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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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etwas im Sinne eines sauberen Handels: Ich habe alles vergessen, was du heute Morgen zum Mamanatowick gesagt hast.«
    »Über Spätherbst?«
    »Wen?«, fragte Neuntöter sanft. »Wer ist das?«
    »Danke, Neuntöter.«
    »Also dann« - Neuntöter blickte sich um - »ich werde noch ein bisschen herumgehen, damit niemand vergisst, dass wir friedlich und freundlich zueinander sind, solange wir die Sonnenwende feiern.« Er machte eine Pause. »Es wird ohnehin nicht lange dauern. Vielleicht nicht einmal die versprochenen zwei Blätterblüten.«
    »Vielleicht sind zwei Blätterblüten lang genug.« Jaguar nickte. »Und … man kann nie wissen …«
    »Richtig, man kann nie wissen …« Neuntöter ging davon und nickte den Kriegern zu.
    Jaguar zog sich die alte Decke zurecht, tätschelte den Wächter freundschaftlich und trat geduckt in das Haus der Toten. Die düstere Stimmung, die das Gespräch mit Neuntöter für kurze Zeit verdrängt hatte, senkte sich wieder auf seine Seele.
    Auf seinem Weg durch den schmalen Gang berührte er jeden der Wächter. Er fand sie im Heiligtum des Gottes. Sitzend schaute sie auf zu dem neuen Bündel auf der Plattform oberhalb von Okeus' leerem Sitz.
    Man hatte den Gott zwar hinausgebracht, aber dennoch spürte Jaguar seine Gegenwart, als ob Okeus ihn aus den Schatten heraus beobachtete. Im Geiste sah Jaguar die glänzenden Muschelaugen vor sich; die Kriegskeule, noch mit den Haaren von Rote Schlinge zwischen Griff und Kopf, hielt er drohend in der rechten Hand, Gelächter hallte in seiner Seele wider.
    »Hier bist du, in Okeus' Stätte. Ihr seid euch sehr ähnlich«, sagte Jaguar ruhig. »Beide seid ihr finster und chaotisch. Ein Paar, das einander wirklich würdig ist.«
    Sie wandte sich nicht um, betrachtete unbeirrt den eingewickelten Leichnam, als sähe sie durch den Stoff hindurch das Mädchen, das einmal die sorgfältig gereinigten Knochen mit Fleisch umhüllt hatte.
    Jaguar trat näher und machte es sich neben ihr bequem. »Warum hast du ihn nicht aufgehalten? Ein Wort von dir hätte genügt.«
    Muschelkamm zuckte kaum merklich mit den Schultern. »Ich konnte es nicht.«
    »Ich verstehe nicht viel von diesen Dingen, aber ein Mann, der dich so sehr liebte, hatte etwas Besseres verdient.«
    Wieder eine Andeutung von Achselzucken. »Er war mutiger als ich. Er war immer der Mutige und ich der Feigling. Ich war immer diejenige, die furchtbar erschrak und die dümmsten Sachen machte.«
    »Was geschah … zwischen dir und Drachenbein?«
    »Eine Verletzung.«
    »War Schwarzer Dorn der Erzeuger aller deiner Kinder?«
    Ihre Lippen zuckten. »Der älteste Junge, ich glaube, der war von Drachenbein. Und Seetaucher, ja, der auch. Dann wurde Drachenbein im Kampf verwundet. Sein Glied wurde nicht mehr steif. Es hat ihn halb wahnsinnig gemacht, dass er nachts neben mir lag und nichts geschah. Das erste Mal, als Schwarzer Dorn mir ein Kind machte, täuschte ich Drachenbein vor, es sei seines. Aber es kam tot zur Welt. Und dann stritten wir die ganze Zeit. Ich glaube … ja, ich war sicher schuld, ich verspottete ihn, und das hätte ich nicht tun dürfen.«
    »Und dann bemerktest du, dass du mit Wilder Fuchs schwanger gingst.«
    Sie nickte. »Deshalb nahm Schwarzer Dorn mich mit nach Norden. Seine Frau schöpfte Verdacht und bestand darauf, ihn zu begleiten. Ich erstickte sie mit einem Ledersack. Niemand bemerkte etwas.
    Schwarzer Dorn glaubte, sie sei einfach gestorben. Er wusste nicht, dass ich meine Hand im Spiel hatte. Ich brachte Wilder Fuchs zur Welt, aber ich wollte ihn nicht aufgeben und ihn bei diesen schrecklichen Leuten zurücklassen. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er als Susquehannock aufwachsen sollte und vielleicht eines Tages an der Spitze vieler Krieger in die Bucht paddeln würde, um gegen mich, seine eigene Mutter, Krieg zu führen.«
    »So hast du also deine Rückkehr geheim gehalten und Drachenbein in deinem Langhaus verbrannt?«
    Sie nickte. »Der Tod war besser für ihn. Es war die einfachste Lösung, glaubst du nicht auch? Hätte ich mich scheiden lassen, dann hätten die Leute erfahren, dass seine Männlichkeit zerstört war.« Ihre Augen blitzten. »Ich tat ihm einen Gefallen.«
    Jaguar seufzte müde. »Die ganze Zeit deckte dich Schwarzer Dorn. Half er dir dabei, seinen Bruder zu verbrennen?«
    »Nein. Ich tat es allein. Das konnte er nicht … er hätte es nicht getan.« Sie zuckte die Achseln. »Ich wartete einfach ab, verstehst du? Ich würde eines Tages

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