Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
Augen waren glasig vor Schmerz, doch sie hielt sich tapfer. Der anstrengende Weg zurück ins Lager hatte sie offensichtlich erschöpft. Blattpfote bot ihr eine Schulter, um sie zu stützen.
Hinter ihnen folgte Graustreif mit Feuerstern neben sich. »Die Zweibeiner bleiben normalerweise in ihren Monstern«, miaute er. »Aber heute schwärmten sie überall herum – weiß der SternenClan, warum. Ein Zweibeiner jaulte Mausefell an, und sie rannte los, direkt in die Pfoten des nächsten.«
»Das ist absolut mäusehirnig.« Feuerstern klang völlig verwirrt. »Die Zweibeiner haben uns nie wahrgenommen.«
»Jetzt ist es nicht mehr so«, miaute Graustreif verbittert.
»Wenigstens habe ich ihm ein paar Kratzer verpasst, die er so schnell nicht vergessen wird«, keuchte Mausefell.
Blattpfote lief voraus, um Rußpelz Bescheid zu sagen. Sie saß gerade im Eingang ihres Baus und sah zum Himmel auf, als wollte sie aus der Bewegung der Wolken eine Nachricht vom SternenClan herauslesen.
»Mausefell – sie ist verletzt!«, miaute Blattpfote atemlos.
Rußpelz sprang auf die Pfoten. »Allmächtiger SternenClan!«, rief sie aus. »Was kommt als Nächstes?« Sie schloss die Augen, als hätte sie kaum noch die Kraft zum Weitermachen, aber dann klang ihre Stimme so beherrscht wie immer: »Komm, leg dich hierher, dann schaue ich mir die Sache an.«
Mausefell legte sich vor dem Bau auf den Boden und Rußpelz strich mit der Nase das verletzte Bein entlang. Vorsichtig beschnüffelte sie die Schulter. »Die ist ausgerenkt«, miaute sie schließlich. »Kopf hoch, Mausefell. Ich kann sie wieder einrenken, aber das wird wehtun. Blattpfote, bring mir Mohnsamen.«
Blattpfote gehorchte und Mausefell leckte die Samen auf. Während sie darauf warteten, dass die Schmerzen der Kätzin nachließen, lauschte Blattpfote, worüber sich ihr Vater und Graustreif am Tunneleingang unterhielten.
»Ich werde allen Katzen verbieten müssen, sich den Zweibeinern auch nur zu nähern«, miaute Feuerstern. »Bald sind wir außerhalb des Lagers nirgendwo mehr sicher. Einige Katzen haben jetzt schon Angst, auf Patrouille zu gehen.«
»Noch geben wir uns nicht geschlagen«, entgegnete Graustreif standhaft. »Der SternenClan wird nicht zulassen, dass wir untergehen.«
Feuerstern schüttelte den Kopf und schlich durch den Tunnel auf die Hauptlichtung zurück. Graustreif warf Mausefell einen besorgten Blick zu, dann folgte er seinem Anführer.
»Nun, Blattpfote«, miaute Rußpelz. Die braune Kriegerin war inzwischen schläfrig geworden und ihr Kopf rollte nach vorn auf die Pfoten. »An die Arbeit. Leg deine Pfoten hierhin«, fuhr sie fort und deutete auf Mausefells gesundes Vorderbein. »Halt sie fest, während ich ihr Bein wieder einrenke. Ich will nicht totgekratzt werden. Und pass gut auf, wie ich es mache«, ergänzte sie. »Das hast du bis jetzt noch nicht gesehen.«
Sorgfältig nahm Blattpfote die Position ein, die ihre Mentorin ihr angewiesen hatte. Rußpelz stützte Mausefells Schulter mit einer Pfote, nahm ihr verletztes Bein fest zwischen die Zähne und zog. Blattpfote hörte ein lautes Knacken, Mausefell zuckte zusammen und stieß einen wütenden Schrei aus.
»Ausgezeichnet«, murmelte Rußpelz.
Sie untersuchte Mausefells Schulter noch einmal, während die Kätzin matt und zitternd liegen blieb. »So ist es gut«, miaute sie und schubste die braune Kätzin auf die Pfoten. »Versuch einmal, ob du es belasten kannst.«
Mausefell versuchte es. Sie taumelte, eher aus Erschöpfung und wegen der Mohnsamen als wegen der Verletzung, dachte Blattpfote, blieb aber auf den Pfoten.
»Jetzt ruh dich aus.« Rußpelz begleitete sie zu den Farnwedeln am Rand der Lichtung. »Ich schau wieder nach dir, wenn du ausgeschlafen hast. Ich glaube nicht, dass du damit noch Probleme haben wirst.« Sie drehte sich nach Blattpfote um und miaute: »Das hast du gut gemacht. Ich komme nun zurecht. Wenn du also willst, kannst du jetzt jagen gehen.«
Blattpfote wartete, bis ihre Mentorin Mausefell im Farn bequem untergebracht hatte. »Bist du sicher, dass du mich nicht mehr brauchst?«
Rußpelz schüttelte den Kopf. »Es gibt nichts weiter zu tun. Keine Katze kann etwas tun«, ergänzte sie mit leiser Stimme. »Der SternenClan schweigt.«
Ihre Verzweiflung erschreckte Blattpfote. In all dem Chaos, das die Zweibeiner angerichtet hatten, hatten sie stets geglaubt, dass Rußpelz in ihrem Glauben standhaft bleiben würde. Und das Schlimmste war, dass es nichts gab, womit sie
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