Warte, bis du schlaefst
unrecht gehabt mit seiner Bemerkung, dass Lil ein bisschen zu neugierig war. Als ich ihn jetzt danach fragte, sagte er, er hätte den Brief zusammengeknüllt und in den Papierkorb neben Macks Schreibtisch geworfen. Deshalb hatte Lil also gedacht, Mack hätte ihn geschrieben.
Von mir selbst lässt sich berichten, dass ich jetzt eine der viel beschäftigten Assistentinnen des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan bin und dass ich regelmäßig mit jenen Kriminalbeamten zusammenarbeite, die mich zunächst verdächtigt haben und mittlerweile meine Freunde und Kollegen sind.
Nick und ich haben vor drei Monaten geheiratet. Wir haben das Loft in eine charmante New Yorker Wohnung
verwandelt. Das Woodshed brummt. Eines unserer Lieblingslokale ist das Pasta and Pizza , das sein Vater kürzlich in Queens neu eröffnet hat.
Ich habe immer gesagt, dass ich einmal vier Kinder haben würde, und jetzt können wir uns bald auf das erste davon freuen. Ich hoffe, es wird ein Junge. Er wird Charles MacKenzie DeMarco heißen.
Wir werden ihn Mack nennen.
DANKSAGUNG
Die Frage, die mir vielleicht am häufigsten gestellt wird, lautet: »Woher kommen Ihre Ideen?« Die Antwort ist einfach. Ich lese einen Artikel in einer Zeitung oder Zeitschrift, und aus irgendeinem Grund bleibt er mir im Gedächtnis haften. So war es, als ich über einen jungen Mann las, der vor fünfunddreißig Jahren spurlos aus seinem Studentenwohnheim verschwand und so etwa ein Mal im Jahr anruft, sich aber gleichzeitig weigert, irgendwelche Auskünfte über die Gründe seiner Flucht oder seinen Aufenthaltsort zu geben.
Seine Mutter ist inzwischen alt geworden, und sie hofft immer noch, dass sie ihn vor ihrem Ableben wiedersehen wird.
Wenn mich eine Geschichte fasziniert, dann stelle ich mir drei Fragen: Angenommen? Was ist, wenn? Warum?
Ich dachte: Angenommen, ein Collegestudent ist vor zehn Jahren verschwunden; was ist, wenn er nur an Muttertag anruft; warum ist er verschwunden?
Und dann beginnen all die »angenommen« und »was ist, wenn« und »warum« in meinen Gedanken umherzuwirbeln, und ein neuer Roman nimmt seinen Anfang.
Schreiben ist immer ein wunderbares Abenteuer für mich. Von seinem Wesen her kann es natürlich nur ein einsames sein. Zum Glück kann ich mich auf die sichere Führung und Ermutigung vonseiten meines langjährigen Lektors
und Freunds Michael Korda verlassen, in diesem Jahr assistiert von Cheflektorin Amanda Murray. Herzlichen Dank, Michael und Amanda.
Sergeant Stephen Marron und Detective Richard Murphy, beide im Ruhestand lebende Mitglieder des New York Police Department, sind meine vortrefflichen Experten, was die Vorgehensweisen bei Ermittlungen der Kriminalpolizei angeht. Großes Dankeschön an Euch, Steve und Rich.
Gypsy da Silva, stellvertretende Leiterin der Satzredaktion, und ich arbeiten nun schon seit mehr als drei Jahrzehnten zusammen. Wie immer geht mein Dank an sie, ebenso wie an Lisl Cade, meine Pressereferentin, Sam Pinkus, meinen Agenten, und an meine Probeleserinnen Agnes Newton, Nadine Petry und Irene Clark.
Meine Segenswünsche, Grüße und Liebesbezeugungen an die Heimatfront: John Conheeney, der »perfekte Ehemann«, und alle unsere Kinder und Enkelkinder. Wir sind wirklich gesegnet.
Und auch Ihnen sende ich meine besten Wünsche, meine verehrten Leser. Ich hoffe, Sie hatten ebenso viel Spaß beim Lesen dieser Geschichte, wie ich ihn beim Schreiben hatte. Sehen wir uns nächstes Jahr um dieselbe Zeit wieder? Worauf Sie sich verlassen können.
Die Autorin
Mary Higgins Clark, geboren 1928 in New York, wuchs in der Bronx auf. Ihr Vater starb, als sie kaum elf Jahre alt war. Die Mutter zog sie und ihre beiden Brüder allein groß. Nach der Highschool machte sie eine Ausbildung zur Sekretärin und war drei Jahre in einer Werbeagentur tätig, bevor sie das Reisefieber packte und sie ab 1949 als Stewardess für PanAm arbeitete. Ein Jahr später heiratete sie ihren Nachbarn Warren Clark. Kurz nach ihrer Hochzeit begann sie, Erzählungen zu schreiben. Sie verkaufte die erste im Jahr 1956 für einhundert Dollar an eine Zeitschrift. Nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemanns im Jahr 1964 verfasste sie bald ihr erstes Buch, einen biographischen Roman über George Washington. Sie schrieb immer morgens zwischen fünf und sieben Uhr, bevor die fünf Kinder zur Schule mussten. Der erste Kriminalroman, Wintersturm , aus dem Jahr 1975 bedeutete einen Wendepunkt in ihrem Leben und in ihrer Karriere: Er wurde zum Bestseller. Neben
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