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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Kapitel 1
     
    Amber Rose wollte das Trickbetrüger-Geschäft hinter sich lassen. Karten zählen in Vegas bei Pokerspielen mit hohen Einsätzen, das war nicht das Leben, das sie führen wollte – selbst wenn es ihr das Geld einbrachte, das sie so dringend brauchte, um für die Arztrechnungen ihres an Alzheimer leidenden Vaters und für seine Unterbringung in einem erstklassigen Pflegeheim aufzukommen. Doch nun hatte sie genug gespart, um umsatteln zu können. Sie ließ den Blick durch das überfüllte, verrauchte Casino gleiten, wo sie mit Marshall Banks, ihrem zukünftigen Ex-Partner, verabredet war. Das Bellagio war sein Lieblingshotel auf dem Strip. Sie konnte nur hoffen, dass ihn die Atmosphäre in gute Laune versetzen würde, ehe sie ihm die schlechte Nachricht überbrachte.
     
    Amber warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es kam ihr vor, als wäre sie schon ewig hier, dabei waren seit ihrer Ankunft erst fünf Minuten vergangen. Entspann dich, sagte sie sich. Dann erspähte sie Marshall endlich am anderen Ende der Halle.
     
    Es entging ihr nicht, dass er zahlreiche bewundernde Blicke von weiblichen Gästen erntete, als er sich einen Weg durch die Menge bahnte. Kein Wunder. Er hatte den Sex-Appeal eines Andy Garcia und passte mit seiner eleganten schwarzen Hose, dem bunt gestreiften Anzughemd und dem dunklen, nach hinten gegelten Haar hervorragend in Las Vegas’ Glamourwelt. Marshall war seit je ein Frauenschwarm gewesen, und als junger, leicht zu beeindruckender Teenager hatte auch Amber seiner Fangemeinde angehört. Bis über beide Ohren war sie in den Top-Protegé ihres Vaters verknallt gewesen.
     
    Auch ihren Vater hatte Amber stets bewundert. Sam Brenner, ein Spieler der Extraklasse, war das personifizierte Las Vegas gewesen – groß und imposant, dynamisch, aufregend. Er hatte seine Tochter vergöttert und dafür gesorgt, dass es ihr an nichts fehlte. Als Berufsspieler war er häufig unterwegs gewesen, sodass Amber viel Zeit bei seinen Eltern verbracht hatte, und irgendwann hatte sie ihre ehrfürchtige Zuneigung zu ihrem Vater auch auf seine Heimatstadt übertragen. Sie liebte den Glanz und Glamour, der Vegas umgab.
     
    Ihre Begeisterung für Marshall war längst verpufft. Heute wusste sie, was für ein Mann hinter der glänzenden Fassade steckte: Ein Hochstapler mittleren Alters, der sich seinen Lebensunterhalt mit Spielen und Trickbetrügereien verdiente – schlicht und einfach deshalb, weil er damit durchkam. Zugegeben, eine Zeit lang hatten sie gemeinsame Sache gemacht, doch waren Ambers Gründe, sich darauf einzulassen, weniger eigennützig gewesen.
     
    »Hallo, meine Schöne«, unterbrach Marshall nun ihre Gedankengänge und drückte ihr einen kühlen Kuss auf die Wange. »Wie geht’s dir heute?«
     
    »Ganz gut.« Sie spreizte die Finger, um sich nicht durch ihre Körpersprache zu verraten.
     
    »Möchtest du einen Drink?«, fragte Marshall.
     
    Sie runzelte die Stirn. »Ist es dafür nicht noch ein bisschen früh?«
     
    »Ach komm schon, Kleines, entspann dich. Es ist Freitag, praktisch schon Wochenende.« Er hielt eine Bedienung an. »Einen Johnnie Walker Black für mich und einen Chardonnay für die Dame.«
     
    Amber trank stets Chardonnay, wenn Marshall und sie einen auf »der Spieler und seine Tussi« machten, doch jetzt stand ihr nicht der Sinn nach solchen Possen.
     
    Sie winkte ab. »Für mich nichts.«
     
    Die Bedingung nickte und wandte sich zum Gehen.
     
    Marshall musterte sie fragend. »Stimmt etwas nicht?«
     
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nur noch so früh am Tag.« Selbst für einen Freitag.
     
    Er fixierte sie mit seinem charakteristischen, listig verschmitzten Blick. »Was hast du denn? Sonst kümmert es dich doch auch nicht, wann oder was ich trinke, wenn wir einen Coup geplant haben, der etwas Bargeld in die Kasse spült. Und wie gesagt, für morgen Abend ist alles arrangiert. Also, entspann dich.« Er strich ihr über die langen Locken.
     
    Sie zwang sich, tief durchzuatmen. Er hatte Recht. Seine Trinkgewohnheiten waren nie ein Thema gewesen. Sie hatte ihn schalten und walten lassen, wie es ihm beliebte, seit sie ihn vor einem halben Jahr gefragt hatte, ob er mit ihr das große Geld machen wolle – mithilfe der Tricks, die sie als Kind von ihrem Vater gelernt hatte. Doch im Augenblick hätte sie es vorgezogen, wenn er nüchtern geblieben wäre. Je mehr Alkohol er intus hatte, desto unvorhersehbarer wurde seine Reaktion auf ihre Neuigkeit.
     
    Am

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