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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nähte. Beide betrachteten fasziniert das Wandgemälde, das von Maggies Tochter stammte – Welpen, die sich im Spiel auf dem Boden wälzten, einer davon mit einem Stummelschwänzchen, sein gefleckter Gefährte mit einem Hausschuh zwischen den Zähnen. Mel war eine erstaunliche junge Künstlerin, die sich selbst das Malen beigebracht hatte, sobald sie fähig gewesen war, einen Stift in der Hand zu halten.
    Maggie untersuchte Susie, verschrieb ihr ein Medikament gegen ihren Husten und gab die üblichen Ratschläge zur Behandlung einer einfachen Erkältung. Im Gegensatz zu Henrys Mutter hörte Mrs. O‘Neal ihr aufmerksam zu und stellte entsprechende Fragen. Sie verhielt sich nicht fordernd – offensichtlich war sie sich bewusst, dass Maggie nicht unbegrenzt Zeit hatte. Bevor Maggie den Raum verließ, zupfte sie Susie wie immer sanft an ihren Zöpfchen und genoss das Lächeln, das ihr das Mädchen schenkte.
    Jamie spielte das Kuckuckspiel mit ihrem sechs Monate alten Neffen Frankie jr., als Maggie das Zimmer betrat. Das Baby gluckste und lächelte, und es war nicht zu übersehen, dass Jamie den Kleinen vergötterte. Maggie freute sich, dass ihre Schulfreundschaft wieder aufgelebt war; sie und Jamie gingen häufig miteinander zum Mittagessen oder Einkaufen. Nachdem Jamie Maggie das Versprechen abgenommen hatte, Stillschweigen zu bewahren, hatte sie ihr anvertraut, dass sie sich ein Kind wünschte, aber alle Schwangerschaftstests der letzten beiden Monate negativ ausgefallen waren. Jetzt führte sie einen Eisprungkalender, aber sie und Max hatten Probleme damit, sich daran zu halten; die Vorkriegsvilla, die sie nach ihren Flitterwochen bezogen hatten, wurde renoviert und wimmelte ständig von Handwerkern.
    »Das kann unmöglich Frankie jr. sein«, meinte Maggie. »Ich habe ihn doch erst vor zwei Monaten gesehen, und seitdem ist er doppelt so groß geworden!«
    Dee Dee und Jamie lächelten beide so stolz, dass Maggie nicht herausgefunden hätte, wer die Mutter war, hätte sie es nicht gewusst. Beide Frauen sahen großartig aus wie immer. Die frühere Schönheitskönigin Dee Dee trug ein gelbgrünes Kleid, das ihr rotes Haar und ihren milchigen Teint betonte. Die blonden Strähnen von Jamies neuer kecker Kurzhaarfrisur passten ausgezeichnet zu ihrem marineblauen Kostüm.
    »Er kommt ganz nach seinem Vater«, meinte Dee Dee.
    »Dann wirst du bald noch einen weltberühmten Ringer in deinem Haus haben«, meinte Maggie. Sie hob das Baby hoch und stellte sofort fest, dass es quicklebendig war.
    Dee Dee schüttelte energisch den Kopf. »Ich werde ihn auf keinen Fall auch nur in die Nähe eines Rings kommen lassen! Er wird ein berühmter Wissenschaftler werden, der Heilmittel für alle möglichen schrecklichen Krankheiten entdeckt. Oder vielleicht wird er eines Tages Präsident unseres Landes.«
    »Wow!« Maggie lächelte beim Anblick des unschuldigen Grinsens auf dem Gesicht des Babys und versuchte, sich eine ältere Version von ihm vorzustellen, die im Oval Office saß.
    »Vielleicht wird er auch ein berühmtes männliches Model oder ein Tänzer bei den Chippendales«, fügte Dee Dee hinzu. »Und nebenher könnte er Werbespots für Butter drehen.«
    Maggie bemerkte Jamies amüsierten Gesichtsausdruck. »Es ist immer gut, noch einen Plan in der Hinterhand zu haben«, erklärte sie Dee Dee. Sie maß Frankie jr. ab und wog ihn. Dann überprüfte sie seine Reflexe und motorischen Fähigkeiten, während sie Dee Dee nach seinen Ess- und Schlafgewohnheiten befragte. Dee Dee beantwortete alle Fragen sorgfältig und prahlte dann mit den neu erworbenen Fähigkeiten ihres Sohns.
    »Ich bin ziemlich sicher, dass ich nichts vergessen habe«, erklärte sie und zog ein Kuvert aus ihrer Handtasche. »Vorsichtshalber habe ich aber alles mit seinen Kindermädchen besprochen.«
    Maggie nickte. Da Dee Dee erst spät schwanger geworden war, hatte ihr Mann drei Kindermädchen engagiert, die ihr nun in Acht-Stunden-Schichten zur Hand gingen. »Gute Idee. Und wie steht es mit deinem Hormonhaushalt?«
    Dee Dee warf Jamie einen Blick zu. »Ich glaube, es geht mir schon besser.«
    Jamie nickte. Sie war mit Dee Dee schon lange befreundet gewesen, bevor Max Holt in ihr Leben getreten war und sie verzaubert hatte. Jetzt waren die beiden Frauen verschwägert und standen sich näher denn je. »Die meisten Weinkrämpfe hörten auf, als Dee Dee ihr altes Gewicht wiederhatte«, erzählte sie Maggie. »Du kannst dir nicht vorstellen, was ein Pfund zu viel bei

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