.
Gefühle, egal ob positive oder negative, durften ihn bei seinen
Experimenten nicht beeinflussen.
    Die Frau war ihm zum ersten Mal vor einigen Wochen in
einem Cafe nahe der Universität aufgefallen. Er hatte sie nur
flüchtig wahrgenommen, als sie eintrat, sich alleine an einen
Tisch neben der Tür setzte und den Seattle Herald aufschlug.
Sie war es gewesen, die ihm zugelächelt hatte, dann zu seinem
Tisch gekommen war und ihn gefragt hatte, ob sie sich zu ihm
setzen dürfte. Er erinnerte sich, daß sie irgend etwas gesagt
hatte, das sie offenbar witzig fand, etwa im Sinne von: Wir
sollten enger zusammenrücken, denn auf diesem Planeten gibt
es ohnehin schon zu wenig Platz. Daraufhin hatte er ihr zwar
das erhoffte Lächeln geschenkt, doch anstatt sie zu bitten, Platz
zu nehmen, hatte er vorgeschützt, arbeiten zu müssen, und sie
war wieder gegangen.
    In den nächsten zehn Minuten hatte er überlegt, woher sie
ihm so bekannt vorkam, und es war ihm schließlich klargeworden, als er die Zeitung aufgeschlagen hatte und sein Blick
an einem der Leitartikel hängengeblieben war:
    Wie lange noch?
Die Polizei tappt im Dunkeln – und der
Unbekannte mordet weiter.
    Das Sonderdezernat der Polizei von
Seattle ist auf der Suche nach dem Verbrecher, der in den letzten fünf Jahren in der
Stadt zahlreiche Morde verübt hat, keinen
Schritt weitergekommen. Alles, was die
Polizei bis jetzt herausgefunden hat, ist,
daß alle Opfer offenbar von derselben
Person getötet wurden – eine
Schlußfolgerung, die jeder gezogen hätte,
der die Leichen gesehen hat.
    Es war aber weniger der Artikel, der den Mann interessierte,
sondern das daneben abgebildete Foto der Journalistin. Anne
Jeffers. Darum also war ihm die Frau, mit der er wenige
Minuten zuvor gesprochen hatte, so bekannt vorgekommen:
Sie sah dieser Journalistin verteufelt ähnlich. Einige Sekunden
lang starrte er auf das Foto und überlegte.
    Die Frau von vorhin war etwa Anfang Vierzig, mittelgroß
und hatte sogar dieselben Gesichtszüge wie die auf dem Foto.
Auch das dunkle Haar paßte, auch wenn das von Anne Jeffers
etwas kürzer war.
    Hatte er gerade mit Anne Jeffers gesprochen? Ganz ruhig
trank er erst einmal seinen Kaffee, faltete die Zeitung zusammen und verließ das Lokal. Aber er hielt die Augen offen. Als
er dann einige Tage später die Frau aus dem Cafe wiedersah,
wurde ihm klar, daß sie weder Anne Jeffers

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