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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Landesgesetze blieben auch nach der Einführung des BGB in Kraft, beispielsweise das Berg- und Wasserrecht sowie das Jagd- und Fischereirecht und die Regelungen über die Religionserziehung der Kinder.

Quarks – schemenhafte Wesen
    In den 1960er Jahren erschütterte der US-amerikanische Physiker Murray Gell-Mann (*1929) die Fach- wie Laienwelt mit seiner Theorie, nach der nicht Atome die kleinste physikalische Einheit seien, sondern Quarks, die zusammen mit den Leptonen die Bausteine der Materie sind.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckten Physiker in den 1950er- und 1960er Jahren bei der Analyse kosmischer Strahlen und der Arbeit mit Teilchenbeschleunigern eine Fülle neuer Elementarteilchen. Sie zerschmetterten und analysierten Atome, konnten aber nicht die Einheiten erkennen, aus denen sie bestanden. Murray Gell-Mann entwickelte daraufhin die Theorie von der Existenz der kleinsten Elementarteilchen, den Quarks. Er benannte die Teilchen nach den schemenhaften Wesen in James Joyces Roman » Finnegan’s Wake«. Gell-Mann beschrieb drei Quarks mit unterschiedlicher Elementarladung, denen er drei »Geschmacksrichtungen« zuordnete – »up«, »down« und »strange«. Später nahm man noch drei weitere Quarks an: »charm«, »top« und »bottom«.
    1969 erhielt Gell-Mann den Nobelpreis für Physik für seine Arbeiten zur Elementarteilchentheorie. Erst später, bis 1995, konnten alle sechs Quarks experimentell auch tatsächlich bestätigt werden, darunter auch das flüchtigste Quark, das Top-Quark, das nur einen Milliardstelbruchteil von einer Milliardstel Sekunde überhaupt existiert.
    1972 präsentierte Gell-Mann seine Theorie der Quantenchromodynamik, welche die Wechselwirkung von Quarks, Antiquarks und deren Bindeteilchen, den sogenannten Gluonen, beschreibt. 1994 stellte er befriedigt über seine jahrelange Arbeit fest, dass alle in den vorausgegangenen 40 Jahren aufgezeichneten Zusammenstöße von atomaren Teilchen »als Zusammensetzungen von Quarks, Antiquarks und Gluonen zu erklären sind«.
    Erhellendes

Gell-Mann machte seine Forschungen einer breiten Öffentlichkeit in dem Buch »Das Quark und der Jaguar« (1994) bekannt.

Die Ladung der Quarks wird als Farbladung bezeichnet und kann die Werte Blau, Grün und Rot annehmen. Alle drei Werte bilden addiert Weiß (neutral). Mit unseren Farben hat die Farbladung nichts zu tun.

Die Frankfurter Schule
    Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, die ab 1923 am Frankfurter Institut für Sozialforschung arbeiteten, avancierten zu Wegbereitern der Kritischen Theorie, die die kapitalistische bürgerliche Gesellschaft analysierte und die Außerparlamentarische Opposition der 1960er Jahre maßgeblich beeinflusste.
    Um die Philosophen und Soziologen Theodor W. Adorno (1898–1979) und Max Horkheimer (1895–1972) versammelten sich Wissenschaftler wie Leo Löwenthal, Herbert Marcuse und Walter Benjamin. Sie verbanden die sozio-ökonomischen Lehren des Marxismus mit der Psychoanalyse Sigmund Freuds und analysierten auf dieser Basis das kapitalistische Bürgertum, beispielsweise in der 1940 veröffentlichten Schrift zur »Autoritären Persönlichkeit«. Die meisten Mitglieder der Frankfurter Schule waren jüdischen Glaubens – mit Erstarken des Nationalsozialismus emigrierten sie in die USA, wo das Institut ab 1934 in New York weitergeführt wurde. 1949 kehrten die Mitglieder des Instituts nach Frankfurt/Main zurück.
    1937 im Exil verfasste Adorno den programmatischen Aufsatz der Frankfurter Schule, »Traditionelle und kritische Theorie«. Als Hauptwerk der Schule gilt die von Horkheimer und Adorno 1944–1947 verfasste Essay-Sammlung »Dialektik der Aufklärung«. Darin wird die europäische Zivilisation einer kritischen Analyse unterzogen. Wie konnte es nach 150 Jahren europäischer Aufklärung zum Weltkrieg kommen, zum Genozid an den Juden, zu rassistisch-faschistischen Regimen und zum stalinistischen Kommunismus? Adorno und Horkheimer gelangten zu dem Schluss, dass sich die Aufklärung, eigentlich Voraussetzung für die selbstbestimmte Freiheit des Menschen, in der Industriegesellschaft in ein selbstzerstöre-risches Gegenteil verkehrt hatte. Der Ausweg aus dieser Lage sind fundamentale Kritik zur Aufdeckung gesellschaftlicher Missstände und eine politische Utopie, die den Menschen mehr Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie verspricht. Entsprechend lehnt die Frankfurter Schule wertfreie, rein empirische Forschung ab – zugunsten einer Verbindung aus

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