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Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Titel: Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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auf sie fallen.
    Das sich darin reflektierende Licht der Flammen sprühte und funkelte in unglaublicher Pracht.
    Maiskolben von der letzten Ernte hingen um den Hals der Tänzer und schlugen im Rhythmus des Tanzes gegen ihre nackten, mit komplizierten Mustern bemalten Körper. Alle hielten Adlerfedern in der rechten Hand.
    Die Vortänzerin breitete die Arme wie Flügel aus und drehte sich immer wieder im Kreis, als werde sie vom Wind herumgewirbelt. Sie neigte sich seitwärts, berührte mit den Fingerspitzen den Boden und nahm die in den Wurzeln lebende Macht in ihren Körper auf.
    Die anderen Tänzer folgten ihr mit den gleichen Bewegungen.
    Am Feuer in der Mitte des Platzes angelangt, tanzten sie im Kreis um die Flammen. Immer wilder und unberechenbarer sprangen sie herum wie vom Licht angezogene Nachtfalter.
    Die Umstehenden liefen los und schlössen sich den Maskentänzern an. Sie sangen ihren Dank an die Erste Frau und Mutter Erde und bewegten dabei ihre ausgebreiteten Arme im flackernden Licht wie sich windende Spiralen auf und nieder.
    Auch Flechte wirbelte wie wild herum, aber sie beobachtete dabei die sich über ihr drehenden Sternenungeheuer. Je länger sie tanzte, um so stärker verschmolzen die einzelnen Lichtpunkte der Himmelskörper zu gewaltigen, silbrig glühenden Ringen. Sie schienen in ihrer eigenen, sich hebenden und senkenden Musik zu pulsieren, glitten übereinander und vereinigten sich. Ich danke euch, Sternenungeheuer, betete sie, daß ihr eure Musik mit mir teilt. Eines Tages, wenn ich genug gelernt habe und Vogelmann begegne, wachsen mir vielleicht Falkenflügel, dann kann ich mich emporschwingen und für euch singen.
    Verzückt lächelnd wirbelte sie im Kreis, drehte sich immer schneller und schneller. Die Leute um sie herum fielen ermattet zu Boden, preßten ihre Brust an Mutter Erde und küßten sie. Auch Flechte taumelte zu Boden und grub ihre Finger in die kalte Erde; die Welt verschwamm vor ihren Augen.
    Die Maistänzer liefen durch die Menge und bestreuten alle mit Maismehl. Jeder konnte das Mehl, das sich über ihn ergoß, in seinen Träumen zur Ersten Frau bringen. Wenn alle die richtigen Träume hatten, erhörte die Erste Frau sie vielleicht dieses Mal …
    Flechte rollte sich auf den Rücken und schaute wieder zu den Sternenungeheuern hinauf. Durch den Schleier ihrer mehlbestäubten Haare schienen die Ungeheuer noch heller zu leuchten. Ihr war, als strahlten sie vor Freude über die Zeremonie. Ein riesiger Rabe, dessen schwarze Federn im Wind flatterten, beugte sich über Flechte. Hinter dem geöffneten Schnabel zeigte sich Wanderers schelmisches Grinsen. Flechte brach in lautes Lachen aus.
    »Komm mit«, sagte er. »Deine Mutter hat mich zu Nußkuchen und Tee eingeladen, und ich sterbe vor Hunger.«
    »Mutter hat dich eingeladen?' platzte sie überrascht heraus und setzte sich hin.
    »Jawohl. Anscheinend war sie heute nicht ganz bei sich«, verkündete er vergnügt. »Ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Aber eines sage ich dir: Ich frage sie bestimmt nicht danach.«
    Er streckte eine Hand aus und zog Flechte auf die Füße. Hand in Hand überquerten sie den Platz. Die Leute machten einen großen Bogen um Wanderer. Er hatte seine ganze Rabenseele in den Tanz gelegt, trotzdem waren sie sich nicht sicher, ob sie ihm erlauben sollten, sich in menschlicher Gesellschaft aufzuhalten.
    Flechte ärgerte sich, weil alle Wanderer mieden. »Ich habe dir zugesehen. Du warst der beste Tänzer.«
    »Ich habe dich auch beobachtet und gesehen, wie du dich mit den Sternenungeheuern unterhalten hast.
    Sie haben dich gehört.«
    »Woher weißt du das?«
    »Oh, ich fühlte es.« Er klopfte sich an die Brust. »Da drin. Was hast du zu ihnen gesagt?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich habe ihre Musik gehört. Sie war wunderschön, Wanderer. Ich habe mich bei ihnen bedankt und ihnen versprochen, eines Tages zu versuchen, mir Falkenflügel wachsen zu lassen, damit ich zu ihnen fliegen und für sie singen kann.«
    Bekräftigend drückte Wanderer seine Hand gegen ihre Schulter. Auf dem Weg hinunter zu ihrem Haus schien das Mondlicht so hell, daß sie jeden einzelnen Grashalm unterscheiden konnten. »Ich bin sicher, deine Worte haben ihnen Freude gemacht. Sie sind einsam dort oben. Nur noch sehr wenige Menschen sprechen mit ihnen. Adler und Falke tun es natürlich immer noch.«
    »Ich würde gerne öfter mit ihnen reden, wenn ich könnte.«
    Als sie um die Wegbiegung kamen, sah sie deutlich die erhellten

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