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Warum bist du so kühl, Geliebte?

Warum bist du so kühl, Geliebte?

Titel: Warum bist du so kühl, Geliebte? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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entfernt.
    Er kennt mein Geheimnis, dachte Mary fassungslos. Sie hatte es so sehr verdrängt, dass sie es fast vergessen hätte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Adobe sie beruhigen wollte. Als wolle er ihr zu verstehen geben, dass sie niemandem gegenüber Rechenschaft abzulegen brauchte.
    Die Bindung zwischen ihnen war jetzt deutlich spürbar und machte ihr Mut. Sie konnte jetzt damit aufhören, auf eine Blutung zu warten, die nicht kommen würde, durfte ihrem Körper vertrauen. Sie war eine Frau, und was in ihrem Körper passierte, verlieh ihr eine Macht, die kein Mann je teilen würde.
    Adobe – Salz der Erde – kannte ihr Geheimnis. Eine Wahnsinnserfahrung.
    Logan war wie hypnotisiert. Er war schon immer fest davon überzeugt gewesen, dass Pferde heilig waren – in Lakotasprache setzte sich der Begriff „Pferd“ aus den Worten „Sunka“ und „Wakan“ zusammen, „heilig“ und „Hund“. Wörtlich übersetzt waren Pferde also „heilige Hunde“, eine Ironie, die ihm bewusst war, als er den stummen Dialog zwischen Mary und Adobe beobachtete.
    Er selbst hatte nur ein einziges Mal erlebt, was er hier mit ansah. Die damalige Erfahrung hatte seine ganze Wahrnehmung verändert. Sein Pferd hatte ihm geholfen, als Tonya ihn mit den zwei Kindern hatte sitzen lassen. Logan hatte die Jungs damals in seiner Verzweiflung allein zurückgelassen und war aufs Pferd gestiegen, um sich auf die Suche nach Tonya zu machen. Total verrückt. Gott sei Dank hatte das Pferd mehr Verstand gehabt als er.
    Aber das hier war etwas Neues. Denn dieses Pferd war wild. Was sich zwischen Mary und Adobe abspielte, war pure Magie. Es war, als seien sie emotional zu einer Einheit verschmolzen, ohne dabei ihre Freiheit aufzugeben.
    „Er wird den Halfter jetzt akzeptieren“, sagte Mary leise.
    „Es ist noch zu früh“, warnte Logan sie. Schließlich war er noch immer der Trainer.
    „Lass es mich versuchen. Ich kann dir nicht erklären, warum, aber ich habe ein gutes Gefühl.“
    Logan hätte sie am liebsten davon abgehalten, aber sie war jetzt dran. Sich ihr vorsichtig nähernd, reichte er ihr den Halfter und beobachtete, wie sie ihn erst über die Schnauze und dann die Ohren des Pferdes streifte. Adobe hielt dabei die ganze Zeit den Kopf gesenkt.
    „Er wird mich jetzt aufsteigen lassen.“ Lächelnd drehte Mary sich zu Logan um. „Wie wär’s mit etwas Hilfe dabei?“
    Sie wirkte völlig entspannt, so als hätte sie es nicht nötig, ihm etwas zu beweisen.
    „Ich möchte, dass du dich erst einmal auf seinen Rücken legst“, sagte Logan. „Lass ihn dein Gewicht spüren. Falls er dann zur Seite springt, bist du näher am Boden.“
    „Er wird nicht zur Seite springen“, versicherte sie Logan. „Er versteht mich vollkommen.“
    Trotzdem befolgte sie zunächst seinen Rat. Adobe stand ganz ruhig da, während er sich mit der warmen Last auf seinem Rücken vertraut machte. Doch dann nahm Mary die Sache in die eigene Hand und setzte sich rittlings auf ihn.
    Es war wundervoll, ihr dabei zuzusehen. Logan holte, ganz unauffällig, tief Luft. Das gegenseitige Vertrauen zwischen Pferd und Reiterin war deutlich spürbar.
    Mary rutschte ein Stück vor und drückte die Beine leicht an die Flanken des Pferds. Mit einer rollenden Hüftbewegung gab sie ihm den Impuls, vorwärtszugehen. Adobe gehorchte. Als Mary abzurutschen drohte, blieb das Pferd ruhig stehen. Sich an seiner schwarzen Mähne festhaltend, fand sie rasch das Gleichgewicht wieder. Erneut bewegte sie die Hüften – ein Anblick, der bei Logan eine heftige körperliche Reaktion auslöste. Sein ganzer Körper brannte vor Verlangen.
    Adobe setzte sich wieder in Bewegung und fiel kurz darauf in einen leichten Trab. Marys Augen strahlten vor Glück. Logan sah ihr wie gebannt zu. Sie hatte Adobe komplett erobert – und ihn gleich mit. Als das Pferd sie zu ihm brachte und Mary sich in seine Arme gleiten ließ, küsste er sie gierig und besitzergreifend. Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss.
    Und jetzt war er dran.

7. KAPITEL
    Mary und Logan verständigten sich wortlos, kommunizierten nur mit Blicken, Händen und Lippen. Als sie eng umschlungen zum Tipi gingen, hatte sie ihre Zweifel komplett vergessen. Auch Logan zögerte nicht länger. Er öffnete den Eingang zum Zelt, damit sie hindurchschlüpfen konnte. Als sie sich wieder aufrichtete, sah sie Logans Lager vor sich ausgebreitet.
    Sie setzten sich auf den Boden, um ihre Stiefel auszuziehen. Logan war schneller. Er

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