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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Rundbauten mit Wänden aus Baumrinde, etwa so hoch wie ein ausgewachsener Mann und zwei bis drei Körperlängen im Durchmesser. Aus den Öffnungen in den Dächern ringelten sich weiße Rauchfahnen in den Himmel. Die Bewohner hatten begonnen, sich vor der Hütte von Aschenmond, ihrer Anführerin, zu versammeln und redeten und gestikulierten in einem wilden Durcheinander.
    Sperling kniete sich vors Feuer, um seinen Eintopf umzurühren. Der köstliche Duft des köchelnden Hirschherzens wehte ihm ins Gesicht. Neben der Feuerstelle standen Teekessel, Trinkschale und Suppenschüssel bereit. Der Moostee, den er seit einer geraumen Zeit ziehen ließ, verströmte bereits sein süßliches Aroma. Die strenge Stimme von Aschenmond schallte durch die Nacht: »Ihr müsst einer nach dem anderen sprechen! Ich verstehe kein einziges Wort!«
    Sperling schaute über seine rechte Schulter. In seiner Hütte unter einem Büffelfell lag Feuerrabe, bewegte die Lippen, wie schon seit zwei Tagen, und murmelte leise, unverständliche Worte. Der flackernde Schein des Feuers, der über das jugendliche Gesicht tanzte, betonte noch seine ausgemergelten Wangen und das zerzauste Haar, das ihm in feuchten Strähnen ins Gesicht fiel. Sperling hatte seine Wunden versorgt und ihm Salbeitee und Fleischbrühe eingeflößt, doch das Fieber wütete unvermindert weiter in seinem jungen Körper. Wenn es nicht bald aufhörte, würden seine Seelen davonfliegen, fürchtete Sperling.
    »Großer Blauer!«, rief Aschenmond.
    Der junge Kriegsführer trat mit friedfertig gebeugten Schultern vor. Nachdem Aschenmond etwas zu ihm gesagt hatte, das Sperling nicht verstehen konnte, löste sich der Kriegsführer aus der Menge und marschierte auf Sperlings Hütte zu. Die roten und gelben Stachelschweinborsten, die seine Lederärmel zierten, schillerten bei jedem seiner Schritte.
    Sperlings faltiges Gesicht nahm einen resignierten Ausdruck an. Er legte den Rührlöffel auf dem Randstein der Feuergrube ab und stützte abwartend die Ellbogen auf die Knie.
    Je näher der Kriegsführer kam, desto widerstrebender wurde sein Gesichtsausdruck. »Sei gegrüßt, Ältester«, sagte Großer Blauer, als er in den Lichtkreis des Feuers trat; sein Muschelamulett funkelte in allen Regenbogenfarben.
    »Ich entbiete dir ebenfalls meinen Gruß, Kriegsführer. Möchtest du eine Schale Wildeintopf mit mir essen?«
    Großer Blauer hob abwehrend die Hand. »Nein, danke. Ich könnte keinen Bissen bei mir behalten!« »Ja, ja, Aschenmonds berühmte Wirkung auf Männer.«
    Großer Blauer zuckte die Schultern. »So schnell lasse ich mich nicht beunruhigen.« Sperling warf einen Hickory-Scheit ins Feuer und beobachtete, wie die Funken in den wolkenverhangenen Nachthimmel stoben. »Welche Botschaft bringst du mir?«
    Der Kriegsführer hockte sich ihm gegenüber ans Feuer. »Ich habe den Auftrag, dich zu fragen, ob der Buntfelsen-Krieger wohlauf ist, oder ob seine Seelen schon weggeflogen sind.«
    »Es geht ihm nicht gut. Aber die Frage nach seinen Seelen kann ich nicht beantworten. Die Pfeilspitze, die in seinem Bein steckt, lässt sich nicht entfernen. Ich konnte einen Teil abbrechen und habe einen Umschlag aus Schlangenwurzelbrei aufgelegt, aber bisher ist keine Besserung eingetreten. Schattengeister haben sich in der Wunde eingenistet. Seine Seelen wohnen vielleicht noch in ihm, oder sie halten sich außerhalb seines Körpers auf. Vielleicht sind sie schon für immer weggeflogen, oder kehren morgen Früh zurück.«
    Großer Blauer warf einen Blick durch den Eingang auf Feuerrabe, wandte ihn aber schnell wieder ab. »Und weiter?«
    Großer Blauer rutschte unbehaglich auf seinem Platz herum. »Heute Morgen sagte Aschenmond, dass sie die Anwesenheit von etwas Bösem hier im Dorf spüre. Sie befürchtet, dass es die Seele von Wilde Rose, der Buntfelsen-Träumerin, sein könnte, die hier umherfliegt. Der Anführerin standen die Haare«
    - er unterstrich seine Worte mit einer entsprechenden Geste - »kerzengerade vom Kopf ab. Wie bei einem Hund, wenn sich feindliche Krieger nähern.«
    »Tatsächlich?«, meinte Sperling mit übertriebenem Interesse. »Ich muss sagen, Aschenmond besitzt erstaunliche Fähigkeiten. Welche Kunststücke hat sie noch vollführt?«
    Mit gehetzter Stimme setzte Großer Blauer hinzu: »Sie sagte, der Wind habe einen bitteren Geruch mitgebracht, nach verwesenden Knochen.«
    »Verwesende Knochen?«
    Großer Blauer nickte heftig.
    Sperling griff nach seinen Holzlöffel und rührte

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