Vietnam
Nordostmonsuns von Dezember bis April und die Regenzeit von Mai bis November (Höhepunkt: Oktober) während des Südwestmonsuns. Die beste Reisezeit ist von März bis Juli.
Hölle auf Erden und Naturparadies
Ausgrabungen zeigen, dass die Inseln schon seit Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden bewohnt sind. An einem halben Dutzend Stellen wurden Funde gemacht, zuletzt auf Con Mieu Ba : Hier wurden auf einem 300 m 2 groÃen Gelände viele TongefäÃe und andere Spuren aus der Vergangenheit ans Tageslicht befördert. Khmer, Malaien und Vietnamesen besiedelten nacheinander die Inseln. Schiffswracks in den umliegenden Riffen beweisen, dass der Archipel ein wichtiger Hafen auf der maritimen SeidenstraÃe war, die von China über Siam und Singapur bis nach Indien und Arabien reichte. Es heiÃt, dass schon Marco Polo auf einer seiner Reisen hier bei einem Sturm Schutz suchte. Ab 1560 ankerten portugiesische Kapitäne hier. Sie nannten die Hauptinsel Poulo Condore. Auch heute noch führen die groÃen Seewege in nur 60 km Entfernung vorbei.
Mit der Ankunft der Franzosen im Jahre 1862 wurde Poulo Condore zur Gefängnisinsel . Die âHölle auf Erdenâ, so der neue Beiname der Insel, war das Todesurteil für viele der Gefangenen, die die Kolonialherren hier in so genannten Tigerkäfigen unterbrachten: Zellen im Erdboden, die von oben mit einem Gitter verschlossen waren. Im Anschluss an die Kolonialherrschaft bediente sich ab 1954 das südvietnamesische Regime der Einrichtungen; später tatkräftig unterstützt von den Amerikanern â über 100 Jahre Inselgeschichte wurden mit Schmerz und Blut geschrieben.
Ab 1975 fielen die Inseln in einen erholsamen Dornröschenschlaf; und inzwischen kommen die Prinzen vom Festland mit ihren Schwertern aus Dong und Dollar, um sich einen Weg durch den undurchdringlichen Dschungel zu bahnen: Investoren haben das groÃe touristische Potential der Insel entdeckt, weshalb es mit der Ruhe an den einsamen Stränden wohl eines Tages vorbei sein wird. Im Hauptort Con Son wachsen moderne Regierungsgebäude empor; und mit breiten Boulevards bereitet sich die Insel auf kommende Gäste vor. Doch noch findet sich kaum jemand, der Englisch spricht; und morgens um 5.30 Uhr scheppern die Lautsprecher, um den verschlafenen Ort mit Nachrichten und Propaganda zu wecken.
Dem Wachstum sind zum Glück Grenzen gesetzt: GroÃe Teile der Inseln stehen als Naturpark unter Schutz. Ãber Ãko-Resorts innerhalb der Naturparkgrenzen wird jedoch bereits nachgedacht, und der Regierungsplan sieht vor, die Inseln bis zum Jahr 2020 zu einem Top-Ziel auszubauen.
Der 20 000 ha groÃe Con Dao-Nationalpark umfasst 14 der 16 Inseln. Er wurde 1984 eingerichtet und 1993 auf die umliegenden Seegebiete ausgedehnt. Auf der Landmasse sind 6000 ha geschützt: Heimat für 900 Pflanzenarten, von denen 44 nur auf dieser Insel wachsen, und 144 Tierarten, darunter seltene Vögel, freche Makaken und das Schwarze Eichhörnchen. Die Seegebiete umfassen 14 000 ha. Sie hatten schon unter den Franzosen Schaden genommen, als die Gefangenen gezwungen wurden, lebendige Korallen zu Kalk zu verarbeiten. Danach litten sie unter intensiver Befischung. Heute hat sich die Situation erholt, und Korallen, Seeschildkröten, Delfine und viele Fischarten leben hier in einem einzigartigen Ãkosystem: Ãber 1300 Arten wurden bereits gezählt, und die Korallengärten erstrecken sich über 1000 ha. Hin und wieder besuchen sogar Dugongs (Seekühe) dieInselgewässer, und zu den Stränden der Insel Bay Canh kommen zwischen Mai und September die Seeschildköten zur Eiablage. Der WWF hat seit 1995 ein schützendes Auge auf die Schildkrötenbabys, die nachts im Mondschein ihren Weg ins Meer suchen. Wer das erleben möchte, kann sich an das Hauptquartier der Nationalparkverwaltung wenden, s. u., Informationen.
Strände und Ausflüge
Frühausteher erfreuen sich an klaren Tagen am Anblick des Sonnenaufgangs über der Insel Bay Canh, den man gut von der KüstenstraÃe von Con Son aus sehen kann, besonders an der Stelle, wo sie sich um das Kap Ca Map herumzieht. Die StraÃe führt vom Flughafen der Insel bis zum Fischereihafen und kann gut mit einem im Resort ausgeliehenen Moped erkundet werden, da es nur wenig Verkehr gibt (120 000 Dong/Tag).
Am leichtesten zu erreichen ist der flache Lo Voi-Strand , an dem das Saigon Con Dao Resort liegt.
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