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Walküre

Walküre

Titel: Walküre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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dem Ende des Krieges. Die Kapitalisten waren dumm genug, ein vollständiges Manöver durchzuführen, bis hin zur Nachrichtenübermittlung innerhalb der Befehlsstruktur. Die Nachrichten konnten wir abfangen.
    Unsere Überwachung ergab auch, dass die britische Premierministerin Margaret Thatcher oft mehrere Male täglich chiffrierte Mitteilungen mit Präsident Reagan austauschte. Heute wissen wir, dass es dabei nicht um Vorbereitungen für einen Weltkrieg, sondern um die amerikanische Besetzung von Grenada ging. Es waren einfach zwei Imperialisten, die sich darüber stritten, wer die Kolonialrechte für ein Stück Land besaß.«
    »Ich kann Ihnen versichern, Major Drescher«, schaltete sich Adebach ein, »dass der Mann auf der Straße hier und im Westen nie erfahren wird, wie nahe wir der Katastrophe waren. Das Einzige, was einen allgemeinen Atomkrieg verhindert hat, war die Sammlung und Analyse von Informationen durch die Nachrichtendienste. – Auf beiden Seiten, wie man zugeben muss. Unsere Agenten schafften es gerade noch, den kalten nicht zu einem heißen Krieg werden zu lassen.
    Wir müssen neue Wege finden, den Feind zu treffen, ohne dass die Situation zum Krieg eskaliert. Ihre Abteilung hat bei der Infiltration des Westens mit Informationssammlern Großartiges geleistet. Und unsere Erfahrung des letzten Jahres macht deutlich, wie unsinnig es ist, militärische Mittel gegeneinander einzusetzen. Wenn wir unseren Feind angreifen müssen, dann sollten wir es an der unsichtbaren Front tun.
    Wir planen mehrere Operationen, die alle darauf abzielen, intensiver denn je auf Geheimdienstinformationen, Sabotage und Unterwanderung zurückzugreifen. Dies ist eine davon. Die jungen Frauen werden unsere Waffen tief im feindlichen Gebiet werden. Vielleicht werden sie im Westen wohnen, ohne je zum Einsatz zu kommen, oder sie könnten dauernd aktiv sein – je nach der vorherrschenden politischen Situation. Die Hauptsache ist, dass sie, falls es nötig wird, die Möglichkeiten des Feindes stark einschränken oder seine Pläne behindern können.«
    »Durch Tötungen?« Drescher goss sich Kaffee nach. »Ich muss betonen, Genosse Oberst, dass wir bereits die Mittel und das Personal haben, um Eliminierungen auf feindlichem Territorium durchzuführen.«
    »Wir reden nicht von skandinavischen Journalisten oder dem ein oder anderen fehlgeleiteten Fußballstar«, sagte Adebach mit einem Blick auf Mielkes Porträt. »Ich spreche von der Fähigkeit, wichtige Amtsinhaber, sogar Regierungschefs, im Westen zu töten, wenn sich die Notwendigkeit ergibt. Und zwar ohne Verdacht zu erwecken. Zum Beispiel planen wir, eine Walküre in eine der Terroristengruppen einzuschmuggeln, die wir im Westen finanzieren.«
    »Walküren?« Drescher unterdrückte ein Grinsen, allerdings nur mit größter Mühe. Er kannte Adebachs Wagner-Leidenschaft. »Werden wir sie so nennen? Ist das nicht ein bisschen ... wagnerianisch? Es klingt nach einer Sonderabteilung des Bundes Deutscher Mädel.«
    »Das ist der Codename, den wir ihnen zugewiesen haben«, erklärte Adebach streng. »Ihre Aufgabe, Major Drescher, besteht darin, die Instrukteure anzuleiten, die die jungen Frauen ausbilden werden. Zwölf Mädchen, von denen nur drei in die endgültige Auswahl kommen. Und diese letzten drei ... Lassen Sie es mich folgendermaßen ausdrücken: Niemand wird je über drei so perfekte Tötungsmaschinen verfügt haben. Bis dahin sind Sie, Genosse Major, Vater, Mutter, Beichtvater, Lehrer und Behüter dieser Mädchen. Dort ist alles zusammengefasst.« Adebach deutete mit dem Kinn auf die Akte in Dreschers Händen. »Nehmen Sie den Ordner mit, aber machen Sie keine Kopien. Jede dieser jungen Frauen wird, wie viele unserer freiberuflichen Agenten, den Status eines Inoffiziellen Mitarbeiters haben. Bitte geben Sie die Unterlagen bis zum Wochenende zurück. Alle Personalakten Ihrer Schülerinnen werden am Ende der Ausbildung vernichtet. Es darf keine Aufzeichnungen über die Vorbereitung und den Einsatz der Agentinnen geben.«
    Drescher erhob sich. »In Ordnung. Aber ist das nicht unnötig? Kein Fremder wird unsere Akten je zu Gesicht bekommen ...«
     
IV. Vor der Küste von Jutland, Dänemark, August 2002
    Goran Vujacic beobachtete das blonde Mädchen, das sich matt auf dem Liegestuhl am Heck der Jacht ausstreckte. Ihre Gliedmaßen waren lang und geschmeidig, doch sie war nicht so mager und jungenhaft schmal um die Hüften wie ihre Gefährtin. Vujacic legte Wert darauf, dass

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