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Waylander

Waylander

Titel: Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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überlautem Gelächter und Scherzen. Waylander ließ seinen Blick zu Durmasts Männern schweifen, die etwas von den anderen entfernt zusammensaßen. Harte Männer, hatte Durmast gesagt, und Waylander kannte diesen Typ. Sie waren nicht hart, sie waren mörderisch. In Tagen des Friedens und Wohlstands verschlossen die guten Stadtbewohner, die jetzt lachten und sangen, ihre Türen vor ihnen. Sie wären nicht für alles Geld der Welt mit Durmast gereist. Jetzt lachten sie wie Kinder, unfähig zu erkennen, daß sie in ebenso großer Gefahr schwebten.
    Waylander wandte sich um, um seine Decken zu holen - und erstarrte. Kaum drei Meter von ihm entfernt an einem der Feuer stand Danyal. Der Schein der Flammen tanzte auf ihrem rotgoldenen
    Haar, und sie trug eine neue Tunika aus Wolle, die mit Goldfäden bestickt und gesäumt war. Waylander schluckte und holte tief Luft. Dann hob sie eine Hand an ihr Haar und drehte sich um, so daß sie ihn sah. Ihr Lächeln war echt, und er haßte sie dafür.
    »Also nimmst du mich endlich zur Kenntnis«, sagte sie und ging auf ihn zu.
    »Ich dachte, du würdest mit den Kindern in Skarta bleiben?«
    »Ich habe sie bei den QUELLEN-Priestern gelassen. Ich bin des Krieges müde, Waylander. Ich will irgendwo hingehen, wo ich nachts schlafen kann, ohne Angst vor dem Morgen zu haben.«
    »Einen solchen Ort gibt es nicht«, sagte er bitter. »Komm, geh ein Stück mit mir.«
    »Ich bin dabei zu kochen.«
    »Später«, sagte er und ging in Richtung des Passes davon. Sie folgte ihm auf einen grasbewachsenen Hügel, wo sie sich auf einem vorspringenden Felsen niederließen. »Weißt du, wer diese Karawane anführt?«
    »Ja«, antwortete sie. »Ein Mann namens Durmast.«
    »Er ist ein Mörder.«
    »Du auch.«
    »Du verstehst nicht. Du bist hier in größerer Gefahr als in Skultik.«
    »Aber du bist hier.«
    »Was hat das damit zu tun? Durmast und ich verstehen einander. Ich brauche seine Hilfe, um die Rüstung zu finden; er kennt die Nadir, und ohne ihn komme ich vielleicht nicht durch.«
    »Wirst du zulassen, daß er uns etwas antut?«
    »Zulassen, Frau? Was um Himmels willen glaubst du denn, könnte ich tun, um ihn zu hindern? Er hat zwanzig Männer. Verdammt, Danyal, warum klebst du mir ständig an den Fersen?«
    »Wie kannst du es wagen?« tobte sie. »Ich wußte nicht, daß du mit uns reisen würdest. Du bist unglaublich eingebildet.«
    »Das habe ich nicht gemeint«, verteidigte er sich. »Es scheint nur so, wann immer ich mich umdrehe, bist du da.«
    »Wie deprimierend für dich!«
    »Meine Güte, Frau - kannst du nicht einmal aufhören, mir an die Kehle zu gehen? Ich will mich nicht mit dir streiten.«
    »In dem Fall muß ich mit Bedauern sagen, daß es mit deinen Konversationskünsten nicht weit her ist.«
    Eine Weile saßen sie schweigend und beobachteten, wie der Mond über den Delnoch-Paß stieg.
    »Ich werde nicht sehr lange leben, Danyal«, sagte er schließlich. »Vielleicht noch drei Wochen, vielleicht weniger. Ich möchte sehr gern mein Leben erfolgreich beschließen .«
    »Das ist genauso eine dumme Bemerkung, wie ich sie von einem Mann wie dir erwarte! Wen kümmert es, ob du diese Rüstung findest? Sie ist nicht magisch, nichts weiter als ein Stück Metall. Und nicht mal wertvolles Metall.«
    »Mich kümmert es.«
    »Warum?«
    »Was ist das für eine Frage?«
    »Zeit schinden, Waylander?«
    »Nein, ich meine das ernst. Du hältst Männer für dumm, wenn sie nach Ruhm streben? Ich auch. Aber hier geht es nicht um Ruhm - es geht um Ehre. Ich habe viele Jahre in Schande gelebt und bin auf ein Niveau herabgesunken, das ich nie für möglich gehalten hätte. Ich tötete einen guten Mann . beendete sein Leben für Geld. Ich kann diese Tat nicht ungeschehen machen. Aber ich kann büßen. Ich glaube an Götter, denen die Menschen am Herzen liegen. Ich suche nicht Vergebung von einer höheren Autorität. Ich will mir selbst vergeben. Ich möchte die Rüstung für Egel und die Drenai finden und ein Versprechen erfüllen, das ich Orien gegeben habe.«
    »Du mußt nicht sterben, um das zu tun«, sagte sie leise und legte ihre Hand sanft auf seine.
    »Nein - und ich würde lieber leben. Aber ich werde gejagt. Cadoras jagt mich. Die Bruderschaft sucht mich. Und Durmast wird mich verkaufen, wenn die Zeit gekommen ist.«
    »Warum bleibst du dann hier wie eine angepflockte Ziege? Zieh alleine los.«
    »Nein. Für den ersten Teil der Reise brauche ich Durmast. Ich habe einen Vorteil! Ich kenne meine

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