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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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ist. In meinem Traum habe ich gesehen …« »Träume! Ich wünsche kein weiteres Wort über deine Träume zu hören! Versuch lieber an unseren Klan zu denken. Früher einmal wusstest du, was deine Pflicht ist - bevor dir dieser Geisthelfer einen Schlag auf den Kopf versetzte!«
    Sperlings Schultermuskeln verspannten sich. Als der seltsame kleine Junge zum ersten Mal in ihrem Lager aufgetaucht war - in der Nacht, als Flint starb -, hatte Sperling ihn für einen Jungen aus Heisch und Blut gehalten. Der Junge hatte Sperling aus einem leichten Schlaf geweckt, indem er ihn mit seiner kleinen Faust an der Stirn berührt und gewispert hatte: »Beeil dich, mein Schatten. Wach auf. Großvater Tagbringers Kinder sind hinter dir her.«
    Sperling ballte die Hände zu Fäusten. »Ich weiß, dass meine Träume dir Angst einjagen, Aschenmond, deshalb will ich dich nicht mit deren Inhalten belasten - aber versuch doch wenigstens zu verstehen. Feuerrabe hat mich gesucht. Möglicherweise ist er das einzige noch lebende Mitglied des BuntfelsenKlans. Daher bin ich es ihm einfach schuldig, mein Möglichstes zu versuchen, um seine Seelen an seinen Körper zu binden.« In einer flehentlichen Geste, die sie an ihm schon tausendmal gesehen hatte, streckte er ihr die Hände entgegen, die Handflächen nach oben. »Gib mir noch ein paar Tage. Das ist alles, worum ich dich bitte.«
    Aschenmond betrachtete seine Hände, und in ihren Augen flackerte eine Gefühlsregung auf. »Ach, Sperling, was ist nur mit dir geschehen? Dieser bösartige Geisthelfer …«
    »Hat nichts getan!« Er zwang sich, zu den funkelnden Hütten der Nachtwanderer emporzublicken. Seine Kehle war wie zugeschnürt, und er musste alle Kraft zusammennehmen, damit er nicht losbrüllte. »Er ist nicht bösartig. Er ist ein Junge. Manchmal gibt er sich ein wenig schelmisch. Er versteht nicht«
    »Erzähl mir das nicht noch einmal, Sperling. Bitte.«
    Sperling machte einen Schritt auf sie zu, bis ihre Gesichter sich beinahe berührten, und schaute ihr tief in die Augen. Beim Heil meiner Ahnen, ich sehne mich so sehr danach, sie in den Armen zu halten, dachte er.
    »Sieh mich genau an, Aschenmond. Ich bin derselbe Mann, mit dem du fünfunddreißig Winter in Liebe zusammengelebt hast. Ich habe mich nicht verändert. Wenn du doch nur versuchen würdest …« »Ach, Sperling.« Sie schloss die Augen, als litte sie Schmerzen. »Sprich nicht so. Mein Herz erträgt das nicht. Ich möchte… ich möchte doch nur…«
    Sie unterbrach sich, als habe die Entscheidung, ihm ihre wahren Gefühle zu offenbaren, die Oberhand gewonnen, und Sperlings Blut begann zu rasen. Innerlich rüstete er sich, alles zu tun, was er tun musste, um ihr dabei zu helfen, diese hauchdünne, aus Schmerzen geflochtene Brücke zu überqueren, die sie voneinander trennte. »Aschenmond, was willst du? Bitte, sag es mir. Ich werde alles tun, was du verlangst.«
    Sie schien mit sich zu hadern und abzuwägen, was sie sagen sollte und was besser ungesagt blieb. Schließlich hob sie den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. Sperling hielt ihrem Blick stand. Ihre Stimme bebte, als sie erklärte: »Ich möchte, dass du uns verlässt, Sperling. Ich gebe dir zwei Nächte. Aber mehr nicht. Entweder du gehst, oder wir alle gehen. Unser Volk möchte gleich jetzt aufbrechen. Und sie warten nur, weil sie meine Entscheidung achten.«
    Sperling schob die Hände in die Taschen seiner Elchfelljacke und studierte ihren gequälten Gesichtausdruck. »Wenn du wünschst, dass ich gehe, Aschenmond, so werde ich deinem Wunsch Folge leisten.«
    Damit wandte er sich ab und ging zurück zu seinem Platz am Feuer. Als er seine Suppenschale wieder aufgenommen hatte, meinte er freundlich: »So, nachdem wir alles besprochen haben, könntest du noch eine Weile hier bei mir sitzen bleiben. Ich habe gerade einen Kessel Tee aufgebrüht, und es ist noch mehr Eintopf übrig, als ich wahrscheinlich essen kann. Wir könnten uns unterhalten. Vielleicht…« »Nein, Sperling, ich…« Sie drehte sich um und spähte hinunter zu ihrem Feuer, um das sich die Dorfbewohner versammelt hatten. »Die Leute sind unruhig. Wenn ich nicht bald zurückkehre, werden sie einen Hilfstrupp nach mir ausschicken.«
    »Ich würde dir niemals weh tun, Aschenmond. Das wissen sie. Und du weißt es auch.« Aschenmond sah ihm geradewegs in die Augen. Der kleine goldene Fleck unter der Pupille ihres rechten Auges fing den Schein des Feuers auf und spiegelte ihn wider. »Ich weiß nicht

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