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Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Titel: Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Entscheidung? Was gibt es noch zu diskutieren? Wenn wir nicht kämpfen, sterben wir.
    Warum ist den Alten das nicht klar?
    Das Mondlicht fiel durch die Risse im Dach und warf silberne Schleier über die in einem Kreis auf dem Boden sitzenden Männer und Frauen. Eine große Pfeife aus Steatit, die einen Krieger darstellte, der einen Feind enthauptet, wurde von einer Hand zur anderen gereicht. Beißender Tabakqualm durchzog den Raum. In der Hütte hinter dem Haus des Rates brauten vier um ein Feuer versammelte Frauen den starken weißen Trank. Nachdem er lange genug gezogen hatte, gössen sie ihn in kunstvoll verzierte Muschelschalen.
    Eine Stammesführerin trat in den Kreis der Versammlung. Ehrfürchtig hielt sie die Trinkmuschel in den Händen und stimmte das Lied der Gabe der Ersten Frau an. Zuerst reichte sie das Gefäß Petaga, anschließend Hagelwolke. An der heißen dunklen Flüssigkeit verbrannte sich der Kriegsfuhrer fast den Mund, außerdem lag sie ihm stets schwer im Magen. In seinen Gliedern begann es unangenehm zu kribbeln. Als das Trinkgefäß geleert war, trat eine andere alte Frau ein. Singend ging sie umher und vergewisserte sich, daß keiner der Anwesenden beim Genuß des heiligen weißen Trankes, der Geist und Worten Macht verlieh, zu kurz gekommen war.
    »Also.« Endlich brach Naskap, der Häuptling der Hickory Mounds, das Schweigen. Der kleine Mann mit den buschigen Augenbrauen, die in einer geraden Linie über seiner Knollennase zusammenstießen, hatte sich für die Sitzung des Rates herausgeputzt. Die von silbernen Strähnen durchzogenen schwarzen Haare hatte er sorgfältig zu zwei langen Zöpfen geflochten. Er trug einen schönen, blau und rot gestreiften Umhang. Eine prachtvolle Kette aus Meeresmuscheln schmückte seine nackte Brust. »Mein junger Cousin Petaga möchte hundert unserer Krieger, die die ihm noch verbliebenen Männer unterstützen sollen. Sag mir, wie viele wirst du wohl brauchen, um Dachsschwanz entgegentreten zu können, hmm? Eintausend? Zweitausend?«
    Hagelwolke sah, wie schwer sein Häuptling an diesen Worten zu schlucken hatte. Am liebsten wäre er Petaga zu Hilfe geeilt, aber damit hätte er den jungen Anführer gedemütigt. Der Junge hatte den Mut aufgebracht, etwas zu unternehmen, also würde er auch diese Situation alleine meistern. Hagelwolke erinnerte sich, wie Petaga mit unbewegter Miene den Menschenopfern für Jenos beigewohnt hatte.
    Obwohl Petaga innerlich noch nicht bereit war, die Würde des Mondhäuptlings anzunehmen, hatte er sich doch dazu durchgerungen. Welch eine Überwindung mußte den jungen Mann dieser Bittgang kosten! Fest umklammerte Hagelwolke seine Kriegskeule. Er hörte aufmerksam zu, wie Petaga, die vor Aufregung feuchten Hände ruhig über seinem goldenen Gewand gefaltet, seine überzeugendsten Argumente vorbrachte.
    »Fünfzehnhundert, Cousin«, antwortete Petaga mit fester Stimme. »Dachsschwanz' Krieger sind müde.
    Sie haben den ganzen Winter Überfälle verübt. Wenn wir bald losschlagen, noch bevor sie «
    »Was heißt bald?« Die alte Regenbogenfrau, deren weißes Haar im Nacken zu einem Knoten geschlungen war, hob herausfordernd das Kinn und sah ihn fragend an. Hagelwolke senkte respektvoll die Augen. Zu ihrer Zeit war sie eine listige Kriegerin gewesen und die wahre Anführerin der Hickory Mounds. Niemand wollte sich mit ihr anlegen.
    Petaga erwiderte: »Innerhalb eines Mondes.«
    »Glaubst du, Dachsschwanz hält sich so lange zurück?«
    »Ja, Großmutter. In Cahokia gibt es wieder genug zu essen. Die Leute dort haben bereits Mais und Kürbisse gepflanzt. Ich glaube nicht, daß Tharon Dachsschwanz vor dem nächsten Winter wieder auf den Kriegspfad schickt.«
    Regenbogenfrau wippte auf den Fersen hin und her und paffte nachdenklich an ihrer Pfeife. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch auf einmal legte sie den Kopf schief und sah Naskap an. »Ich sage, wir machen mit.«
    Naskap atmete hörbar aus. »Glaubst du wirklich, wir können Dachsschwanz schlagen? Mit einer in aller Eile zusammengewürfelten -«
    »Ja.« Um ihren Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen, hob sie den Zeigefinger. »Jemand muß es versuchen. Oder sollen wir bis zum nächsten Zyklus warten?
    Dann müssen wir uns alleine verteidigen. Die Hickory Mounds haben kaum noch zweihundert Krieger, Naskap. Auf uns allein gestellt, sterben wir. Gemeinsam haben wir wenigstens die Chance zum Sieg.«
    Naskap hob die Hand und wandte sich direkt an die Alten. »Wer ist anderer

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