Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)

für diesen Trick ein größeres Hotel, in dem gerade ein Kongress oder eine Tagung stattfindet. Der Betrüger sieht sich aufmerksam in der Lobby oder der Hotelbar um und sucht dort die für diese Masche geeigneten Opfer aus. Es ist später Abend, der Stress des Kongresses ist verflogen und man möchte nur noch einen gemütlichen Drink zu sich nehmen und abschalten. Nicht zuletzt sind solche Ereignisse und Tagungen für sehr viele Teilnehmer auch ein willkommener Anlass, sich einige Tage fernab des gewöhnlichen alltags zu gönnen und etwas Besonderes zu unternehmen. Der Betrüger sucht sich eine Gruppe und knüpft erste Kontakte. Er überzeugt das "Alpha Tier" der Gruppe, also den Meinungsmacher, den der Betrüger schnell erkennt, dazu, sich einer privaten Pokerrunde anzuschließen. Man veranstalte später am Abend ein privates Pokerturnier und ob man nicht daran teilnehmen wolle. Wenn der Betrüger sein rhetorisches Talent richtig einsetzt, wird er kein Problem haben, eine Gruppe zu der Teilnahme am privaten Turnier bewegen zu können. Man verabredet sich in dem vorher von dem Betrüger gemieteten Hotelzimmer und plant ein Pokerturnier oder eine illustre Pokerrunde durchzuführen. Die Formalitäten werden dabei bereits von vornherein abgesteckt, also im Falle des Turnieres das Startgeld, aus dem sich der spätere Gewinn für den Sieger des Turnieres zusammensetzt (weil ohne finanziellen Anreiz macht ein Spiel wie dieses ja wenig Freude) oder aber die 'Big und Small Blinds ' werden festgelegt, wenn es sich um ein "Cash Game" handeln soll – Jene Pokervariante, bei der es bei jeder gespielten Hand um Bargeld geht. Am Pokertisch sitzen beim Eintreffen der angeworbenen Gruppe von Spielern bereits zwei Spieler. Einmal der Werber, also derjenige, der die Gruppe anwarb und ein weiterer Spieler, den der Werber jetzt vorstellt. Ebenfalls ein Hotelgast, leider leicht angetrunken, aber das soll der Freude keinen Abbruch tun, man möchte ja einen vergnüglichen Abend verbringen. Man begrüßt sich, nimmt Platz und der Werber nimmt die Position des Gebers ein. Das wollte er schon immer mal sein und auf seinen zahlreichen Reisen nach Las Vegas hat ihm diese Position am Tisch schon immer am besten gefallen, gibt er zu verstehen. Er weckt bei den Teilnehmern die Träume an die Glitzermetropole, die als Spielerparadies bekannt ist. Ja, wer träumt nicht davon, nach Vegas zu reisen. Was für eine tolle Stadt dies doch sei. Bevor man beginnt einigt man sich darauf, dass Bargeld am Tisch ja unpraktisch sei und man stattdessen auf Chips umstelle. Im Fall des Turnieres wird also gegen das Startgeld die Anzahl der Chips heraus gegeben, die für jeden gleich ist. Der Gewinner bekommt am Ende den Pott, also alles eingesammelte Bargeld. Im Falle des 'Cash Games', des Spieles um Bargeld, erhält jeder Spieler für das Geld, um das er spielen möchte, einen entsprechenden Betrag am Chips, da diese das Setzen und das Spielen wesentlich erleichtern. Der Betrüger hat hier vorgesorgt und einen kleinen Spielkoffer dabei, der reichlich Chips enthält. Immerhin reise er häufig und pflegt diese Art der Unterhaltung nahezu wöchentlich, weshalb er dieses Pokerset auch immer dabei habe. Am Ende kann dann jeder Spieler seine verbliebenen Chips wieder gegen das eingesammelte Bargeld umtauschen. Gesagt, getan, es werden Geldscheine über den Tisch gereicht, die sodann gegen Chips eingetauscht werden. Bei einem Turnier wird selbstredend darauf hingewiesen, dass ein " ReBuy " pro Spieler zulässig ist, also er im Falle des Verlustes seiner Startchips noch einmal für den gleichen Geldbetrag eine Anzahl von Chips kaufen kann und da man diese Möglichkeit offeriere, kann es auch auf Wunsch ein Add- On geben, also gegen noch einmal den Betrag des Startgeldes weitere Chips. Der Angetrunkene Spieler am Tisch macht direkt davon Gebrauch und freut sich, jetzt den anderen Spielern gegenüber den Vorteil zu haben, mit viel mehr Chips angreifen zu können und spielt diesen vermeintlichen Vorteil rhetorisch perfekt aus. Das lassen die Anderen nicht auf sich sitzen und kaufen ebenfalls einen weiteren Stapel Chips, sodass jetzt jeder die gleichen Voraussetzungen hat. Das Spiel beginnt und es werden die ersten Hände gespielt. Man übt sich in Small Talk, baut eine freundschaftliche Atmosphäre auf, spielt seine Blätter und genießt die Drinks aus der Minibar, die der Werber und Kartengeber freundlicherweise offerierte. Es vergehen Minuten, eine halbe Stunde und es