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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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war.
    »Hoffentlich bleiben sie nicht stecken«, sagte Margo.
    »Bei dieser Geschwindigkeit bestimmt nicht«, antwortete Wojtowicz.
    Der Wagen raste auf sie zu, als wolle er die Plattform rammen, wurde aber zehn Meter von ihr entfernt abgebremst. Die Scheinwerfer erloschen.
    »Das ist doch Hixons Lieferwagen!« rief der kleine Mann erstaunt.
    »Und da kommt Mrs. Hixon«, sagte Doc, als eine Frau in grauer Hose und gleichfarbigem Pullover von der Ladefläche kletterte und auf die Plattform zurannte.
    Vorher war Mrs. Hixon noch eine gutaussehende junge Frau gewesen, aber jetzt waren ihr Gesicht, ihre Hände, die Hose und der Pullover schmutzverkrustet, ihr Haar hing unordentlich herab und ihre Augen waren glasig.
    »Die Autobahn ist in beiden Richtungen blockiert«, keuchte sie. »Wir haben die anderen verloren. Ich glaube, daß sie tot sind. Ich glaube, die ganze Welt ist zertrümmert. Mein Gott, haben Sie nicht einen Schluck zu trinken?«
    »Sehen Sie«, sagte Doc zu Hunter, während er die Whiskyflasche aus der Tasche holte und einen Papierbecher bis zur Hälfte füllte. Mrs. Hixon nahm ihm den Becher aus der Hand, bevor er den Whisky mit Wasser verdünnen konnte, trank ihn mit einem Schluck aus und schüttelte sich dann unwillkürlich. Doc legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Erzählen Sie uns alles der Reihe nach«, forderte er sie auf.
    Sie nickte, schloß eine Sekunde lang die Augen und sagte dann: »Wir haben drei Wagen ausgegraben. Einer gehörte Rivis, der andere war Wentchers Kleinbus und schließlich unser Lieferwagen. Die übrigen waren zu sehr verschüttet, aber wir hatten alle genügend Platz. Bill, Ray und ich sind in dem Lieferwagen gefahren. Als wir die Autobahn erreichten, herrschte dort kein Verkehr. Das hätte uns warnen müssen, aber wir Idioten waren noch froh darüber! Rivis bog nach Norden ab. Wir fuhren in Richtung Los Angeles und folgten dabei dem Kleinbus. Unser Autoradio brachte mehr atmosphärische Störungen als Nachrichtensendungen. Immer wieder war von schweren Erdbeben bei Los Angeles die Rede. Wir mußten öfters einzelnen Felsbrocken und Erdrutschen ausweichen. Noch immer keine anderen Fahrzeuge. Der Kleinbus war schon weit voraus. Wir hatten eben das Stück Autobahn erreicht, wo der Abhang neben der Straße direkt zum Meer abfällt.
    Dann bewegte sich plötzlich der Boden – die Straße begann einfach zu schwanken! Der Wagen schaukelte wie ein Boot. Die rechte Tür ging auf, Ray Hanks fiel hinaus. Ich hielt mich an Bill fest. Er bremste mit aller Kraft. Überall stürzten riesige Felsbrocken auf die Straße. Als Bill den Wagen endlich zum Stehen gebracht hatte, hörte das Beben auf. Trotzdem fielen noch immer große Felsbrocken bis ins Meer, so daß die Spritzer bis zu uns hinauf kamen.
    Mit einemmal war wieder alles ruhig. Die Straße vor uns war völlig blockiert. Ich weiß nicht, ob unser Wagen den Erdrutsch überwunden hätte, aber wir wollten es jedenfalls versuchen weil wir nicht wußten, was mit den Leuten in dem Kleinbus passiert war. Dann kam plötzlich noch ein Erdrutsch. Ein Felsbrocken hätte mich fast erwischt, aber ich konnte noch rechtzeitig ausweichen. Jetzt wußten wir, daß wir nur noch umkehren konnten. Bill ging zu Fuß voraus, während ich den Wagen nach seinen Anweisungen steuerte.
    Irgend jemand hinter uns rief laut um Hilfe und fluchte zwischendurch wütend. Es war Ray. Wir hatten ihn ganz vergessen. Sein Bein ist über dem Knie gebrochen, aber wir haben ihn auf einer Plane in den Wagen geschafft. Ich bin neben ihm auf der Ladefläche geblieben. Bill wendete und fuhr wieder zurück.
    Die vorher so kleinen Erdrutsche waren größer geworden, aber irgendwie kamen wir darüber hinweg. Wir hielten nach anderen Fahrzeugen Ausschau, sahen aber keine. Bill wollte von einer Notrufsäule aus telefonieren, bekam aber nicht einmal ein Besetztzeichen. Im Radio waren nur noch atmosphärische Störungen zu hören.
    Zuerst sind wir an dieser Abzweigung vorbeigefahren, aber nach ungefähr einem Kilometer war die Autobahn schon wieder blockiert. Nirgendwo eine Menschenseele, nirgendwo ein Licht – nur das verdammte Ding dort oben. Deshalb sind wir hierher zurückgekommen ...«
    »Wie steht es mit den Nebenstraßen, die über die Berge bei Santa Monica führen?« wollte Doc wissen. »Was ist mit der neuen Bergstraße?«
    »Nebenstraßen?« Mrs. Hixon starrte ihn verwundert an und lachte und schluchzte dann gleichzeitig. »Sie Idiot, die Berge sind doch alle in

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