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Voodoo Holmes Stories

Voodoo Holmes Stories

Titel: Voodoo Holmes Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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der er die Fälle, die er gerade bearbeitete, stets bei sich führte. Am Revier wurde gemunkelt, dass er die Tasche zuhause sogar als Kopfkissen benutzte.
    „Als zweites Mr. Brekker. Er war sehr aufgeregt bei der Gegenüberstellung. Das ist nicht weiter verwunderlich, schließlich drohte ihm der Galgen. Ob er die Perlenkette nun gestohlen hat oder sie ihm von Miss Keen vor ihrem Tod geschenkt wurde, ist einerlei. Er hielt sie in seinem Besitz, um sie zu verkaufen, nehme ich an. Warum sollte er Miss Keen das Leben rauben? Soviel war die Kette auch wieder nicht wert. Und wenn sie für seinen Morphiumnachschub verantwortlich war, dann würde er doch die Kuh, die er molk, nicht erwürgen, entschuldigen Sie das schiefe Bild. Oder sie hatte es von Anfang an abgelehnt, ihm Morphium zu verschaffen. In dem Fall ist es schwierig, sich vorzustellen, er würde überhaupt so weit kommen, sie zu würgen. Davon abgesehen werden in St. Mary’s nach Auskunft des Apothekers keine Morphium-Ampullen vermisst. Es bleibt also nur Mr. Neeling. Er wirkte bei der Gegenüberstellung ruhig, aber man hatte den Eindruck, dass ihm die Sache Spaß machte. Vielleicht ist der Ausdruck nicht ganz richtig. Sagen wir lieber, dass er es darauf angelegt hatte, erkannt zu werden. Das war mein Eindruck. Überhaupt: Warum hatte er dieses merkwürdige Hobby aufgenommen, wie Sie es nennen, Lestrade? Gibt es dafür eine Erklärung? Und was ist überhaupt von der Tatsache zu halten, dass er dabei in den letzten Wochen dreimal als Täter ausgemacht wurde, und dreimal in ungeklärten Fällen, für die er zur Tatzeit auch kein Alibi hatte. Außerdem sagt sein Arbeitgeber, der Besitzer der Backstube, Mr. Pielsudski, dass sich Mr. Neeling manchmal aus unerklärlichen Gründen längere Zeit von seiner Arbeitsstelle absentierte. Unter der Hand hat er sogar angegeben, er würde ihn als Gehilfen überhaupt nur behalten, weil er der Neffe des Innenministers sei, eine Verwandtschaftsbeziehung, über die Mr. Neeling angeblich gerne spricht.“
    Sir Henrys Stirn hatte sich umwölkt. „Nun, Master Holmes, ich muss Ihnen mein Kompliment aussprechen“, sagte er im säuerlichen Ton. „Sie haben die Akten gründlich studiert, aber es ist natürlich auch eine gewisse Erfahrung in Kriminaldingen notwendig, um Fakten auch werten zu können. Inspektor Lestrade ist unser fähigster Mann und er hat in dieser Sache beste Arbeit geleistet, hervorragende Arbeit. Trotzdem ist es ihm nicht gelungen, nur einen einzigen Hinweis zu finden, der meinen Neffen mit diesen Taten verbindet. Nicht einen. Kein Motiv, keine Hinweise. Was wir haben, sind hysterische Weiber, die ihren eigenen Aussagen widersprechen. Und die Tatsache, dass man sich nicht vierundzwanzig Stunden am Tag ein Alibi beschaffen kann. Warum Jeffrey diese Eselei begangen hat, sich in diese Gegenüberstellungen hineinzubegeben, ist mir schleierhaft. Aber hätte er es nicht getan, würden wir hier nicht sitzen. Und das hat nichts mit irgendwelchen Verbrechen zu tun, sondern nur mit einer exzentrischen Laune. Eine darüber hinausgehende Schuld kann ich nicht erkennen.“
    Diese Worte wirkten wie Donnerhall. Eine Weile sagte keiner was. Dann legte der Commissioner seine Abschriften, die er von der Polizei erhalten hatte, und in denen er die ganze Zeit, während wir sprachen, geblättert hatte, entschlossen zu einem Stapel zusammen und meinte: „Sie haben völlig Recht, dass gegen Ihren Neffen keine Beweise vorliegen, Sir. Anders ist das bei Mr. Brekker. Aber wenn wir ihn nicht mit dem Tatort in Verbindung bringen, reichen auch hier die Beweise nicht für eine Anklage aus. Ich schlage vor, Inspektor Lestrade und Sergeant Maddox setzen ihre Ermittlungen fort. Sollte sich noch etwas auftun, gut. Ansonsten wird der Fall wohl ungelöst bleiben.“
    „Was ist mit den anderen Fällen, bei denen man glaubte, meinen Neffen zu erkennen?“ fragte Sir Henry.
    „Nun, der Handtaschenraub einer alten Dame, Sir, ist bei den Akten. Die geraubten Wertsachen sind nicht wieder aufgetaucht. Dann war da eine Tätlichkeit. Eine Prostituierte, Sir.“
    „Ja, was ist damit?“ fragte der Commissioner, als ein auffallendes Schweigen eintrat.
    „Während der Geschäftsabwicklung, Sir, wenn ich es so formulieren darf, kam es zu einer Rangelei.“
    „Ja, und? Worin bestand diese?“
    „Der Täter befand sich gewissermaßen auf dem Rücken der Dame und hielt sich dann an ihrem Nacken fest, wodurch sie über Luftnot klagte.“
    „Er würgte

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