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Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Titel: Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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dufteten.
    „Na sieh mal einer an, wer da aufgewacht ist“, sagte Tera und strich sich ihr nussbraunes Haar aus dem Gesicht. Mari wusste: Es war genauso wirr und verfilzt wie ihr eigenes.
    Auch wenn die anderen offensichtlich vor Erschöpfung und Hunger am Ende ihrer Kräfte waren, reagierten sie typisch unsterblich: Sie schüttelten die Vergangenheit ab und blickten nach vorn, machten sich mutig wieder daran, in ihr altes Leben zurückzukehren.
    Würde Mari dieses Talent jemals besitzen? Sie fühlte sich, als ob ein Tornado sie erfasst hätte und sie einfach nicht aufhören könnte, sich zu drehen. „Was ist passiert?“
    „Du hast das Grab in die Luft gesprengt, dann ist der Werwolf mit dir weggerannt, und schließlich hast du dich selbst geheilt“, antwortete Tera.
    Geheilt? Ihre Verletzungen waren verschwunden, das Schwindelgefühl und die Erschöpfung, unter denen sie wochenlang gelitten hatte , … vergangen. Langsam richtete sie sich in eine sitzende Position auf und lehnte sich gegen die feuchte Höhlenwand. Von einem Grab in eine Höhl e – wenn das kein Fortschritt war. Jetzt musste sie nur noch zehn Stunden bis zur Morgendämmerung abwarten, und sie würde die Sonne wiedersehen.
    Sie zog die Knie an die Brust, legte ihre Arme darum und dann versuchte sie, einen Sinn in all dem, was passiert war, zu erkennen. Aber es gab nur eins, was sie wirklich wusste: Es war in jedem Fall viel zu viel gewesen.
    Hunderte von Fragen stürmten auf sie ein. Wie war es ihr gelungen, das ganze Grab in die Luft zu sprengen? Oh ja, Zerstörung schien eindeutig ihre Spezialität zu sein, aber dieses Bauwerk hatte die Größe eines kleinen Sportstadions gehabt. Noch nie zuvor hatte sie eine solche Macht entfesselt.
    Außerdem grübelte sie darüber nach, ob sie MacRieve wohl tatsächlich getötet hätte, wenn Rydstrom sie nicht davon abgehalten hätte. Und verspürte sie etwa schon wieder ein klein wenig den Wunsch, einen neuen Versuch zu starten, MacRieve umzubringen?
    Sie tastete ihr Gesicht mit einer Hand nach Verletzungen ab und fragte sich, wie sie sich von all den grauenhaften Dingen, die ihr in den vergangenen Wochen widerfahren waren, komplett hatte erholen können. „Bist du sicher, dass ich mich selbst geheilt habe?“
    Tera nickte. „MacRieve sagte, du wärst mit irgendwelchen Pflanzen bedeckt gewesen, und da drin bist du wieder gesund geworden.“
    „Pflanzen?“
    „Schien mir alles ziemlic h … Wicca- und erdmäßig zu sein.“
    Mari war noch nie vorher imstande gewesen, sich selbst zu heilen. Sie schaffte es ja nicht mal, sich mithilfe von vier Aspirin und einem Prepaid-Zauberstab von einem Kater zu befreien.
    Aber dann hatte sie natürlich auch noch nie zuvor die Fähigkeit besessen, in die Zukunft zu sehen. Und doch war sie kurz vor Einbruch der Abenddämmerung aus tiefstem Schlaf erwacht und hatte auf geheimnisvolle Weise gewusst, dass sie sofort von dem Vorsprung herunter musste. Also hatte sie schließlich den Sprung gewagt, denn sie wusste, dass MacRieve endlich zurückgekehrt war. Aber wie?
    „Wo ist MacRieve jetzt?“
    „Rydstrom befragt ihn“, antwortete Cade.
    „Habt ihr den Blick in den Augen des Lykae gesehen, als sie ihn gegen die Wand drückte?“, fragte Tierney, den Mund voller Obst. „Er wusste, dass sie ihn umbringen würde.“ Er sah Mari mit gerunzelter Stirn an. „Es ist seltsam, dich jetzt zu sehen und zu wissen, dass du diejenige warst, die das Grab zerstört hat.“ Wie die anderen auch betrachtete Tierney sie, als ob sie ein Kuriosum wär e – mit einer Mischung aus Bewunderung und Skepsis. „Es war kein Witz, als du gesagt hast, dass du Dinge explodieren lässt, was?“
    „Lass sie in Ruhe.“ Tera setzte sich neben Mari und streichelte ihr verfilztes Haar. „Siehst du denn nicht, dass Mariketa unter Schock steht?“
    Sie stand unter Schock, war verwirrt und angewidert, wie dreckig sie war. Sie konnte nach wie vor die Inkubi an ihr riechen und wusste, dass sie immer noch stank, selbst nachdem sie vom strömenden Regen abgeduscht worden war. Außerdem fragte sie sich, wie es jetzt weitergehe n …
    Da betraten MacRieve und Rydstrom die Höhle. Alle bis auf Mari beeilten sich aufzustehen.
    „Was zum Teufel geht hier vor?“, verlangte Cade zu wissen, dessen Hand sogleich zum Griff seines Schwertes fuhr.
    „Cade, ich werde draußen mit dir reden“, sagte Rydstrom. Sein Tonfall duldete keinen Widerstand. Er war königlich. „Mit euch allen. Es gibt Neuigkeiten, die wir

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