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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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einer noch wilderen Entschlossenheit erfüllt, zu bleiben, wo sie waren. Sie hatten ihre nomadischen Gepflogenheiten nicht abgelegt; es ging dabei mehr um die Weigerung, klein beizugeben, als um Liebe zu diesem Land.
    Fett ließ den Blick durch die Halle schweifen und war sich Mirtas harten und beinahe unheilvollen Starrens wohl bewusst.
    »Wie lautet die erste Regel der Kriegsführung?«
    Die Anführer der mandalorianischen Gemeinschaft - oder zumindest so viele, wie nach Keldabe kommen konnten die auf Stühlen und auf Bänken saßen, in Nischen lehnten oder einfach bloß mit verschränkten Armen dastanden, musterten ihn bedächtig. Selbst der Kopf von MandalMotors, Jir Yomaget, trug eine traditionelle Rüstung. Die meisten hatten ihre Helme abgenommen, aber einige nicht. Soweit es Fett betraf, war das in Ordnung. Er behielt seinen auch auf.
    »Was ist dabei für uns drin?«, sagte ein gedrungener Menschenmann und lehnte sich in einem Stuhl zurück, der wirkte, als wäre er aus Kisten zusammengezimmert worden. »Die zweite Regel lautet, wie viel ist dabei für uns drin?«
    Für uns. Fett war der Mandalor , der Anführer der Anführer, der Kommandant der süperben Kommandokrieger, aber er fühlte sich nicht wie uns. Er fühlte sich wie ein Ehemann, der zu spät nach Hause kam. sich in sein Heim schlich und auf eine wütende Gattin stieß, die wissen wollte, wo er die ganze Nacht gewesen war, nicht sicher, wie er den unvermeidlichen Streit abwenden sollte. Sie sorgten dafür, dass er sich unbehaglich fühlte. Er analysierte das Gefühl, weil er wissen wollte, was die Ursache dafür war.
    Er war der Aufgabe nicht gewachsen.
    Er war vielleicht der beste Kopfgeldjäger der Galaxie gewesen. doch er glaubte nicht, dass er der beste Mandalore war, und das verunsicherte ihn, weil er noch nie einfach nur durchschnittlich gewesen war. Er erwartete von sich, dass er sich hervortat. Er hatte die Aufgabe übernommen; jetzt musste er seinem Amt gerecht werden, was im Krieg viel, viel einfacher war als in Friedenszeiten.
    Dennoch musste Fenn Shysa der Ansicht gewesen sein, er wäre dafür geeignet. Sein letzter Wunsch war es gewesen, dass Fett der Titel zuerkannt wurde, ob er ihn nun gewollt hatte oder nicht. Verrückte Barve.
    Der gedrungene Mando zuckte die Schultern. »Credits, Mand'alor. Wir brauchen Zahlungsmittel - für den Fall, dass du es noch nicht bemerkt hast.«
    »Um damit Nahrungsmittel zu importieren.«
    »Das ist der Gedanke dabei.«
    »Ich nehme an, das ist ein Weg, Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen.«
    »Wie meinen?«
    »In diesem Krieg die eine oder die andere Seite zu unterstützen. Das wird die Zahl der Münder reduzieren, die gestopft werden wollen. Tote Männer essen nicht.«
    Diesmal folgten Gekicher und Kommentare auf Mando'a. Fett machte sich im Geiste eine Notiz, seinen Helmübersetzer entsprechend zu programmieren, und das fühlte sich für ihn als Anführer wie das Eingeständnis einer ultimativen Niederlage an: Er konnte die Sprache seines eigenen Volkes nicht sprechen. Doch das schien sie nicht zu kümmern.
    »Ich stimme hierin mit dem Mand'alor überein«, sagte eine heisere Männerstimme im hinteren Teil der Versammlung. Fett kannte den Mann: Neth Bralor. Er hatte in seinem Leben bereits einige Bralors kennengelernt, doch sie gehörten nicht alle demselben Clan an. Es war ein verbreiteter Name, manchmal bloß ein Hinweis darauf, dass jemand seine Wurzeln in Norg Bral oder irgendeinem anderen befestigten Ort in den Hügeln hatte. »Beim Kampf gegen die Vongese haben wir fast anderthalb Millionen Leute verloren. Für Coruscant mag das nicht der Rede wert sein, aber für uns ist es eine Katastrophe. Keinen Toten mehr - nicht, bis wir das Manda´yaim wieder in Ordnung gebracht haben. Falls nötig, ernähren wir uns eben von bas neral.«
    Eine Welle polternder Zustimmung ging durch die Halle. Einige Anführer schlugen beipflichtend mit ihren Handschuhen gegen ihre Rüstungen. Eine davon war eine weibliche Kommandosoldatin, die Fett in Zerria auf Drall kennengelernt hatte: Isko Talgal. Ihr Gesichtsausdruck war immer noch grimmig, ihr ergrauendes schwarzes Haar streng aus ihrem windgebräunten Gesicht zurückgestrichen und mit silbernen Perlen verziert, und sie schlug ihre Faust in enthusiastischer Zustimmung auf ihren Oberschenkel-schutz. Fett fragte sich, wie sie wohl aussehen mochte, wenn sie wütend war.
    »Ihr wolltet eine Entscheidung von mir. Ihr habt sie bekommen.« Fett

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